27.08.2019 08:01 Uhr

Schwarz auf Weiß: SCR mit Kühbauer nicht besser

Rapid-Trainer Didi Kühbauer sucht noch nach dem Erfolgsrezept
Rapid-Trainer Didi Kühbauer sucht noch nach dem Erfolgsrezept

Knapp elf Monate nachdem Dietmar Kühbauer Goran Djuricin nachfolgte zeigt die Statistik: Der Trainerwechsel hat Rapid nicht besser gemacht.

Zwei Vorbereitungen und so gut wie zwei komplette Transferperioden hat Dietmar Kühbauer als Rapid-Trainer inzwischen hinter sich. Genug Zeit also, um der Mannschaft auf dem Trainingsplatz seine Spielidee zu vermitteln und auf dem Transfermarkt den Kader nach seinen Vorstellungen zu adaptieren.

Durch die Verpflichtungen von Taxiarchis Fountas, Thorsten Schick und Maximilian Ullmann wurde diesen Sommer intensiv daran gearbeitet, außerdem wurden Spieler, die Kühbauer nicht grün waren, abgegeben - zuletzt Marvin Potzmann an den LASK. Weitere Neuzugänge kündigen sich für das Finish der Transferperiode an.

>> Rapids bisheriger Saisonverlauf

Doch wo steht Rapid nach elf Monaten mit Kühbauer auf der Trainerbank? Der 48-Jährige übernahm die Mannschaft unmittelbar nachdem er mit seinem Ex-Verein St. Pölten im Allianz-Stadion gewonnen hatte. Rapid lag damals mit neun Punkten nach neun Runden auf Tabellenplatz acht, die Klubführung zog die Reißleine und setzte Goran Djuricin vor die Tür.

>> Die Trainerhistorie des SK Rapid

Die Mission für Nachfolger Kühbauer war klar: Die drohende Blamage, nach dem Grunddurchgang der gerade erst reformierten Bundesliga im Frühjahr im unteren Playoff alias Qualifikationsgruppe antreten zu müssen, abzuwenden. Doch der neue Coach und seine Mannschaft scheiterten, am Ende verirrte man sich sogar auf dem Umweg in den Europacup.

Rapid ist weiter nur Mittelmaß

In der neuen Saison wollte der gestürzte Rekordmeister ohne Doppelbelastung durch internationale Spiele wieder angreifen. Der Kader wurde adaptiert, ein neues System einstudiert. Doch auf das leichte Aufflackern durch den Kantersieg in der ersten Cuprunde (9:1 bei Regionalligist Allerheiligen) folgte in der Meisterschaft der Rückfall in alte Muster.

Rapid dümpelt mit zwei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen im Mittelfeld der Tabelle herum. Eine gar nicht so miese Bilanz, könnte man angesichts der Tatsache, dass die Grün-Weißen bereits gegen die Topteams der Liga (Salzburg und LASK) gespielt haben, einwerfen. Allerdings endeten beide Spiele auch, dem aktuellen Leistungsvermögen entsprechend, mit Niederlagen für Rapid.

Beunruhigend erscheint vor allem die Tatsache, dass Rapid in bisher keiner Ligapartie dieser Saison auch nur ansatzweise spielerisch überzeugen konnte. Gegen Salzburg (0:2) verlangt das auch niemand, das 2:2 in St. Pölten danach war bestenfalls durchwachsen. Beim 2:1-Heimsieg gegen Altach wurden die Hütteldorfer vor eigenem Publikum von den Vorarlbergern zeitweise nach Belieben dominiert und das 1:0 bei Sturm Graz war spielerisch von beiden Mannschaften ein Graus. Zuletzt verlor Rapid gegen den LASK und gab dabei in 103 Minuten einen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor ab - der war immerhin drin. Gegen die Linzer kehrte Kühbauer wieder zu einer Viererkette zurück, ob das 3-5-2-Experiment damit früh ad acta gelegt wird, dürfte nach dem Verkauf von Mert Müldür und der Verletzung von Schick davon abhängen, welche Verstärkungen Sportchef Zoran Barišić bis 2. September noch an Land ziehen kann.

Als grün-weiße Legende hatte und hat Kühbauer nach wie vor Kredit bei den Fans, im Westen Wiens bekanntlich kein unwesentlicher Faktor. Doch der Burgenländer muss sein Team endlich auf Schiene bringen, zumal ihn der direkte Vergleich mit seinem geschassten Vorgänger alles andere als gut dastehen lässt. Djuricin betreute Rapid in 67 Pflichtspielen als Cheftrainer und holte dabei 1,73 Punkte pro Match. Kühbauers Schnitt liegt mit 1,60 Zählern (in 43 Spielen) bedeutend niedriger. Noch hat er Zeit, diesen aufzubessern, sein Vertrag ist bis Sommer 2021 datiert.

David Mayr

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