02.08.2019 15:24 Uhr

Kein Sané, kein Gnabry: Der FC Bayern probt den Ernstfall

Der FC Bayern trifft im Supercup am Samstag auf den BVB
Der FC Bayern trifft im Supercup am Samstag auf den BVB

Die ganze Welt schaut zu. In mehr als 200 Länder wird am Samstagabend der Supercup übertragen, doch einen werden die Millionen Menschen rund um den Erdball nicht zu sehen bekommen: Leroy Sané ist noch immer kein Spieler von Bayern München.

Und vielleicht wird er es so bald auch nicht sein, oder? Joshua Kimmich hat über seinen Mitspieler in der Nationalmannschaft jedenfalls gemutmaßt: "Wenn Leroy wollen würde, wäre er wahrscheinlich schon hier."

Aber angeblich will Sané ja. Wie Bild und kicker behaupten, soll sich der 23 Jahre alte Flügelstürmer von Manchester City entschieden haben, zum FC Bayern zu kommen. Ablöse: mehr als 100 Millionen Euro. Der deutsche Rekordmeister konterte dies am Donnerstagabend mit einem Tweet: "Medienberichte mit dem Inhalt, dass sich Leroy Sané für einen Wechsel zum FC Bayern entschieden hätte, entsprechen nicht der Wahrheit." Das heißt nicht, dass er nicht doch noch kommt. Auch wenn City-Teammanager Pep Guardiola am Freitag betonte, Sane habe ihm bislang keine Wechselabsichten mitgeteilt.

Ohne Coman und Gnabry: Bayerns neue Flügelzange fällt aus

Tatsächlich könnten die Münchner ihren Wunschspieler bereits im prestigeträchtigen ersten Kräftemessen der neuen Spielzeit mit Borussia Dortmund gut brauchen. Und nicht nur wegen dessen Fähigkeiten. Als im Verlauf der Woche die Flügelspieler Serge Gnabry und Kingsley Coman beim Audi Cup verletzt vom Platz mussten, stellte Trainer Niko Kovac lapidar fest: "Wir wissen auch, dass uns in der jetzigen Situation nicht allzu viel passieren darf."

Gnabry wird in Dortmund fehlen, Coman ist wieder "wohlauf", sagte Kovac am Freitag. Neben Thomas Müller kämen für einen Einsatz auf den Flügeln nach Aussage von Kovac auch der im Januar verpflichtete Alphonso Davies oder der Neuseeländer Sarpreet Singh infrage, "beide", betonte der Trainer, "haben es in der Vorbereitung gut gemacht". Den höchsten, vor allem den internationalen Ansprüchen der Münchner genügen beide freilich nicht.

Keine zwei Meinungen gibt es in beiden Mannschaften, was die Bedeutung des Supercups angeht: Ja, es ist noch Vorbereitung, ja, betonen beide, wir sind noch nicht bei hundert Prozent - doch der Sieg käme ihnen schon sehr gelegen. "Es ist extrem wichtig, gut in die Saison zu starten und den Fans zu zeigen, dass wir etwas Großes vorhaben", sagt Marco Reus. Immerhin haben die Dortmunder verkündet: Wir wollen Meister werden. Helfen soll dabei der bisherige Münchner Mats Hummels.

Favre: BVB "die beste Mannschaft, die ich jemals trainiert habe"

Sogar Dortmunds Trainer Lucien Favre nährt die Hoffnung, dass die Hegemonie der Münchner nach sieben Meistertiteln in Serie womöglich zu Ende geht. "Es könnte sein, dass es die beste Mannschaft ist, die ich jemals trainiert habe", sagte er im Trainingslager in Bad Ragaz. Umso mehr sind auch die Bayern entschlossen, im Supercup ein Zeichen zu setzen. "Das ist der erste Titel, der ist uns wichtig. Wir wollen zeigen, dass wir da sind", betonte Müller.

Ja, sagte auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc im Interview mit dem SID, "dieses Spiel hat einen besonderen Reiz. Es ist immer ein Prestigeduell. Für beide Mannschaften ist es ein Ernstfall." Kovac sagte dazu am Freitag mit einem Schmunzeln, man möge sich doch bitte in Deutschland mal einigen, wie man die Wertigkeit dieses Supercups sehe, welche Aussagekraft solle er haben: "Wenn man, gewinnt ist alles okay, wenn man verliert, ist alles schlecht" - also was nun?

Für Kovac ist klar: "Es ist ein schöner Pokal, ein wichtiger Pokal, den ich und der Klub gewinnen wollen." Auch ohne Leroy Sané.


Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Dortmund: Hitz - Hakimi, Akanji, Hummels, Schulz - Witsel, Delaney - Sancho, Reus, Bruun Larsen - Götze

München: Neuer - Kimmich, Süle, Boateng, Alaba - Thiago - Müller, Renato Sanches (Tolisso), Goretzka, Coman - Lewandowski

 

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