09.05.2019 12:00 Uhr

Mader: "In Tirol sind wir schon große Nummer"

Geht der Fahrstuhl wieder nach oben? Florian Mader könnte das 4. Mal aufsteigen!
Geht der Fahrstuhl wieder nach oben? Florian Mader könnte das 4. Mal aufsteigen!

Florian Mader ist im Spätherbst seiner Karriere Denker und Lenker "daheim" bei WSG Wattens. Vom 300. Bundesliga-Spiel und vom "Hunderter"-Klub ist er nicht weit entfernt. Geht da noch was?

Drei Mal ist Florian Mader schon in die Bundesliga aufgestiegen: 2004 mit Wacker, 2006 mit Altach und 2016 mit dem SKN. "Es war jedes Mal etwas Besonderes, aber ähnlich. Wir waren immer Außenseiter, dafür mannschaftlich sehr geschlossen" erinnert er sich im Gespräch mit weltfussball.at. "Diesmal eigentlich auch", sinniert Mader, "nicht, dass wir eine schlechte Mannschaft hätten, aber die Rieder haben sich ja auch im Winter noch einmal toll verstärkt."

Wattens ist für den Wipptaler eine spezielle Station. "Als ich hierher zurückgekommen bin, habe ich mich sofort wieder zuhause gefühlt. Es ist sehr familiär und dennoch sind wir zumindest in Tirol schon eine große Nummer, nicht zuletzt wegen der großen Strahlkraft unserer engagierten Präsidentin." Diana Langes hatte ja schon letztes Jahr kein Hehl daraus gemacht, mit der WSG in die Bundesliga zu wollen.

"Flo ist der Musterprofi schlechthin"

Ob er sich mit bald 37 Lenzen die Bundesliga noch einmal antun würde, kann Mader noch nicht sagen: "Erstens ist es noch ein weiter Weg und dann müssen wir schauen, ob ich wirklich helfen kann." WSG-Trainer Thomas Silberberger ist davon überzeugt: "Flo ist der Musterprofi schlechthin. Sollten wir aufsteigen, werden wir dort mit Sicherheit wie die meisten Aufsteiger nicht sehr offensiv ausgerichtet sein. Durch seine große Erfahrung kann er uns die notwendige Stabilität geben."

Mader hat sich schon zwei Mal nach Bandscheibenvorfällen zurück gekämpft und zuletzt auch einen Bänderriss im Sprunggelenk rasch überwunden. "Er ist auch in einem Alter, in dem er genau weiß, was sein Körper braucht", versichert Silberberger, "darauf nehmen wir Rücksicht und geben ihm auch individuell die Möglichkeit, seine Übungen zu machen." Maders Wort im Mannschaftsrat habe zudem "großes Gewicht".

Ein Positivdenker war Mader sowieso schon immer! Als er sich im Herbst gegen Wiener Neustadt wegen der Ausführung eines noch nicht freigegeben Freistoßes Gelbrot einhandelte, sprach er erst selbstkritisch von "Dummheit", um nachher festzustellen: "Mir wird ja immer vorgeworfen, zu langsam zu sein. Jetzt war ich einmal zu schnell und selbst das hat etwas gebracht." Warum? "Mein Freistoß wäre nicht reingegangen, der von Benjamin Prantner dann schon und wir haben noch 2:0 gewonnen."

Trainerlaufbahn denkbar

Genauen Plan für die Karriere nach der aktiven Laufbahn hat Mader noch nicht. Die B-Lizenz hat er längst in der Tasche und "das Training mit der U14 von Wattens macht enorm Spaß." Neben dem Kicken absolviert der zweifache Familienvater auch noch ein postgraduales Wirtschaftsstudium auf der "Harreither Akademie" in Richtung Marketing & Sales.

Laut aktuellem Stand wäre Emanuel Pogatetz (*16. Jänner 1983), der seinen Vertrag mit dem LASK letzte Woche bis Sommer 2020 verlängert hat, nächste Saison der älteste Bundesliga-Feldspieler.

Mader (*14. September 1982), dessen Spielstil doch mehr im gestalterischen Bereich angesiedelt ist als jener vom "Mad Dog", würde das toppen. Darauf angesprochen meint er: "Tja. Mir ist in letzter Zeit schon aufgefallen, dass viele, mit denen ich gespielt habe, jetzt nacheinander aufhören, wenn ich nur an Hannes Aigner, Roman Wallner oder auch Andi Ivanschitz denke." 297 Bundesliga-Spiele und derzeit "nur" Platz 101 bei den Rekordspielern wären aber auch irgendwie komisch.

Thomas Schöpf

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