10.06.2019 12:11 Uhr

U21 im EM-Härtetest gegen Frankreich

Das U21-Team will gegen Frankreich als Außenseiter überraschen
Das U21-Team will gegen Frankreich als Außenseiter überraschen

Mit dem Härtetest gegen das Spitzenteam aus Frankreich schließt Österreichs U21-Nationalteam die Vorbereitung auf die EM-Endrunde in Italien und San Marino ab.

Österreichs U21-Nationalteam hat bei der Generalprobe für die ÖFB-EM-Premiere in Italien und San Marino einen großen Prüfstein vor sich. Am Dienstag (18:45 Uhr) ist EM-Mitfavorit Frankreich in Hartberg zu Gast. Die Schützlinge von Coach Werner Gregoritsch wollen dabei, wie bei der am Sonntag beginnenden Endrunde, als Außenseiter überraschen.

Das Unterfangen könnte schwieriger kaum sein. Im EM-Kader der Franzosen stehen mit Leipzigs Innenverteidiger Ibrahima Konaté und Lyons Mittelfeldspieler Houssem Aouar zwei Akteure mit einem Marktwert von 45 Millionen Euro. Leipzigs Ex-Salzburg-Innenverteidiger Dayot Upamecano und Arsenal-Mittelfeldspieler Matteo Guendouzi (jeweils 30 Mio.) werden ebenfalls im Dress von "Les Bleus" zu sehen sein.

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Ein bekannter Name ist auch Stürmer Moussa Dembélé (27 Mio.), der bei Lyon sein Geld verdient und vergangene Saison in der Ligue 1 in 33 Spielen 15 Mal getroffen hat. "Da sind ein paar Spieler dabei, da werden uns die Augen rausfallen. Auf uns wartet eine wahnsinnige Herausforderung", wusste Gregoritsch. Goalie Alexander Schlager war schon Tage davor voller Vorfreude: "Das wird ein Riesenhighlight, weil da einfach Spieler dabei sind, die in irrsinnig guten Ligen gut unterwegs sind. Auf uns wartet ein Supergegner mit hoher Qualität."

Für Gregoritsch sind die Franzosen über EM-Auftaktgegner Serbien (17. Juni, 18:30 in Triest) zu stellen. "Du kannst die beiden Teams nicht vergleichen. Bei beiden ist technisch von der Qualität sehr viel da. Während die Serben sehr verspielt sind, ist bei den Franzosen schon eine Struktur da, sie versuchen immer über das Eins gegen Eins ins Dribbling zu kommen", analysierte der Steirer.

Österreich testet gegen die Créme de la Créme

Frankreich ist der dritte hochkarätige ÖFB-Gegner im Jahr 2019 auf dem Weg zur ersten U21-EM-Teilnahme der Verbandsgeschichte. "Du musst gegen die Besten spielen, um dich weiterzuentwickeln", betonte Gregoritsch. Am 21. März erkämpfte man in Triest gegen Italien ein 0:0, vier Tage später gab es in Algeciras gegen Spanien ein 0:3. "Das Spiel war unglaublich, ich habe nur 20 Minuten gespielt, aber das Gefühl gehabt, dass ich noch nie so viel gelaufen bin", sagte Stürmer Saša Kalajdžić. Nur gegen solche Gegner sei eine gute Vorbereitung gewährleistet. "Es ist wichtig zu wissen, was auf einen bei der EM zukommt", so der Noch-Admira-Stürmer.

All zu viel Aussagekraft hat der Test aber auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass mit Philipp Lienhart und Stefan Posch zwei Viertel der Abwehr und mit Mittelfeld-Turbo Xaver Schlager drei wichtige Akteure fehlen. Das Trio steht am Montagabend noch im Kader des ÖFB-A-Teams in der EM-Qualifikation in Nordmazedonien und wird erst am Freitag zur U21 stoßen. "Es ist nicht das erste Mal, dass uns wichtige Spieler fehlen. Wir haben schon in der Vergangenheit bewiesen, dass wir unseren Job trotzdem gut erledigen können", hoffte Alexander Schlager auf ein gutes Resultat.

Gregoritsch will Ergebnis nicht überbewerten

Das könnte der ÖFB-Truppe im Finish der Vorbereitung noch einmal Flügel verleihen. "Ich glaube, dass jeder mit einem guten Gefühl und Selbstvertrauen zur EM fahren will. Wenn du jetzt eine 0:5-Packung kriegst, glaube ich, dass vielleicht der eine oder andere zum Nachdenken anfängt", verlautete Kalajdžić. Das Duell mit einem "absoluten Topfavoriten" für den EM-Titel sei daher schon "wichtig".

Diese Meinung vertrat auch Gregoritsch, das Ergebnis wollte er aber nicht zu hoch ansiedeln. "Du kannst gegen Frankreich gewinnen und bei der EM dann alle Spiele verlieren und du kannst gegen Frankreich verlieren, weil die vielleicht weiter sind. Das zählt alles nicht, es sind Aufbauspiele, es ist Makulatur", meinte der ÖFB-Coach. Für ihn ist es vor allem wichtig, weiteren Aufschluss über sein Team zu bekommen. "Man kann sehr viele Dinge sehen, auch wo man im Vergleich zu den Topteams steht", so Gregoritsch. Frankreich wird vom 47-jährigen Ex-Lorient-Coach Sylvain Ripoll trainiert, größter Erfolg auf U21-Ebene war der EM-Titel 1988.

apa

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