10.08.2019 17:34 Uhr

Überforderter FC Augsburg scheidet in Verl aus

Der FC Augsburg scheidet in der ersten Pokalrunde aus
Der FC Augsburg scheidet in der ersten Pokalrunde aus

Kein System, kein Kampf, keine Moral: Fußball-Bundesligist FC Augsburg ist nach einer schwachen Vorstellung in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden.

Die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt, die bereits zum dritten Mal in den vergangenen sechs Jahren an der Auftakthürde scheiterte, unterlag beim Regionalligisten SC Verl verdient 1:2 (0:2) und hat eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Vizemeister Borussia Dortmund noch einen Berg an Arbeit vor sich.

Die Pokalsensation für die Hausherren begann durch ein Eigentor von Augsburgs Neuzugang Marek Suchy (9.). Vor der Pause erhöhte Ron Schallenberg (23.) für die Ostwestfalen, die sich zum ersten Mal seit 2010 und zum insgesamt sechsten Mal für den DFB-Pokal qualifiziert hatten. Der Anschluss durch André Hahn (83.) per Foulelfmeter kam zu spät, erstmals in der Vereinsgeschichte schaltete Verl einen Erstligisten aus.

Vor 4198 Zuschauern in der Sportclub Arena schenkte Schmidt in Florian Niederlechner, Carlos Gruezo, Mads Pedersen, Marek Suchy, Tim Rieder und dem tschechischen Nationaltorwart Tomas Koubek gleich sechs Neuverpflichtungen das Vertrauen in der Startelf.

Verl trifft im zweiten Anlauf

"Wir müssen voll konzentriert an das Spiel rangehen und uns der Aufgabe annehmen", hatte Schmidt vor dem Spiel gefordert: "Für Verl wird das Spiel ein Highlight. Die Mannschaft wird höchst motiviert in die Partie starten und es uns auf keinen Fall leicht machen. Die Mentalität wird hier entscheidend sein."

Und genau diese "Mentalität" fehlte den Schwaben. Denn spätestens nach drei Minuten hätte seine Mannschaft gewarnt gewesen sein müssen, als der vermeintliche Verler Führungstreffer durch Yannick Langesberg fiel und nur aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde.

Nur wenige Augenblicke später zählte dann der zweite Treffer der Ostwestfalen. Nach einem langen Ball in den Lauf scheiterte Matthias Haeder zunächst freistehend am glänzend reagierenden Augsburger Keeper Koubek, den Abpraller köpfte Suchy unglücklich ins eigene Tor.

Abseitsstellung überschattet zweiten Verl-Treffer

Augsburg, das im vergangenen Jahr erst im Viertelfinale an RB Leipzig gescheitert war, wirkte geschockt und konzeptlos. Nach der ersten ansatzweise nennenswerten Torraumszene durch André Hahn (20.), erhöhte Verl völlig verdient.

Nach einer Traumkombination bediente Aygün Yildirim mustergültig den einlaufenden Schallenberg, der aus fünf Metern nur noch ins leere Tor einschob - dem Tor war jedoch in der Entstehung eine Abseitsstellung hervorgegangen.

In die geschlossen starke Mannschaftsleistung des SCV reihte sich auch Robin Brüseke ein. Der Torhüter der Platzherren zeichnete sich bei einem Distanzschuss von Michael Gregoritsch (30.) und jeweils im Eins-gegen-Eins gegen Hahn (40.) und Niederlechner (45.) aus und hielt die Führung vor der Pause fest.

Nach dem Seitenwechsel war der Viertligist wie schon zu Beginn der ersten Hälfte die bessere, bissigere Mannschaft - von den Augsburgern hingegen keinerlei Reaktion. Kein Aufbäumen, keine spielerischen Akzente, kaum Torchancen und auch nicht der notwendig gewesene Kampf, sodass Verl vom nächsten großen Gegner träumen darf.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten