17.07.2019 15:24 Uhr

Auch Haller weg! Die Büffelherde ist auseinandergetrieben

Das war's! Die Frankfurter Büffelherde gibt es nicht mehr
Das war's! Die Frankfurter Büffelherde gibt es nicht mehr

Die Frankfurter Büffelherde ist auseinandergetrieben, nur Ante Rebic ist noch übrig - und auch der kroatische Vize-Weltmeister steht vor dem Absprung.

Nach dem 70-Millionen-Transfer von Luka Jovic zu Real Madrid begab sich am Mittwoch auch Sebastien Haller in neue Jagdgründe: Für 50 Millionen Euro sucht der französische Angreifer sein Glück bei West Ham United. Eintracht Frankfurt kassierte für das Duo 120 Millionen Euro, muss aber auch händeringend Ersatz für 47 Pflichtspieltore aus der Vorsaison auftreiben.

"Ich bin Eintracht Frankfurt sehr dankbar für die vergangenen zwei Jahre. Ich habe mich sehr wohlgefühlt in der Stadt und vor allem die Heimspiele vor den tollen Fans genossen", sagte Haller, der bei den Londonern einen Vertrag bis 2024 erhält und zum teuersten Zugang der Klubgeschichte aufsteigt: "Für mich gilt es nun, ein neues Kapitel aufzuschlagen und in der Premier League meine Entwicklung fortzusetzen. Natürlich werde ich weiterhin die Eintracht als Fan verfolgen und die Daumen drücken."

Inter und Atlético an Rebic dran

Der Europa-League-Halbfinalist vom Main hatte bereits am Dienstag seinem 25 Jahre alten Star die Erlaubnis erteilt, sich den Hammers anzuschließen. Den Medizincheck bestand Haller am Mittwoch, der Vertrag ist unterschrieben. "Natürlich ist der Abgang eines Spielers von seinem Format sportlich ein Verlust für uns. Aber Sebastien ist jederzeit offen und fair mit seinen Ambitionen umgegangen. Und für uns gibt es natürlich wirtschaftliche Schmerzgrenzen", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic.

Haller hatte für Frankfurt in der vergangenen Spielzeit 15 Bundesliga-Treffer erzielt und neun weitere vorbereitet. Als er gegen Saisonende wegen einer Bauchmuskelverletzung fehlte, verlor die Eintracht umgehend an Durchschlagskraft. Für Trainer Adi Hütter ist der Abgang des nächsten Leistungsträgers in der Offensive "ein großer Verlust", für die Eintracht eine erhebliche Erschwernis bei der Verfolgung der gewachsenen Ziele.

Weil das serbische Sturmjuwel Luka Jovic (21) bereits Anfang Juni zu Real Madrid gewechselt war, ist von Frankfurts "magischem Dreieck" nur noch Rebic übrig. Der 25-jährige Kroate, in der Saison 2018/19 immerhin zehnmal erfolgreich, liebäugelt allerdings ebenfalls mit einem Wechsel, am wahrscheinlichsten ist ein Transfer zu Inter Mailand. Auch Atletico Madrid soll interessiert sein. 40 Millionen Euro Ablöse stehen im Raum.

Lissabon und Utrecht kassieren kräftig mit

Ob die Eintracht das Geld aber wieder so gut reinvestieren wird, dass der Europa-League-Halbfinalist der Vorsaison erneut schlagkräftig auftreten kann, bleibt abzuwarten. Fehlen wird ohne Zweifel die Kaltschnäuzigkeit von Jovic - und vermutlich auch die Wucht, die der bullige Haller durch seine körperbetonte Spielweise auf den Platz brachte.

Für den Angriff hat Frankfurt bislang lediglich den 21-jährigen Serben Dejan Joveljic (4 Millionen Euro Ablöse/Roter Stern Belgrad) verpflichtet. Was die Angelegenheit zusätzlich erschwert: Dass die Konkurrenz um die Einnahmesituation der Hessen weiß, treibt die Preise weiter in die Höhe.

Hinzu kommt, dass nur ein Teil der Mega-Ablösen tatsächlich in der Finanzmetropole hängen bleibt: Beim Jovic-Verkauf kassierte dessen Ex-Klub Benfica Lissabon kräftig mit, im Falle Hallers wandern einige Millionen in die Niederlande zum FC Utrecht. Und auch wenn Rebic geht, würde eine stattliche Überweisung an dessen vorherigen Verein AC Florenz fällig.

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