19.09.2019 07:39 Uhr

Hoeneß motzt: Umgang mit Neuer ein "Witz"

Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge (r.) vom FC Bayern stehen für Manuel Neuer
Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge (r.) vom FC Bayern stehen für Manuel Neuer

Während Manuel Neuer unlängst verkündete, er werde sich nicht weiter zum Zoff um den Posten im Tor der deutschen Nationalmannschaft äußern, wettern die Bosse des FC Bayern unverhohlen gegen den ärgsten Konkurrenten ihres Torhüters.

"Er hat überhaupt keinen Anspruch, da zu spielen. Bei den Torleuten ist es was anderes als im Feld. Die Hierarchie bedeutet, Manuel Neuer ist die Nummer eins. Er ist über viele Jahre der beste Torwart der Welt", fegte Bayern-Präsident Uli Hoeneß am Mittwochabend die Ansprüche von Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona rüde vom Tisch. Dass auch der Barca-Rückhalt seit Jahren zu den besten Keepern der Welt gehört und für viele längst auf einer Stufe mit Neuer agiert, erwähnte Hoeneß nicht.

"Wir werden uns das in Zukunft nicht mehr gefallen lassen, dass unsere Spieler hier beschädigt werden ohne Grund. Ter Stegen ist ein sehr guter Torwart, aber Manuel Neuer ist doch viel besser und viel erfahrener. Da gibt es doch gar keine Diskussion für irgendjemand auf der Welt, daran zu zweifeln, dass Manuel Neuer bei uns in Deutschland im Tor steht", so Hoeneß weiter.

Nachdem Joachim Löw bei den zurückliegenden Partien der EM-Qualifikation gegen die Niederlande und Nordirland einmal mehr Neuer das Vertrauen schenkte, stichelte ter Stegen: "Es ist nicht einfach, eine Erklärung für das zu finden, was ich erlebe. Ich gebe in jedem Spiel mein Bestes, um die Entscheidung zu erschweren. Ich versuche trotzdem alles, aber diese Reise mit der Nationalmannschaft war ein harter Schlag für mich."


Mehr dazu: Ter Stegen: Situation mit Bayern-Keeper Neuer "natürlich schwierig"


Anschließend brach auch in der Öffentlichkeit eine Diskussion aus, nicht selten erhielt ter Stegen Rückendeckung und Verständnis für seine Aussagen. Für Hoeneß ein Unding: "Ich finde es einen Witz, wie mit ihm [Manuel Neuer, Anm.d.Red.] umgegangen wird."

Er hätte sich "mehr Unterstützung vom DFB erwartet. Wir kriegen ständig Theater vom DFB. Erst die Ausbootung der drei [Thomas Müller, Jérôme Boateng, Mats Hummels, Anm.d.Red.], jetzt dasselbe mit Manuel Neuer. Dass die das zulassen, dass ein Spieler in die Öffentlichkeit geht, mit etwas, was er nur mit Jogi Löw zu besprechen hat."

Der Vorstandsvorsitzende der Münchner, Karl-Heinz Rummenigge schlug in die selbe Kerbe: Zwar hätten Neuer und ter Stegen "Weltklasseformat", den 63-Jährigen "irritiere" jedoch "das Verhalten des DFB. Da wird nie so richtig Klartext gesprochen. Zum Teil wird das auf dem Rücken von Manuel ausgetragen. Das finde ich nicht fair!"

"Diese Diskussion darf überhaupt nicht stattfinden", erklärte Coach Niko Kovac nach dem 3:0-Erfolg in der Champions League gegen Roter Stern Belgrad knapp.

Hoeneß wettert gegen Länderspielpausen

Neben der Diskussion um die deutsche Nummer eins teilte Uli Hoeneß einmal mehr auch gegen den internationalen Spielkalender aus. "Was ich sehr, sehr schlecht finde, sind ewig diese Unterbrechungen durch die Länderspiele", schimpfte der Präsident des Rekordmeisters.

Im September, Oktober und November wird der Spielbetrieb der Vereine jeweils von einem Doppel-Spieltag der Nationalteams unterbrochen. "Das ist ein Wahnsinn, das muss geändert werden", forderte Hoeneß: "Jedes Mal wenn die Mannschaften im Rhythmus sind, ist wieder so ein Länderspiel. Das kann so nicht weitergehen. In der besten Jahreszeit wird der Bundesliga die Attraktion genommen."

Bereits zuletzt hatte Hoeneß dafür votiert, die Länderspiele im Winter auszutragen. Bis 2024 sind die Länderspieltermine im Spielkalender des Weltverbands FIFA mit Einverständnis aller Ligen festgelegt.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten