27.05.2019 09:15 Uhr

Heynckes adelt "Robbery": "Weltweit kein besseres Paar"

Franck Ribéry und Arjen Robben verlassen den FC Bayern im Sommer
Franck Ribéry und Arjen Robben verlassen den FC Bayern im Sommer

Unter Jupp Heynckes haben Franck Ribéry und Arjen Robben mit dem FC Bayern jeden nur erdenklichen Titel gewonnen. Nach dem Abschied hat der ehemalige Trainer nun noch einmal beschrieben, was das Duo "Robbery" so besonders macht. 

"Sie waren getrieben von einer kindlichen Freude am Fußball, von nie abkühlender Leidenschaft und einem ungebremsten Spaß, der Straßenfußballern eigen ist", schwärmte Heynckes im "kicker" von den Qualitäten des Duos, das den Rekordmeister über mehr als ein Jahrzehnt lang geprägt hat.

Dass Robben und Ribéry zu den herausragenden Figuren im Weltfußball gehörten, steht für Heynckes außer Frage. "In der Verbindung als Rechts-Links-Duo gab es in dieser Phase europa- und weltweit kein besseres Paar", erinnerte sich der Trainer an die Jahre, in denen er die Geschicke beim Rekordmeister leitete. 

Ribéry und Robben haben "neue Maßstäbe gesetzt"

Die "angeborene Liebe zum Ball und Spiel" habe sich das Duo stets bewahrt, erklärte Heynckes: "Nur deshalb entwickelten sie sich zu solchen Giganten auf ihren Positionen, nur dank dieser Eigenschaften konnten sie das Flügelspiel so nachhaltig und perspektivisch interpretieren."

Sowohl Ribéry als auch Robben haben auf den Außenbahnen "neue Maßstäbe gesetzt", ist Heynckes überzeugt: "Franck, mit seinen Hochgeschwindigkeits-Dribblings tänzerisch wie beim Slalom; Arjen, zielgerichtet mit dem Blick nach vorne, im Vollspurt durchstartend, sodann mit dem Robben-Move nach innen ziehend, um den Ball wahlweise in den rechten oder linken Winkel zu zirkeln oder zu zimmern."

"Eiszeit" zwischen Robben und Heynckes

Dass mit den beiden Ausnahmefußballern nicht immer alles reibungslos lief, gestand Heynckes auch. "Es war in der Triple-Saison, als ich Arjen nach einer Verletzung sukzessive an den vollen Spielbetrieb heranführen wollte. In drei Begegnungen ließ ich ihn zunächst draußen, was ihm missfiel, sodass eine Eiszeit zwischen uns entstand", verriet der Ex-Coach. 

Mit Ribéry habe es ein ähnliches Erlebnis gegeben. "Kurz vor Weihnachten 2011 traten wir im Pokal in Bochum an, als es kurz vor Schluss einen Freistoß gab. Franck wollte schießen, ich rief, Toni Kroos solle es tun. Wir gewannen kurz vor Schluss 2:1 und jubelten in der Kabine. Franck war stinkesauer und motzte herum. Ich war genauso geladen und außer mir, schrie zurück", berichtete Heynckes von einer Fehde mit dem Franzosen. 

"Franck und ich gingen wortlos in die Winterpause. Da rief mich im Weihnachtsurlaub Daniel van Buyten, Francks bester Freund, an und sagte, er wolle mir mitteilen, dass sich Franck entschuldigen möchte", erinnerte sich Heynckes, der verriet, wie sich die Wogen letztlich wieder glätteten: "Vor dem zweiten Rückrundenspiel, zu Hause gegen Wolfsburg, sagte Schweinsteiger zu mir: "Trainer, tun Sie mir bitte einen Gefallen und reden Sie mit Franck!" Ich rief ihn auf mein Zimmer, nach unserem Gespräch umarmte mich Franck und sagte: "Danke, Trainer! Ich werde morgen super spielen." Er löste sein Versprechen ein."

Franck Ribéry und Arjen Robben "werden der Bundesliga fehlen", ist Heynckes überzeugt. Beide "waren ein Geschenk für den deutschen Fußball".

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