06.06.2019 09:22 Uhr

Robert Almer: Sein breites Aufgabengebiet beim ÖFB

Robert Almer hat beim ÖFB einen
Robert Almer hat beim ÖFB einen "Riesenspaß"

Ex-Teamgoalien Robert Almer ist beim ÖFB nicht nur Tormanntrainer, sondern als Koordinator auch Ansprechperson für die besten Keeper-Talente des Landes.

Mit dem Lehrgang der österreichischen Nationalmannschaft in Kärnten hat für Robert Almer ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Der frühere Teamgoalie fungiert ab sofort als Tormanntrainer von Heinz Lindner und Co., hat aber noch weitere Aufgaben innerhalb des ÖFB zu erfüllen.

Almer übernimmt auch die Beobachtung der Nationalteam-Tormänner sowie der Nachwuchstorleute und wird als Ansprechperson und Koordinator für junge Tormanntalente, deren Vereine und die Tormanntrainer der Nachwuchs-Nationalteams fungieren. Auch im Rahmen des "Projekt12" ist der Steirer, der seine aktive Karriere 2018 wegen einer langwierigen Knieverletzung beendete, künftig für die Toptalente des Landes zuständig.

Vorerst aber geht es rein um das A-Team. "Es macht mir jeden Tag einen Riesenspaß, mit den Jungs zusammenzuarbeiten", erzählte Almer. Der 33-fache Internationale absolvierte sein letztes Länderspiel am 6. Oktober 2016 beim 2:2 in Wien gegen Wales. Damals nicht im Kader stand Lindner, der jedoch bei der EURO 2016, wo Almer beim 0:0 gegen Portugal brillierte, auf der Bank saß.

Nun arbeiten beide wieder im Nationalteam zusammen, allerdings in anderer Konstellation. "Für mich ist das kein Problem, es hat bisher gut funktioniert. Ich hatte das schon zuletzt als Tormanntrainer in Mattersburg mit Tino Casali, der bei der Austria mein Kollege war", erzählte Almer.

Nach dem Abschied des 35-Jährigen etablierte sich Lindner als ÖFB-Einsergoalie. Ob das auch künftig so bleibt, liegt nicht in Almers Ermessen. "Die Entscheidung trifft natürlich der Teamchef. Es wäre auch unseriös, wenn ich eingreifen würde, weil ich zuletzt nicht so nah an der Mannschaft dran war."

Robert Almer: "Wir wollen eine Idee und Philosophie entwickeln"

Mit Franco Foda kam Almer vor fast 18 Jahren erstmals in Kontakt, als der Deutsche die Amateure von Sturm Graz betreute und zum steirischen Landesliga-Meister machte. Wenig später trainierte Almer mit dem nunmehrigen Teamchef-Assistenten Imre Szabics bei den Profis der "Blackys".

Seinen Vorgesetzten im ÖFB-Trainerstab soll Almer nun Torhüter in bestmöglicher Verfassung liefern. "Beim Nationalteam geht es darum, dass die Tormänner am Spieltag vollfit sind und Selbstvertrauen haben." Er könne zwar mit seinen Erfahrungen helfen, "aber im Endeffekt ist der Torhüter im Match allein und muss auch alleine seine Entscheidungen treffen, und das ist gut so".

Im Vorfeld einer Partie kann Almer jedoch wichtige Inputs für seine Spieler liefern. "Ich habe den Vorteil, dass ich bis vor Kurzem selbst im Tor gestanden bin, die Gefühle der Torhüter kenne und weiß, was sie brauchen."

Von allen Keepern, die derzeit für die ÖFB-Auswahl infrage kommen, hat Almer eine hohe Meinung, allerdings musste er auch zugeben: "Fakt ist, das wir derzeit keinen Tormann haben, der bei einem internationalen Topklub spielt. Es ist das Ziel für die nächsten fünf bis zehn Jahre, wieder an die Spitze heranzukommen."

Gelingen soll das in Zusammenarbeit mit Roland Goriupp, dem Leiter der ÖFB-Tormanntrainer-Ausbildung. "Wir werden gemeinsam versuchen, einen österreichischen Weg zu finden, wie wir junge österreichische Goalies weiterentwickeln können." Wichtig sei dabei der Austausch mit Trainern der Klubs, der Akademien und der Nachwuchs-Nationalteams. "Wir wollen alle Tormanntrainer in ein Boot bekommen und miteinander eine Idee und Philosophie entwickeln."

Details dazu ließ Almer offen, sie werden möglicherweise auch erst erarbeitet. Der Steirer tritt seinen Bürojob nämlich erst mit 1. August an, davor nimmt er sich noch Zeit für die Familie. Mit Ex-Schwimmerin Dominique Nadarajah hat Almer zwei Kinder.

apa

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