16.09.2019 06:00 Uhr

Rapid im Höhenrausch - Barać wie verwandelt

Nächstes Erfolgserlebnis für Rekordmeister Rapid
Nächstes Erfolgserlebnis für Rekordmeister Rapid

Vier Siege in den jüngsten fünf Runden, davon zwei in Folge: Rapid ist in der Bundesliga im Aufwind. Schlusslicht Admira erwies sich am Sonntag einmal mehr als Lieblingsgegner und wurde mit 5:0 aus dem Allianz Stadion geschossen. Rapid stellte damit den bisher höchsten Pflichtspielsieg in der neuen Heimstätte ein - bei der Premiere am 23. Juli 2016 hatte es gegen Ried auch ein 5:0 gegeben.

"Wir haben in einem Spiel fast so viele Tore geschossen wie in der gesamten Saison zuvor (Anm.: 9). Das war sicher noch einmal ein Befreiungsschlag, da sieht man auch wie wichtig der Derbyerfolg für uns war", meinte Rapid-Kapitän Stefan Schwab. Nachzulegen sei für die Köpfe richtig wichtig gewesen. "Jetzt sind wir oben ganz gut dabei", stellte der Salzburger zufrieden fest. Rapids Abstand auf den Zweiten LASK (3 Punkte) und Dritten WAC (2) verringerte sich nicht, es glückte aber der Vorstoß auf Rang vier. Dort lagen die Wiener auch nach der vierten Runde, besser waren sie noch nicht.

Das könnte sich bald ändern, hört sich das Programm mit den Duellen bei Aufsteiger Tirol (Samstag), gegen Hartberg (29. September) und bei Mattersburg (5. Oktober) doch recht gut an. "Das sind jetzt die Spiele, wo man einfach punkten muss", gab Schwab die Marschroute vor. Eine Diskussion um einen Platz in der vergangene Saison verpassten Meisterrunde soll es nicht wieder geben.

Die Südstädter konnten bei der Trainerpremiere von Klaus Schmidt nur 45 Minuten lang Gegenwehr leisten, waren danach ein dankbarer Gegner. "In der ersten Hälfte haben wir die Lösungen nur im Ansatz gehabt und angeklopft. Der Dosenöffner war das 1:0 kurz vor der Pause und nach der Pause das 2:0. Danach sind wir ganz klar in einen Flow reingekommen", sagte ein "sehr zufriedener" Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer.

Barać überglücklich

Am Ende schaute der höchste Pflichtspielsieg seit einem 5:0 in Kufstein am 20. Juli 2018 in der 1. Cup-Runde heraus. In der Liga war es der höchste Sieg seit einem 5:0 in St. Pölten am 16. Dezember 2017. Als Torschütze trat auch der in der Vergangenheit gescholtene Mateo Barać in Erscheinung. "Es war eine gute Entscheidung, den Verein nicht zu verlassen, ich wollte unbedingt unter Beweis stellen, dass ich besser bin, als viele geschrieben und gesagt haben", sagte der 25-Jährige.

Der bereits beim 3:1-Sieg bei der Austria in der Startelf gewesene Kroate nutzte die Gunst der Stunde durch die Ausfälle in der Innenverteidigung und hat nun gute Karten im Team zu bleiben. "Ich glaube, dass ich es mir verdient habe, weiter zu spielen", sagte der 1,90-Meter-Mann. Kühbauer bezeichnete den Einsatz von Barać auch als Belohnung. "Er hat sich nicht aufgegeben, nie fallen lassen und gut trainiert", erläuterte der Rapid-Coach.

Wie Barać (54.) erzielte auch Maximilian Ullmann (64.) seinen Liga-Premierentreffer für Rapid. Daneben trafen auch Philipp Schobesberger (45.+2), Aliou Badji (65.) und Dejan Ljubicic (81.). "Es war unser Plan, dass wir den Gegner müde spielen und das dann ausnützen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns in einen Rausch gespielt", resümierte Schobesberger.

Es war Rapids Saisonsieg Nummer vier. Niederlagen gab es gegen die Liga-Topteams Salzburg und LASK, ein Remis in St. Pölten. "Ich glaube nicht, dass uns irgendein Gegner an die Wand gespielt hat. Die Mannschaft bringt regelmäßig gute Leistungen", zog Kühbauer ein positives Zwischenfazit.

Schwab: "Pfeil zeigt nach oben"

Die Serie von vier Erfolgen aus den jüngsten fünf Partien stimmte auch Schwab positiv. "Der Pfeil zeigt nach oben, das ist entscheidend", betonte der 28-Jährige. Für ihn hat das auch mit der Transferpolitik zu tun. "Letztes Jahr haben wir mehr Breite gehabt als Qualität. Jetzt hat sich der Trainer seine Mannschaft zusammenstellen können und von den Neuen ist Jeder ein echtes Update", erläuterte Schwab. Von zu großer Euphorie hielt er nichts: "Es war nur ein Sieg gegen den Letzten, wir müssen am Boden bleiben."

Bei den Südstädtern blieb ein Trainereffekt aus. Nur 45 Minuten lang durfte Schmidt auf Punkte hoffen. "Wir haben versucht, uns hier so teuer als möglich zu verkaufen, das ist uns 45 ½ Minuten ganz gut gelungen", analysierte der Steirer. Das 0:1 kurz vor der Pause war der Anfang vom Ende. Für eine zuletzt von Niederlagen geprügelte Mannschaft sei es danach schwer gewesen.

Deutlich wurde, dass auf Schmidt im Kampf um den Klassenerhalt viel Arbeit wartet. Neben der Verunsicherung im Spiel mit dem Ball war vor allem die mangelnde Zweikampfstärke (41 Prozent gewonnene Zweikämpfe) augenscheinlich. "Das ist einer der Punkte, wo wir ansetzen müssen", wusste der Admira-Coach. Seinem bei einem Punkt haltenden Team fehlen vier Zähler auf die Austria und St. Pölten.

Für Admira steht Kellerduell an

Der Niederösterreich-Rivale schlitterte am Sonntag in ein 0:6-Debakel in Altach. "Es ist immer wieder dasselbe. Wir bringen vorne nichts rein, scheitern selbst am leeren Tor. Nach dem 0:1 hat auch die Ordnung in der Defensive völlig gefehlt", fasste St. Pöltens Coach Alexander Schmidt zusammen. Am Samstag wartet das brisante direkte NÖ-Duell in der Südstadt.

apa

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