10.05.2019 14:19 Uhr

Klopp hofft im Duell mit Pep auf das nächste Wunder

Jürgen Klopp hat den Titel noch nicht abgeschrieben
Jürgen Klopp hat den Titel noch nicht abgeschrieben

Nach dem Drama ist vor dem Drama: Jürgen Klopp steht mit dem FC Liverpool im Showdown um die englische Meisterschaft der nächste Nervenkitzel bevor. Rivale Manchester City ist im Vorteil.

Jürgen Klopp kann gar nicht mehr aufhören zu lächeln. Die verrücktesten Europacup-Halbfinals seit Jahren haben seinen ohnehin großen Glauben an ein weiteres Märchen von Anfield auch im englischen Titelkampf nur noch bestärkt. "Es war eine großartige Woche mit vielen Fußball-Wundern", sagt Klopp, "und die Woche ist noch nicht zu Ende. Auch der Sonntag gehört dazu."

Dann kommt es in der Premier League erstmals seit 2014 am letzten Spieltag zum Titel-Showdown: Klopps Liverpool, das nach der punktemäßig besten Saison der Klubgeschichte einen Zähler hinter Tabellenführer Manchester City liegt, muss sein Heimspiel gegen die Wolverhampton Wanderers gewinnen - und auf einen Ausrutscher des Rivalen bei Brighton & Hove Albion hoffen.

"Unsere Fans sollten nicht feiern, solange ..."

"Ich schlafe gut ein", beteuert Klopp mit Blick auf die zu erwartende Nervenschlacht, die Liverpool die erste Meisterschaft seit 1990 bringen soll, "aber wie jeder in meinem Alter weiß: Wir wachen sehr früh auf - und in der Nacht auch drei Mal." Am Adrenalin nach dem dramatischen Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Barcelona (4:0) liege dies jedoch nicht, betont Klopp: "Das hält keine 24 Stunden, das ist nicht wie Koks."

Dennoch schwebten seine Reds nach "einem der besten Momente der gesamten Fußball-Geschichte" mit dem verdienten Finaleinzug auf Wolke sieben. "Man bräuchte einen Hammer, um uns das Lächeln aus dem Gesicht zu hauen", sagt Klopp - und lächelt sein breites Klopp-Lächeln. Doch auch er weiß, dass City die besseren Karten hat. "Unsere Fans sollten nicht feiern, solange es nicht 3:0 für Brighton steht und 88 Minuten gespielt sind."

Klopp: "Jetzt ist es Schicksal"

Immerhin: Liverpool kann wieder auf Topstürmer Mo Salah (22 Saisontore) zurückgreifen, auch die angeschlagenen Jordan Henderson und Andy Robertson stehen trotz Blessuren bereit. "It's only pain", es ist nur Schmerz, dieser Satz sei im Saisonendspurt in der Kabine zum Motto geworden, sagt Klopp. Roberto Firmino wird dennoch erneut fehlen.

"Jetzt ist es Schicksal", sagt Klopp über den Titel, "wenn es so sein soll, werden wir Meister - wenn nicht, dann nicht." Irgendwann, betont er, bekomme jeder, was er verdiene. Und haben es die Reds nach 29 schmerzvollen Jahren des Wartens nicht verdient? Klar, sagt Abwehrhüne Virgil van Dijk, "aber wenn wir es nicht schaffen, bedeutet das nicht das Ende der Welt. Wir hatten eine fantastische Saison, aber City auch."

Pep Guardiola: "Beide verdienen den Titel"

Weil Pep Guardiolas Team um die Nationalspieler Ilkay Gündogan und Leroy Sané sieben Punkte Rückstand in einen Zähler Vorsprung verwandelt hat, steht das Original der Meistertrophäe am Sonntag in Brighton. Klopp müsste sich zunächst mit einer Kopie zufrieden geben. "Beide Mannschaften verdienen den Titel, aber es kann nur einen geben", sagt Guardiola: "Wir wissen, dass es nur auf uns selbst ankommt."

Nach 13 Ligasiegen hintereinander wäre es eine Sensation, wenn City die erste erfolgreiche Titelverteidigung seit jener von Stadtrivale United 2009 ausgerechnet beim Tabellen-17. verspielte. "Es wird hart gegen Brighton", meint Guardiola und erinnert an das knappe 1:0 im FA-Cup-Halbfinale Anfang April gegen das Team mit dem Deutschen Pascal Groß: "Sie spielen für ihren Stolz." Und es ist die Woche der Fußball-Wunder...

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