16.08.2019 15:13 Uhr

Meinung: Kovac-Erbe schon bei den Bayern

Niko Kovac hat beim FC Bayern keinen leichten Stand
Niko Kovac hat beim FC Bayern keinen leichten Stand

Mit der Partie zwischen Serien- und Rekord-Meister FC Bayern gegen Hertha BSC beginnt am Freitag die 57. Bundesliga-Saison. In 306 Spielen fighten, BVB, FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt, Gladbach und Co. dann um die Schale. Teile der sport.de-Redaktion überbrücken die Zeit bis zum ersten Anstoß mit der Abgabe ihres ganz persönlichen Senfes zu einigen gewagten Thesen:

These: Niko Kovac ist im Sommer 2020 nicht mehr Bayern-Trainer

Lissy Beckonert: Wie auch im letzten Jahr startet Kovac mit dieser Prognose in die Saison, wie auch im letzten Jahr wird Kovac den Abgesang wegstecken und wie auch im letzten Jahr wird Kovac auch am Ende der Saison Trainer des FC Bayern sein.

Warum? Ganz einfach! In seinem zweiten Jahr an der Säbener Straße wirkt der 47-Jährige deutlich gefestigter, hat die Strukturen im Verein verinnerlicht und weiß genau, wie er sich in unruhigen Zeiten zu verhalten hat. Aus sportlicher Sicht bestehen ohnehin keine Zweifel an Kovac.

Tom Kühner: Durchaus denkbar! Wie schon in der vergangenen Spielzeit starten die Bayern schlecht in die Saison, die Trendwende im Winter bleibt allerdings aus. Dem Rekordmeister fehlt es schlicht an der Breite des Kaders, um die vielen Spiele in Liga, Pokal und Champions League erfolgreich zu bestreiten. Das Fatale: An der schlechten Kaderplanung ist Kovac gar nicht schuld.

Christian Schenzel: Korrekt. Hansi Flick wird die Schale im Mai entgegennehmen, weil Kovac spätestens nach dem Viertelfinal-Aus in der Champions League gefeuert wird. Hat er es verdient? Wahrscheinlich nicht, aber der FC Bayern ist seit einiger Zeit schon nicht mehr der Verein, der über den Dingen steht und immer die beste Entscheidung trifft. Der Trubel aus der letzten Saison wird dieses Jahr neue Ausmaße annehmen - und Kovac dafür bezahlen. 

Mats-Yannick Roth: Kommt drauf an! Kovac wird die Saison zu Ende bringen. Nach einem (zumindest auf die Bundesliga bezogen) titellosen Jahr sind die Bayern-Bosse und der Cheftrainer um eine saubere Trennung zum Saisonende bemüht. Die gelingt dann auch nach dem 34. Spieltag.

Marc Affeldt: Sicher ist: Kovac hat weiterhin keinen leichten Stand in München. Offensichtlich ist aber auch, dass der Kroate den Gegenwind, der ihm unentwegt ins Gesicht bläst, bislang unfassbar souverän begegnet. Mir ringt dieses Verhalten durchaus Respekt ab. Wer weiß, vielleicht prägt "B-Lösung" Kovac am Ende eine Ära in München.


These: Eintracht Frankfurt erlebt ein böses Erwachen

Mats-Yannick Roth: So ist es! Die Eintracht spielte die letzten zwei Jahre erfolgreich an der oberen Leistungsgrenze. Hatte zudem Leistungsträger im Team, die sensationell eingeschlagen sind. Alleine die 46 Scorerpunkte von Haller/Jovic werden nicht so einfach zu ersetzen sein. Ist dann die Leichtigkeit erst einmal weg, zeigt die Formkurve schnell nach unten. Ich sehe die SGE nicht in der oberen Tabellenhälfte einlaufen.

Christian Schenzel: Auf keinen Fall. Schon im letzten Sommer hat Frankfurt gefühlt die halbe Mannschaft verloren und am Ende eine überragende Saison gespielt. Bobic hat ein Händchen für Transfers, Hütter ein Händchen im Umgang mit der Mannschaft. Außerdem reitet der gesamte Klub seit fast zwei Jahren auf einer Euphoriewelle. Es sollte niemanden überraschen, wenn die SGE wieder eine große Rolle spielt.

Tom Kühner: Zwar werden die Frankfurter keine zweite Fabelsaison spielen und in der Europa League nicht erneut ins Halbfinale stürmen, vom bösen Erwachen und dem Abstiegskampf sind die Hessen dennoch weit entfernt. Dazu wurde der Kader besonders im Mittelfeld zu gut verstärkt. Von einer Büffelherde wird in der kommenden Spielzeit trotzdem nur im Präteritum berichtet werden, die Eintracht findet sich im tristen Bundesliga-Mittelfeld wieder.

Lissy Beckonert: Leider wahr. Nach dem Ende der Büffelherden-Ära zerfällt Frankfurt in seine Einzelteile. Auch wenn Bobic noch Verstärkungen angekündigt hat, einen ansatzweise ebenbürtigen Ersatz für Jovic und Haller wird die Eintracht nicht finden.

Die Konsequenz: Frankfurt ist offensiv viel zu ungefährlich, vergeigt die Saisonstart und fliegt früh aus der Europa League. Gut möglich, dass Erfolgscoach Adi Hütter sogar um seinen Job bangen muss.

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