19.05.2019 13:16 Uhr

Guardiola kann "domestic treble" nicht genießen

Pep Guardiola hat Historisches erreicht
Pep Guardiola hat Historisches erreicht

Manchester City hat mit dem ersten "domestic treble" aus Meisterschaft, Liga-Cup und FA-Cup englische Fußball-Geschichte geschrieben. Allerdings geht Kapitän Vincent Kompany von Bord.

Plötzlich wurde es eiskalt in den Katakomben des Londoner Wembley-Stadions, Pep Guardiolas Feierlaune war dahin. "Habe ich diese Frage verdient? An dem Tag unseres dritten Titelgewinns?", echauffierte sich der Teammanager von Manchester City über die Frage nach den anhaltenden Ermittlungen gegen seinen Arbeitgeber wegen möglichen Verstößen gegen das Financial Fair Play (FFP).

Kurz nach dem ungefährdeten 6:0 (2:0)-Sieg gegen Außenseiter FC Watford holte den Katalanen die brisante finanzpolitische Situation bei den Citizens wieder ein. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) ermittelt, weil als Sponsorengelder deklarierte finanzielle Zuwendungen möglicherweise nicht von Wirtschaftspartnern, sondern von Klubboss Mansour bin Zayed Al Nahyan persönlich auf das Vereinskonto geflossen sind - was illegal wäre.

Guardiola feiert 27. Titel seiner Trainer-Karriere

Für derlei Transaktionen sind Strafen bis zu einem temporären Ausschluss aus der Champions League möglich. Es wäre ein schwerer Rückschlag für das große Ziel der Geldgeber aus Abu Dhabi, endlich die Königsklasse zu gewinnen. In dieser Saison scheiterte ManCity überraschend im Viertelfinale an Tottenham Hotspur.

Den Manchester-Fans war's egal, sie bejubelten den höchsten Finalsieg im der Geschichte des FA-Cup und den Gewinn des "domestic treble" aus Meisterschaft, Liga-Cup und FA-Cup. Dieser Dreifach-Triumph war bislang noch keinem englischen Team gelungen. Für den Coach war es der 27. Titel seiner Karriere als Trainer.

Doch Guardiola wäre nicht Guardiola, wenn er ungeachtet dieser Erfolgsserie nicht davor warnen würde, unprofessionell und überheblich in die neue Spielzeit zu gehen. "Wir sind weit davon entfernt, die kommende Saison entspannt anzugehen. Wir lagen als Meister gerade mal einen Punkt vor dem FC Liverpool. Das zeigt schon, wie hart es in der Zukunft weiterhin für uns sein wird, Titel zu gewinnen."

Sané wird für Gündogan eingewechselt

Gegen Watford, dessen Ehrenpräsident Elton John schweren Herzens wegen eines Konzertauftrittes in Kopenhagen auf den Besuch des Endspiels verzichten musste, gehörte auch der ehemalige Bundesligaprofi Kevin De Bruyne zu den Torschützen. Nationalspieler Ilkay Gündogan stand 73 Minuten auf dem Spielfeld und wurde dann durch den Ex-Schalker Leroy Sané ersetzt.

Am Sonntag musste ManCity allerdings den Abschied eines langjährigen Stammspielers verkraften: Kapitän Vincent Kompany verlässt den Klub und wird zur neuen Saison Spielertrainer beim RSC Anderlecht. Der belgische Abwehrspieler war 2008 vom Hamburger SV zu den Citizens gewechselt.

"Unzählige Male habe ich mir diesen Tag vorgestellt, und jetzt fühlt es sich unwirklich an", schrieb Kompany: "ManCity hat mir alles gegeben. Und ich habe versucht, soviel wie möglich zurückzugeben." Bei Anderlecht, wo er bereits seit Jugendzeiten bis zu seinem Wechsel nach Hamburg im Jahr 2006 gespielt hatte, verpflichtet sich Kompany für drei Jahre.

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