08.09.2019 10:10 Uhr

Polen-Legionär Stec checkt Lewandowski & Co.

David Stec spielte im Vorjahr für St. Pölten
David Stec spielte im Vorjahr für St. Pölten

Ex-SKN-Verteidiger David Stec will sich bei Pogoń Szczecin für höhere Aufgabe empfehlen und spricht über das bevorstehende Länderspiel zwischen Polen und Österreich, Liga und Nationalmannschaft seiner Wahlheimat und die unterschätzte Lebensqualität in Polen.

Seit etwas mehr als einem Jahr spielt David Stec in der polnischen Liga. Der Ex-St.-Pölten-Verteidiger liegt mit Pogoń Szczecin auf dem dritten Tabellenplatz. Einen klaren Favoriten für das EM-Qualiduell seiner Wahlheimat mit der echten Heimat am Montag (20:45 Uhr) in Warschau sieht er nicht. "Es wird ein ausgeglichenes Spiel", meinte Stec im Gespräch mit der APA.

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Die Polen wissen um ihre Qualitäten vor allem in der Offensive. "Die Mannschaft ist aber auch im Umbruch", betonte Stec. Speziell im Vorjahr seien immer wieder neue Spieler einberufen worden. Der Prozess sei noch nicht abgeschlossen. "Der Start wird wichtig sein", vermutete der 25-Jährige. "Polen wird gleich am Anfang 100 Prozent gehen. Wenn man da kein Tor bekommt, wird alles offen sein."

Die Gefahr, die von Polens Kapitän Robert Lewandowski ausgeht, ist nicht wegzuleugnen. "Er ist sicher in Topform, da müssen wir aufpassen", sagte Stec. Ob sich dessen Sturmkollege Krzysztof Piątek in derselben Form befinde wie im Vorjahr, bezweifelte er. Beim 1:0-Sieg im März in Wien hatte der AC-Milan-Stürmer den entscheidenden Treffer erzielt. Davor hätten aber auch die Österreicher "locker" in Führung gehen können, erinnerte Stec.

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Während aus dem ÖFB-Team zuletzt mehrere Akteure mit 30 Jahren zurückgetreten sind, sei das Nationalteam in Polen für viele Routiniers nicht wegzudenken - allen voran für Jakub Błaszczykowski (33). "Vielleicht ist es die Mentalität, weil sie jahrelang immer einberufen worden sind und auch stolz sind", meinte Stec. Die Polen seien es auf jeden Fall auf ihr Team. "Die Nationalmannschaft ist das Heiligtum für polnische Fußballfans."

Polnische Liga als Sprungbrett nach Italien

Die Liga sei im Gegensatz zu Österreich mit dem dominanten Serienmeister Salzburg sehr ausgeglichen. "Jeder kann gegen jeden gewinnen." Der Spielstil in der Ekstraklasa sei körperbetont und offensiv ausgerichtet. "Man kann sich hier gut weiterentwickeln. Viele junge Spieler bekommen ihre Chance", erklärte der Rechtsverteidiger. Das Ziel für viele lautet Italien. Nicht weniger als 17 polnische Profis verdienen ihr Geld derzeit in der Serie A.

Laut Stec werde aber auch die Lebensqualität in Polen unterschätzt. Auch seine neuen österreichischen Teamkollegen Benedikt Zech (zuletzt Altach) und Srđan Spiridonović (früher Austria und Admira) seien nach ihren Transfers im Sommer davon überrascht gewesen. "Das Land ist gut entwickelt, anders als früher", sagte Stec, der selbst polnische Wurzeln hat. "Es ist wirklich schön, dass sich das Land so entwickelt."

Er selbst will sich in Szczecin (Stettin) nahe der deutschen Grenze weiterentwickeln. Um einen Stammplatz muss er kämpfen. "Ich habe es schon auch als Sprungbrett gesehen", erklärte der frühere U21-Nationalspieler. Der deutsche Trainer Kosta Runjaić ist wie Stec in Wien geboren. Saisonziel sei ein Platz in den Top acht. "Irgendwann will der Verein aber auch im Europacup spielen." Dort waren polnische Klubs zuletzt weit weniger erfolgreich als österreichische.

apa

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