19.07.2019 15:17 Uhr

Volksbefragung trotz Absage von Stadionbau

Die Pläne für diese LASK-Arena sind bereits ad acta gelegt
Die Pläne für diese LASK-Arena sind bereits ad acta gelegt

Aufgrund der Fragestellung müsse die Volksbefragung von Rechtswegen her durchgeführt werden, betont der Linzer Bürgermeister Klaus Luger. Der LASK hat das Vorhaben, am Pichlinger See ein neues Stadion zu erreichten, indes bereits wieder verworfen.

Eine Volksbefragung über die Pläne, für den Linzer Bundesligaklub LASK ein neues Stadion im Naherholungsgebiet Pichlinger See zu errichten, muss durchgeführt werden, auch wenn das Bauvorhaben kürzlich ad acta gelegt wurde. Das teilte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) mit. Die Durchführung sei wegen der Fragestellung der Bürgerinitiative notwendig.

Im Mai 2016 hatte der LASK, nach Unstimmigkeiten mit dem Eigentümer LIVA, im Linzer Stadion auf der Gugl sein letztes Heimspiel ausgetragen. Seither hatte er eine Bleibe in Pasching, der Pachtvertrag dafür läuft allerdings Ende 2021 aus. Deshalb kam es zu dem Plan, eine eigene Spielstätte am Pichlingersee zu bauen. Doch dagegen formierte sich die Bürgerinitiative "Rettet den Pichlinger See". Sie fürchtet um das geschützte Naherholungsgebiet am Rande der Stadt und warnte vor einem "Mammutprojekt" mit 50 Millionen Euro Baukosten.

Zudem sei die Rede von einer eigenen Autobahnabfahrt um 20 bis 30 Millionen Euro von der öffentlichen Hand. Nachdem SPÖ, ÖVP und FPÖ im Frühjahr im Linzer Gemeinderat eine Befragung zum beabsichtigten Standort abgelehnt hatten, startete sie eine Unterschriftenkampagne für das Einleiten einer Volksbefragung.

8.348 von ihr gesammelte Unterschriften von Linzer Bürgern wurden nun laut Luger als Unterstützung für die Durchführung einer Volksbefragung anerkannt. Somit sei die Vier-Prozent-Hürde genommen. Das Bauprojekt wurde allerdings Anfang Juli mit der Ankündigung, der LASK werde in das Stadion auf die Gugl zurückkehren, gestoppt. Für geschätzte 50 Millionen Euro soll ein 16.500 Sitzplätze fassendes, länderspieltaugliches, reines Fußballstadion entstehen. Das Land Oberösterreich und die Stadt sagten finanzielle Unterstützung zu.

FPÖ-Vizebürgermeister spricht von "Geldvernichtungsaktion"

Damit ist aber die Volksbefragung nicht vom Tisch, stellte Luger am Freitag fest. Da die Bürgerinitiative die Volksbefragung mit zwei Teilfragen "Soll die Stadt den Pichlinger See und den umliegenden Grüngürtel weiterhin als unbebautes Naherholungsgebiet schützen und die Umwidmung für ein Stadion ablehnen?" eingeleitet habe, müsse sie rein rechtlich stattfinden. Eine Abhaltung im Herbst sei unumgänglich. Luger kündigte an, er werde dem Gemeinderat in dessen Septembersitzung einen Termin vorschlagen.

Vizebürgermeister Markus Heinz (FPÖ) kritisiert hingegen nach der jüngsten Entwicklung um die LASK-Spielstätte eine Volksbefragung über den Pichlinger See als "Geldvernichtungsaktion, die ihres Gleichen erst suchen muss!". Er geht davon aus, dass sie etwa eine Million Euro kosten wird. Direkte Demokratie sei den Freiheitlichen sehr wichtig. Hier werde aber das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Er forderte Luger auf, mit dem Einreicher eine vernünftige und kostensparende Lösung zu erreichen.

Bisher forderte die Bürgerinitiative, die Unterzeichner hätten "den Anspruch und das Recht, dass ihr Anliegen für den Schutz des Naherholungsgebietes verlässlich bearbeitet wird". Am Freitag hielt der Initiator der Bürgerinitiative Lorenz Potocnik jedoch fest: "Aus unserem Rechtsverständnis ist diese Volksbefragung nicht zwingend nötig, die Bürgerinitiative könne jederzeit zurückziehen und genau das wollten wir mit Bürgermeister Klaus Luger Mitte August nach seinem Urlaub (Termin bereits zugesagt!) in Ruhe besprechen." Das Ziel sei der dauerhafte Schutz des Naherholungsgebiets und Grünzugs rund um den Pichlingersee. Dafür wolle man eine Zusage des Bürgermeisters.

apa

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