09.09.2019 07:21 Uhr

Brandt genießt Drucksituation beim BVB

Julian Brandt will beim BVB und in der Nationalmannschaft durchstarten
Julian Brandt will beim BVB und in der Nationalmannschaft durchstarten

Neuzugang Julian Brandt zählt beim BVB nach den ersten Spieltagen zu den großen Gewinnern im Team der Schwarz-Gelben. Dass die Voraussetzungen und Erwartungen in Dortmund anders als in Leverkusen sind, begrüßt der Nationalspieler ausdrücklich.

Er habe eine neue Drucksituation gebraucht, begründete Brandt im "kicker"-Interview seinen Wechsel zur Dortmunder Borussia. Diese Situation sei "beim BVB gegeben. Es geht eigentlich in jedes Spiel mit dem Wissen: Du musst gewinnen", ergänzte Brandt.

Als Beispiel für den starken Fokus, der auf den Vizemeister gerichtet ist, nannte Brandt die 1:3-Niederlage der Schwarz-Gelben gegen Union Berlin. "Unsere Niederlage war tagelang ein großes Thema in der Öffentlichkeit. Natürlich war die Stimmung auch in Leverkusen nach verlorenen Spielen nicht gut, aber in Dortmund ist es extremer. Der Maßstab ist noch mal ein anderer", schilderte Brandt seine Sicht der Dinge.

Für ihn persönlich ist dieses Rampenlicht etwas, "was mir guttut für meine Entwicklung", ist Brandt überzeugt. Dass er beim BVB auf dem Flügel und nicht im Zentrum spielt, betrachtet der 23-Jährige nicht als Rückschritt. Er habe sich im Zentrum zwar sehr wohl gefühlt, "aber ich leide auch nicht darunter, dass ich jetzt wieder links spiele".

Brandt "zweifelt niemals" am DFB-Team

Druck empfindet Brandt auch im Trikot der Nationalmannschaft. Die Qualifikation für die EM 2020 sieht er trotz der 2:4-Niederlage gegen die Niederlande  nicht in Gefahr. "Rückschlag? Ich weiß nicht. Es ist eine Niederlage, für die wir selbst verantwortlich sind, und die tut weh", sagte der Mittelfeldspieler im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und ergänzte: "Ich fühle uns aber nicht in einer Krise. Ich sehe auch die EM nicht in Gefahr."

Im nächsten Quali-Spiel an diesem Montagabend in Belfast gegen Nordirland würden er und seine Teamkollegen aus der Holland-Pleite Lehren ziehen. "Ich zweifle niemals an dieser Mannschaft", sagte Brandt, der vor dieser Saison von Bayer Leverkusen zu Borussia Dortmund gewechselt war.

"Von der absoluten Spitze sind wir noch zu weit entfernt"

Brandt, der gegen die Niederlande am Freitag in der 84. Minute für Matthias Ginter eingewechselt worden war, stellte zugleich klar, dass die deutsche Nationalmannschaft nach dem personellen Umbruch durch Bundestrainer Joachim Löw noch nicht am Ende ihrer Entwicklung sei. "Von der absoluten Spitze sind wir noch zu weit entfernt. Dafür brauchen wir noch Zeit. Aber ich habe den festen Glauben, dass diese Truppe eine gute Mannschaft wird."

Deutschland sei nach dem desaströsen WM-Vorrunden-Aus im Vorjahr wieder auf dem Weg unter die Top Fünf. "Ich finde, da gehört Deutschland grundsätzlich hin. Und unser Kader gibt das auch her", meinte der 26-malige Nationalspieler, der das Erfolgsgeheimnis einer erfolgreichen Mannschaft gegenüber dem "kicker" wie folgt definiert: "Es macht die Mischung aus einer gewissen Kontrolle und Explosivität mit schnellen Vorstößen in die Spitze. Ballbesitz darf nicht einschläfernd sein.

Brandt über Sané: "Verletzung tut uns als Mannschaft sehr weh"

Dass es gegen die Niederlande nicht zum Sieg reichte, mag auch dem Ausfall von Leroy Sané geschuldet sein. "Leroys Verletzung tut uns als Mannschaft sehr weh", verriet Brandt. Ein Anrecht auf dem Platz des ManCity-Stars hat der BVB-Neuzugang laut eigener Aussage aber nicht: "Timo Werner kann dort sehr gut spielen, Leon Goretzka hat schon auf dem rechten Flügel gespielt, auch Kai Havertz kann diese Position bekleiden."

Grundsätzlich sieht er die Nationalmannschaft aktuell auf einem guten Weg. "Gute Dinge entstehen häufig auch aus Niederlagen, das hat der deutsche Fußball ja schon mal erlebt. Und jetzt fühlt es sich einfach gut und richtig an. Wir haben eine ganz andere Gruppendynamik, junge Spieler und einen anderen Spielstil", so Brandt.

 

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