04.06.2019 15:25 Uhr

Dragović soll sich nicht "schleichen"

Dragović mit einem kleinen Fan
Dragović mit einem kleinen Fan

Nach dem verkorksten Start des österreichischen Nationalteams in die EM-Qualifikation ist die Ausgangsposition für Aleksandar Dragović vor den Partien am Freitag gegen Slowenien und am Montag in Nordmazedonien klar. "Wir müssen jetzt sechs Punkte machen und wir haben auch die Qualität, das zu schaffen", sagte der Innenverteidiger am Dienstag in Klagenfurt.

Vor allem das 2:4 im März in Israel schmerzt noch immer, wobei Dragović aber auch den unglücklichen Spielverlauf hervorhob. "Da hatte keiner von uns Höchstform, doch es ist auch viel gegen uns gelaufen." Der Wiener und seine Abwehrkollegen wurden des öfteren von ihren Vorderleuten im Stich gelassen. "Aber ich als Verteidiger muss vielleicht auch besser dirigieren. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam."

Deutlich besser als in Israel war die Mannschaftsleistung im März 2018 beim 3:0 im Testspiel in Klagenfurt gegen den Freitag-Gegner Slowenien. "Doch das kann man nicht vergleichen, die Slowenen sind seither stärker geworden. Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute 100 Prozent geben", forderte Dragović.

An der Einsatzbereitschaft sollte es zumindest beim 28-Jährigen nicht scheitern, obwohl die Saison lang und intensiv war. "Auch wenn man tot ist oder nur ein Bein hat - ich habe immer Kraft fürs Nationalteam, da muss man die zweite Luft rausholen für so wichtige Spiele", erklärte Dragović.

"Jetzt hätten wir Zeit gehabt und treffen uns erst am Sonntag"

Der 72-fache Internationale (1 Tor) absolvierte mit seinen ÖFB-Kollegen am Sonntag die erste Einheit, hätte aber schon gern früher mit dem Nationalteam-Training begonnen. "Ich persönlich hätte mich lieber früher getroffen, doch das entscheide nicht ich. Der Trainer bereitet uns wie immer sehr gut vor. In der Vergangenheit wurde immer gejammert, wir haben zu wenig Zeit. Jetzt hätten wir Zeit gehabt und treffen uns erst am Sonntag. Aber das muss man respektieren und das Beste daraus machen."

Dragovićs Saison endete am 18. Mai, und das erfolgreich. Mit Bayer Leverkusen belegte er Rang vier und qualifizierte sich damit für die Champions League. Der Defensivmann brachte es für seinen Club in der vergangenen Spielzeit auf 28 Einsätze. "Vor einem Jahr hätte ich nie gedacht, dass ich auf so viele Spiele komme."

Der Durchbruch zum unumstrittenen Stammspieler ist allerdings noch nicht gelungen. "Das geht nicht von heute auf morgen, da muss man sich reinarbeiten." Das Feedback vom Trainerteam und Club-Vorstand sei äußerst positiv gewesen, erzählte Dragović. "Sie bauen voll auf mich, das ist eine gute Wertschätzung."

Es deutet also viel auf einen Verbleib des Ex-Austrianer bei der Werks-Elf hin. "Sie haben mir nicht signalisiert, dass ich mich schleichen soll", berichtete Dragović. Einen Rat gaben die Club-Verantwortlichen dem Innenverteidiger mit auf den Weg. "Ich muss mich noch mehr als Leader entwickeln."

Diesbezüglich kann Dragović Anleihen an ÖFB-Kapitän Julian Baumgartlinger nehmen, der sich im Frühjahr in Leverkusen zum Stammspieler mauserte. "Er macht das alles sehr sachlich. Ich habe in der Vergangenheit oft aus der Emotion heraus gehandelt, was nicht positiv ist", gestand Dragović, der auch im Nationalteam in eine Führungsrolle wachsen will.

Im aktuellen Kader ist der Deutschland-Legionär hinter Arnautović (79) der Spieler mit den meisten Länderspiel-Einsätzen. "Doch es gibt nur gute oder schlechte Spieler. Von dem her ist es egal, ob man 100, 150 oder 5 Länderspiele hat", beteuerte Dragović.

apa

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