05.05.2019 11:03 Uhr

Nürnberg glaubt an "mittleres Wunder" im Abstiegskampf

Beim VfL Wolfsburg unterlag der 1. FC Nürnberg nach eigenen Fehlern mit 0:2
Beim VfL Wolfsburg unterlag der 1. FC Nürnberg nach eigenen Fehlern mit 0:2

Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg schlägt sich beim VfL Wolfsburg selbst und verpasst damit eine große Chance im Abstiegskampf. Dennoch darf der Club weiter hoffen.

Hinterher kamen Kapitän Hanno Behrens und Co. wieder im Kreis zusammen, sie schauten ins Leere oder ließen die Köpfe hängen, Trainer Boris Schommers klatschte mit seinen Spielern ab, dann gingen sie artig in die Kurve und bedankten sich bei den Fans.

Nach dem bitteren 0:2 (0:1) beim VfL Wolfsburg und der nächsten verpassten Chance sah es fast so aus, als würde sich der 1. FC Nürnberg schon aus der Bundesliga verabschieden.

Doch der Club bekommt sie, die wohl allerletzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt. "Es hätte heute auch schon vorbei sein können", sagte Schommers und versuchte, seinem Team für das Fernduell gegen den VfB Stuttgart um den Relegationsplatz Mut zu machen.

"Ich weiß, dass die Chance sehr, sehr klein ist und dass wir ein kleineres, mittleres Wunder brauchen. Aber Fakt ist: Wir haben fünf Punkte Rückstand, es sind noch sechs Punkte zu vergeben. Ich glaube an diese Chance. Warum sollte ich es nicht tun?"

Nürnberg steht sich einmal mehr selbst im Weg

Nun muss Schommers natürlich Berufs-Optimist sein. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass sich die Franken durch Unzulänglichkeiten Woche für Woche immer wieder selbst im Weg stehen. In Wolfsburg leitete Sebastian Kerk mit einem Blackout die unnötige Niederlage des Tabellen-17. ein.

"Wir haben uns selbst geschlagen", sagte auch Schommers nach den Gegentreffern von Felix Klaus (38.) und Marcel Tisserand (78.). Und so sind es eben weiter fünf Punkte Rückstand auf Stuttgart - und nicht vier oder gar zwei. Jedenfalls war für Nürnberg am Geburtstag des Vereins sehr viel mehr drin bei biederen Wölfen.

Aber jetzt seien sie "absolut" Wolfsburg-Fans, sagte Behrens. Schließlich spielen die Niedersachsen nächste Woche in Stuttgart. Parallel empfangen die Franken Borussia Mönchengladbach, da zählen dann wie am letzten Spieltag beim SC Freiburg nur drei Punkte.

"Wir brauchen zwei Siege und müssen hoffen, dass Stuttgart Federn lässt", sagte Behrens: "Es ist theoretisch noch möglich, wir glauben noch dran."

Mathenia erwartet "Showdown" gegen Gladbach

Doch wirklich viel spricht nicht mehr für Nürnberg, der leichte Aufwärtstrend unter Schommers kommt vermutlich zu spät. "Wir machen es echt gut, aber wir belohnen uns einfach nicht", sagte Torwart Christian Mathenia, deshalb rückt der neunte Abstieg der Klubgeschichte immer näher.

"Nächste Woche kann es soweit sein. Aber wir werden alles dagegenstemmen, um den Club in der Liga zu halten und die Restchance in Freiburg zu haben", sagte der 27-Jährige und erwartet gegen die Borussia einen "Showdown".

Natürlich "hatten wir es im Kopf", sagte Behrens, dass der Abstieg schon in Wolfsburg hätte feststehen können. Und vielleicht lähmte diese Vorstellung am Ende etwas die Beine, schließlich ließ die Gegenwehr in der Autostadt zum Ende überraschend nach. Für den Thriller gegen Gladbach versprach Lukas Mühl aber Vollgas bis zum Schluss: "Wir probieren alles, wir hauen alles rein." Sonst muss sich Nürnberg wohl endgültig verabschieden.

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