18.09.2019 06:00 Uhr

WAC will bei Gladbach den Takt vorgeben

Der WAC packt am Donnerstag (21.00 Uhr) sein erstes Zuckerl aus. Die Kärntner, die sich im Vorjahr als Bundesliga-Dritter direkt für die prestige- und einnahmenträchtige Europa League qualifizierten, wollen beim deutschen Topclub Borussia Mönchengladbach mutig sein. "Unser Tenor ist es immer den Takt vorzugeben. Auch dort, in allen Belangen", erklärte Trainer Gerhard Struber.

"Uns zu verstecken ist nicht unser Stil. Ich wüsste gar nicht, wie ich es anstellen sollte, der Mannschaft plötzlich Destruktivität mitzugeben. Abwarten - das geht einfach nicht", sagte Struber. Auch nicht im bei internationalen Spielen 46.291 Zuschauer fassenden Borussia-Park. "Ich möchte, dass wir uns von der Atmosphäre nicht stören lassen, dass wir die Energie, die in diesem Stadion herrscht, als Brennstoff benützen."

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Die Vorfreude sei riesengroß. "Auch wenn wir wissen, dass da eine Monsteraufgabe auf uns zukommt. Wir sind aber richtig motiviert, unsere persönlichen Grenzen zu verschieben." Gelingt das, könne sein Team auch jenem des ehemaligen Salzburger Erfolgstrainers Marco Rose Probleme bereiten. "Und am Ende mit ein bisschen Matchglück vielleicht auch was mitnehmen."

Mit Rose schwenkte Gladbach vom zuvor praktizierten Ballbesitz- auf Umschaltfußball um. Sportdirektor Max Eberl erhoffte sich "einen neuen Ansatz, eine neue Grundidee, eine neue Ansprache". Die ersten vier Runden, in denen sieben Punkte geholt wurden, zeigten, dass in der Umsetzung von Roses Ideen noch nicht alles funktioniert.

Am großen Respekt vor dem Auftaktgegner ändert das laut Struber nichts. "Man merkt schon recht deutlich, dass Marco Rose in der kurzen Zeit schon seine Handschrift hinterlassen hat. Die Mannschaft ist sehr vertikal gebrandet, kann aber auch individuell durch Tempo und Dynamik Dinge herbeiführen und wird auch im Gegenpressing immer besser. Ich bin überzeugt davon, dass Gladbach unter Rose in kürzester Zeit wieder zu dem Spitzenclub wird, der Gladbach auch in der Vergangenheit war", sagte Struber. "Summa summarum wartet auf uns eine Mammutaufgabe."

Struber und Rose haben zeitgleich im Red-Bull-Konzern gearbeitet, man kennt und schätzt sich. "Und man weiß ziemlich genau, was daherkommt. Mit der gelebten Realität dann aber auch auf dem Platz umzugehen, das wird die Herausforderung für beide Mannschaften", sagte Struber vor seiner ersten Europacup-Partie als Cheftrainer.

Beim WAC sind alle Spieler fit, Mönchengladbach ist aber natürlich weit hochkarätiger besetzt. Das Team um ÖFB-Verteidiger Stefan Lainer und DFB-Nationalverteidiger Matthias Ginter ist neben der AS Roma der Favorit auf den Gruppenaufstieg. Ihre Goldenen Jahre haben die "Fohlen" unter Erfolgsarchitekt Hennes Weisweiler in den 1970ern erlebt. Mit fünf Meistertiteln zwischen 1970 und 1977 übertrumpften Jupp Heynckes und Co. damals sogar die Bayern, der Club gewann 1975 und 1979 jeweils den UEFA-Cup.

Aus dieser Zeit datieren auch sämtliche zehn bisherigen Vergleiche mit österreichischen Clubs. Die Gladbacher Bilanz ist mit sechs Siegen, einem Remis und drei Niederlagen (24:10 Tore) positiv.

apa

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