12.05.2019 10:48 Uhr

Rapid wird "für die Musik bereit sein"

Sieben Punkte Vorsprung für Rapid
Sieben Punkte Vorsprung für Rapid

6 Siege, 1 Remis, 1 Niederlage: Rapid ist in der nach der Ligareform erstmals ausgespielten Qualifikationsgruppe der Favoritenrolle gerecht geworden. Bereits zwei Runden vor Schluss sind die Wiener nach dem 1:0-Sieg gegen das Neo-Schlusslicht Wacker Innsbruck nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Es war aber nur das erste Etappenziel auf dem noch steinigen Weg in Richtung Fußball-Europacup.

"Durch die Ligareform ist es möglich, dass man es, obwohl man unten ist, noch in die Europa-League-Qualifikation schaffen kann. Das war unser großes Ziel und da sind wir auf einem guten Weg", sagte Rapids Offensivspieler Thomas Murg. Nach den ausstehenden Partien in Mattersburg (Samstag) und gegen Altach (25. Mai) folgt am 28. Mai im Allianz Stadion die erste Play-off-Partie der Wiener gegen den Qualigruppenzweiten - also Mattersburg oder Altach. Der Sieger kämpft in der Folge im Hin- und Rückspiel gegen den Fünften der Meistergruppe um das letzte Europacup-Ticket.

"Der Qualigruppensieg war für uns wichtig, weil unser Anspruch war klar Platz sieben. Dass wir es schon frühzeitig geschafft haben, hat die Mannschaft gut gemacht, ändert aber nichts daran, dass in den Play-offs eine andere Musik gespielt wird. Für die Musik werden wir aber bereit sein", verlautete Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer.

Um gerüstet zu sein, will man auch die bedeutungslosen letzten Ligaspiele nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Würden wir die locker angehen, wäre es nicht fair den anderen Mannschaften und der Liga gegenüber. Und es ist auch nicht unser Anspruch, irgendein Spiel, bevor wir es spielen, abzuschenken", sprach Murg Klartext.

Badji hat noch Luft nach oben

Kühbauer wird auch nicht zwingend Spieler schonen. "Wenn die Spiele Samstag - Samstag sind, glaube ich, dass das jeder Profi aushalten kann und nicht, dass das irgendwen aus der Bahn wirft", gab der 48-Jährige Einblick. Gegen Wacker hatte er überraschend Tobias Knoflach im Tor den Vorzug gegeben. Der 25-Jährige hatte zuvor in der laufenden Pflichtspielsaison nur beim 5:0 in der 1. Cup-Runde gegen Kufstein und bei der 1:2-Liganiederlage in Salzburg am 23. September 2018 gespielt.

Kühbauer wollte seinem Zweiertormann Spielpraxis verschaffen, um für den Fall eines Ausfalls von Stammgoalie Richard Strebinger vorbereitet zu sein. "Das war der Ausschlag dafür, ich wollte ihn ausprobieren und er hat ein gutes Spiel gemacht", sagte Rapids Trainer. Knoflach selbst freute sich über die erhaltene Wertschätzung. "Ich habe wieder lange warten müssen. Es hat mir richtig gutgetan und ich bin geil darauf, dass ich mehr davon bekomme", erläuterte der Wiener.

Offen ist allerdings, ob es trotz der ein oder anderen starken Parade gegen Wacker dazu kommen wird. Kühbauer wollte sich dazu am Samstag nicht äußern. Sehr wohl wollte er über Aliou Badji sprechen. Der 21-jährige Senegalese erzielte drei seiner fünf Treffer (in bisher zwölf Ligaspielen) in den jüngsten beiden Spielen. "Bei Aliou sieht man, dass er definitiv mehr im Teamgefüge drin ist, gute Laufwege hat und nicht nur beim Tor da steht, wo man als Mittelstürmer stehen muss", so Kühbauer.

Steigerungspotenzial gibt es für den im Winter aus Schweden gekommenen Angreifer noch genug. Das weiß er auch selbst. "Ich habe im Training schon viel gelernt, versuche das umzusetzen, was der Trainer will. Im Spiel sieht man, dass es besser wird. Ich bin noch lange nicht bei 100 Prozent, aber auf einem guten Weg", sagte Badji.

Gegen Wacker reichte Rapid eine durchschnittliche Leistung für den vierten Sieg im vierten direkten Saisonduell. "Vieles hat mir gefallen, einiges nicht. Wir machen es uns vor dem Tor momentan zu schwer. Die Chancen muss man einfach auch nutzen", forderte Kühbauer. So blieb es bis zuletzt spannend und hätte Wacker bei zwei guten Möglichkeiten im Finish beinahe noch den Ausgleich erzielt.

apa

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