25.08.2019 11:00 Uhr

Tod, oder Wiedergeburt? In Bury geht's um alles

Der Sarg steht schon bereit
Der Sarg steht schon bereit

Zumindest gibt's einmal eine Deadline. Kommenden Dienstag um 17 Uhr wird der englische Traditionsklub Bury FC endgültig begraben, oder doch wiederbelebt?

Seit Wochen herrscht Ungewissheit, ob der 134 Jahre alte, zahlungsunfähige, Viertliga-Aufsteiger, in der League One mitmachen darf. Fünf Spiele wurden verschoben. Nun hat die "Football League" genug: Bis Dienstag muss eine Klubübernahme über den Tisch sein. Die zieht sich hin wie der sprichwörtliche Strudelteig.

Eigentümer Steve Dale will verkaufen, "C&N Sporting Risk" übernehmen. "Doch wir finden hier ein äußerst kompliziertes Szenario vor", heißt es von Seiten der Agentur, die mit Sportdaten handelt. Deren Eigentümer Rory Cambell und Henry Newman sind Fußball-Insider. Beide haben schon in verschiedenen Funktionen für West Ham United gearbeitet, Newman anderswo auch als unterklassiger Trainer.

Die Verhandlungen laufen seit über zehn Wochen. Über die Höhe der Verbindlichkeiten kursieren unterschiedliche Angaben (bis zu 7 Millionen Pfund). Schulden gibt's jedenfalls nicht nur bei aktuellen, sondern auch ehemaligen Spielern zu begleichen und auch die Stadionmiete wurde offenbar schon länger nicht bezahlt. Dennoch gelang der Aufstieg als Vizemeister der League Two.

Bachmann war da

Prinzipiell ist die Gigg Lane ein gutes Pflaster. Vergangene Saison kamen in Bury (60.000 Einwohner) im Schnitt über 4.000 Besucher zu den Viertliga-Spielen. Die "Shakers" brachten auch Spieler wie Dean Kiely, Terry McDermott, Alec Lindsay, Colin Bell, Lee Dixon oder die walisische Keeperlegende Neville Southall aus. 2015 sammelte auch ÖFB-Teamkeeper Daniel Bachmann als Stoke-City-Leihgabe (Drittliga-)Spielpraxis in Bury.

Erlebt haben Generationen an Fans an der Gigg Lane jedenfalls so gut wie alles: 1900 und 1903 holten sie den FA-Cup. 2005 avancierte Bury FC zum ersten Klub Englands, der in allen vier Profiligen 1.000 Tore erzielte. Die Fans setzen jedenfalls all ihre Hoffnung in "C&N Sporting Risk", sammelten sich zuletzt immer wieder vor der Geschäftstelle des Klubs und skandierten: "Steve Dale, hau' endlich ab!"

red

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