28.04.2019 11:06 Uhr

Werders unrühmlicher "Hattrick": Aus Lust wird Frust

Werder Bremen kassierte drei bittere Pleiten binnen einer Woche
Werder Bremen kassierte drei bittere Pleiten binnen einer Woche

Bundesliga-Niemandsland statt Europacup-Luft: Nach einer brutalen Woche mit dem bitteren Aus im DFB-Pokal und zwei Liga-Niederlagen muss sich Werder Bremen seine hochgesteckten Saisonziele wohl abschminken.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass wir noch den siebten Platz erreichen, ist sehr gering geworden. Leider haben wir es auch nicht mehr selbst in der Hand", resümierte Frank Baumann. Bremens Geschäftsführer Sport war sichtlich enttäuscht, dass der Abstand auf die internationalen Plätze keinen allzu großen Optimismus mehr zulässt.

Sein Trainer Florian Kohfeldt war nach der wohl bittersten Woche seiner bisherigen Trainerlaufbahn ebenfalls frustriert, wollte seinen Spielern nach der Pleite am Rhein aber keinen Vorwurf machen. "Das war ein Ausnahmespiel, das in unmittelbarem Kontext zu Mittwoch steht. Nach der Emotionalität kam diese Partie für uns zu früh - das muss man ehrlicherweise so sagen", so der 36-Jährige.

Werder hat "Saisonziel noch nicht abgehakt"

Die schmerzhafte 2:3-Niederlage gegen Bayern München im Pokal-Halbfinale, die durch einen äußerst umstrittenen Foulelfmeter in der Schlussphase zustande gekommen war, hatte deutlich mehr Spuren hinterlassen als der Coach gedacht hatte.

Deshalb gab er seinen Profis auch trotz der klaren Niederlage zwei Tage frei: "Die Köpfe müssen mal wieder frei atmen und auf andere Gedanken kommen." Erst ab Dienstag bereite man sich dann wieder "voller Zuversicht und mit aufgeladenem Akku" auf das Hammerprogramm im Saisonendspurt gegen Borussia Dortmund, bei der TSG Hoffenheim und RB Leipzig vor: "Unser Saisonziel habe ich noch nicht abgehakt."

Klartext von Max Kruse und Nuri Sahin

Nuri Sahin wollte zwar nichts von Angst in der Saisonschlussphase wissen, forderte ungeachtet der besonderen Umstände eine schonungslose Analyse des jüngsten Auftritts. "Wir müssen ehrlich sein und die richtigen Schlüsse aus diesem Spiel ziehen. Der Trainer hat uns vor den Kontern gewarnt und wir kassieren drei Tore nach Kontern, das darf uns nicht passieren. Die Wut aus dem Pokal kannst du mitnehmen, wenn du die ersten Minuten kein Gegentor bekommst, wenn du reinkommst ins Spiel. Das haben wir nicht hinbekommen", sagte er selbstkritisch.

Vor allem beim 0:1 durch Benito Raman nach 45 Sekunden befand sich Werder noch im Tiefschlaf. Bei den weiteren Gegentreffern von Kenan Karaman (22.), Rouwen Hennings (56.) und Markus Suttner (73.) sah es nicht viel besser aus, auch wenn das Ergebnis angesichts einiger guten Bremer Chancen zu hoch ausfiel.

Max Kruse (28.), der per Foulelfmeter den Ehrentreffer erzielte hatte, war ebenfalls bedient: "Das Pokal-Aus hat sicherlich sehr weh getan, es ist aber keine Ausrede für das Spiel heute. Es war auf allen Positionen einfach zu wenig." Der Werder-Kapitän hat die Hoffnung auf einen positiven Saisonabschluss aber noch nicht aufgegeben: "Jetzt wollen wir noch neun Punkte holen, dann schauen wir mal, wo wir am Ende stehen."

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