24.09.2019 07:25 Uhr

Historisch schlecht: Das sind Probleme des FC Barcelona

Lionel Messi ist beim FC Barcelona noch nicht bei 100 Prozent
Lionel Messi ist beim FC Barcelona noch nicht bei 100 Prozent

Um den FC Barcelona fünf Spieltage nach Saisonstart in La Liga in der Tabelle ausfindig zu machen, muss man ungewöhnlich weit nach unten blicken. Die Katalanen sind lediglich Achter, stehen so schlecht da wie seit 25 Jahren nicht mehr. Damals unter Trainer-Legende Johann Cruyff startete Barca ebenfalls mit zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage.

Was sind die Gründe für die Krise des Champions-League-Gegners von Borussia Dortmund? Und gelingt gegen den FC Villarreal am Dienstag die Kehrtwende?

  • Krise des FC Barcelona: Alles hängt von Messi ab

Die Geheimniskrämerei um die mögliche Rückkehr von Lionel Messi in der Champions League gegen den BVB hätte größer kaum sein können. Wird der Superstar rechtzeitig fit? Steht er gar in der Startelf?

Nach langen Tagen des Rätselns setzte Barca-Trainer Ernesto Valverde den nach hartnäckiger Wadenverletzung genesenen Argentinier schließlich zunächst auf die Bank. Als die Katalanen beim starken BVB nach rund einer Stunde immer mehr ins Schwimmen kamen, wechselte Valverde seine Nummer 10 prompt ein. 

Doch Messi konnte die erhoffte Wende in dem teilweise einseitigen Spiel nicht einleiten. Einen einzigen Schuss feuerte er auf den Kasten von Roman Bürki, wohlgemerkt in der Nachspielzeit. Auch seine sonst so brandgefährlichen Dribblings konnten vom Dortmunder Defensiv-Verbund zumeinst problemlos geklärt werden.

Ähnliches Spiel nach Einwechselung am vergangenen Spieltag in Granada, als Messi zur Halbzeit eingewechselt wurde und sich danach an der Abwehr der Überraschungsmannschaft mühsam und erfolglos abarbeitete.

Klar ist: Ein 32 Jahre alter Messi, der nicht vollständig fit ist, wird Barcelonas Krise nicht im Alleingang beenden können.

  • Krise des FC Barcelona: Dembélé und Coutinho schmerzlich vermisst

Wohl noch nie hat Ousmane Dembélé bei Barca so sehr gefehlt wie in den ersten Wochen der Saison 2019/20. Der einstige Dortmunder, ohnehin vom Pech verfolgt, laborierte bis zuletzt an einer weiteren Oberschenkelverletzung.

Der Franzose könnte dem Offensivspiel der Blaugrana mit seiner Schnelligkeit und Durchschlagskraft helfen. Vor allem letzteres lassen Youngster Carles Pérez oder Wunderkind Ansu Fati (noch) vermissen.

Für das Spiel gegen Villarreal steht Dembélé zumindest wieder im Kader und könnte ein Schlüssel sein, um mehr Torgefahr über die Außen zu kreieren.

Ein weiterer Offensivstar, der das Spiel der Katalanen mit Sicherheit hätte beleben können, ist Philippe Coutinho. Der Brasilianer fühlt sich sowohl in der Mitte als auch auf den Flügeln wohl, wurde jedoch nach nur anderthalb Jahren in Barcelona vorerst vom Hof gejagt.

Beim FC Bayern deutete der 27-jährige Leihspieler seine Qualitäten im Angriff schon mehrfach an, begeisterte mit feiner Technik und guter Übersicht.

Nach den Ausfällen von Messi und Dembélé wird so mancher Barca-Fan Coutinho mit Sicherheit mehr als nur eine Träne nachweinen.

  • Krise des FC Barcelona: Antoine Griezmann noch nicht angekommen

Nach monatelangem Tauziehen präsentierte Barca im Sommer stolz sein neuestes Aushängeschild: Antoine Griezmann. Der Weltmeister sollte zusammen mit Lionel Messi und Luis Suárez die gegnerischen Abwehrreihen schwindelig spielen - der Plan ist bislang nicht aufgegangen.

Griezmann ist zwar bester Barca-Scorer in der Liga (zwei Tore, zwei Assists), scheint aber noch nicht vollständig ins Angriffsspiel des Meisters integriert zu sein - wohl auch, da Valverde noch keine feste Position für den Neuzugang gefunden hat.

In Dortmund und in Granada agierte der 28-Jährige jeweils über die linke Seite, hatte jedoch kaum nennenswerte Ballaktionen oder gefährliche Abschlüsse. Es wird daher auf Valverde ankommen, den 120-Millionen-Euro-Transfer so schnell es geht einzubinden. Ganz egal, ob als Mittel- oder Flügelstürmer.

  • Krise des FC Barcelona: Valverde sucht nach seinem Mittelfeld-Trio

Naturgemäß musste Barca-Coach Valverde aufgrund einiger verletzungsbedingter Ausfälle seine Startformation immer wieder anpassen. Dennoch verändert der 55-Jährige seine Mannschaft auch oftmals ohne erkennbaren Grund. Betroffen ist vor allem die Schaltzentrale.

Mal setzt Valverde im zentralen Mittelfeld auf den Brasilianer Arthur, mal schenkte er Eigengewächs Carles Alena das Vertrauen, zuletzt durfte auch Ivan Rakitic wieder von Beginn an ran. Einzig Neuzugang Frenkie de Jong scheint gesetzt zu sein. Der Niederländer soll den defensiven Part von Routinier Sergio Busquets übernehmen.

Darunter litt zuletzt das Spiel nach vorne. Zwar brachte das Mittelfeld stets den gewohnten Ballbesitz-Fußball zum Tragen, wirkliche Torgefahr in den entscheidenden Szenen entwickelte sich dadurch aber nicht. Welches Trio gegen Villarreal im Mittelfeld auflaufen darf, wird sich zeigen.

Gerrit Kleiböhmer

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