03.08.2019 06:59 Uhr

Jesse Marsch spielt den Aufstellungspoker

Trainer Jesse Marsch ist mit dem Kader zufrieden
Trainer Jesse Marsch ist mit dem Kader zufrieden

Ob Jesse Marsch angesichts der Kaderdichte "schlaflose Nächte" hat, wie sein Verteidiger Patrick Farkas mutmaßte, ist unbestätigt. Die Qual der Wahl, wenn der Neo-Trainer von Meister Salzburger sein Aufgebot für den Spieltag nominiert, hat er aber sicher. "Es ist nicht so einfach, bei unserem Kader zu entscheiden, welche die beste Aufstellung ist", sagte Marsch am Freitag.

Vom obligatorischen Salzburger Mannschaftsfoto, für das sich die Fußballer vor jeder Saison aufstellen, lächelten zuletzt 27 Spieler. Jeder von ihnen mit Fähigkeiten ausgestattet, um bei wohl jedem anderen Bundesliga-Team zum Stammpersonal zu gehören. Das weiß natürlich auch Marsch. "Wir haben viele Hochtalentierte in dieser Mannschaft. Sie möchten alle zeigen, wie gut sie sind."

Der US-Amerikaner, der das Erfolgsprojekt verwalten und möglichst weiterentwickeln soll, befindet sich in einer Luxussituation. "Dieser Kader ist tief und stark. Das ist eine unglaubliche, eine prima Situation", betonte der Trainer vor dem Heim-Auftakt gegen Mattersburg am Sonntag einmal mehr. Ganz so einfach sei die Lage aber nicht.

Die Saison 2019/20 steckt noch in den Kinderschuhen, doch Marsch scheint schon zu ahnen, dass selbst ein sportlich erfolgreiches Jahr auch Verlierer mit sich bringen wird. In Salzburg vielleicht mehr als anderswo. Es könnte unzufriedene Hochveranlagte geben. "Wir brauchen Einstellung, Stimmung und Mentalität vom ganzen Kader", forderte Marsch. "Wenn wir die Typen, wenn wir solche Männer haben, dann haben wir große Möglichkeiten. In der Liga und in der Champions League."

"Farki ist immer all in"

Typen wie "Farki", wie Marsch den Außenbahnspieler Farkas nennt. Spieler, die mit ihrer Einstellung vorangehen. Marsch: "Farki ist ein super Typ. Er ist immer 'all in'. Er ist ein großes Vorbild für unsere ganze Mannschaft." Im Sommer sah Farkas nach dem Abgang von Stefan Lainer kurz als Gewinner der Sommerpause aus, bekam mit dem dänischen U21-Kapitän Rasmus Kristensen auf der Rechtsverteidiger-Position dann doch noch hochkarätige Konkurrenz.

Er dürfte den teaminternen Kampf in Salzburg akzeptiert haben. "Jeder muss täglich an seine Grenzen gehen, weil sonst spielt ein anderer", gab der Burgenländer zu Protokoll. "Ich bin glücklich, weil ich weiß, dass der Konkurrenzkampf offen ist." Er müsse nur Vollgas geben, der Trainer habe es da schwerer. "Ich glaube, der Trainer hat schlaflose Nächte."

Marschs Auswahlliste ist lang. Majeed Ashimeru, Masaya Okugawa, Hwang Hee-chan, dazu noch Enock Mwepu, Youba Diarra, Mohamed Camara oder die Verteidiger Marin Pongracic und Jasper van der Werff. Sie alle standen gegen Rapid wie der derzeit verletzte Smail Prevljak nicht in der Startformation. Sekou Koita, der im Vorjahr beim WAC begeisterte, und Diadie Samassekou sind durch ihre Teilnahmen am Afrika-Cup verspätet eingerückt.

Das Duo wird schon bald so weit sein, vielleicht schon am Sonntag. "Wir überlegen, was für sie die beste Situation ist", sagte Marsch. Beide würden sukzessiver fitter. "Aber benützen wir sie schon für dieses Spiel? Ganz fit sind sie ja noch nicht." Die Not, sie schon gegen Mattersburg einzusetzen, hat Marsch mit Sicherheit nicht.

apa

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