24.09.2019 15:55 Uhr

Klopp: Dann sehe ich "wie ein Serienkiller aus"

Jürgen Klopp hat seine Emotionen nicht immer im Griff
Jürgen Klopp hat seine Emotionen nicht immer im Griff

Am Montagabend kürte die FIFA Jürgen Klopp zum Welttrainer des Jahres 2019. Der Deutsche, der den FC Liverpool zum Champions-League-Sieg und zur Vizemeisterschaft geführt hat, gilt als emotionaler "Menschenflüsterer". Sein Verhalten an der Seitenlinie kann der ehemalige BVB-Coach allerdings nicht immer steuern.

"Ich denke nie darüber nach, wie ich mich an der Seitenlinie verhalte. Es passiert einfach. Das bin einfach ich", gesteht Klopp im Interview mit "FourFourTwo".

Er sei allerdings auch schlicht nicht daran interessiert, was die Leute über ihn sagen, so Klopp weiter. "Ich weiß aber, dass die Leute nicht glauben, dass ich ein Taktiker bin, weil ich dafür zu lebhaft auftrete. Ich bin der emotionale Typ." Vor allem die Grimassen, die Klopp im Eifer des Gefechts präsentiert, haben längst Kultstatus erlangt.

Ein Umstand, der dem 52-Jährigen durchaus bewusst ist. Das belegt ein Vergleich mit Starcoach Pep Guardiola. "Pep ist ebenfalls lebhaft, aber nicht so lebhaft. Er sieht besser aus, wenn er schreit. Pep sieht immer perfekt aus - Körper, Kleidung, alles ist perfekt", so Klopp über den Teammanager von Liverpools ärgsten Liga-Rivalen Manchester City.

Klopp: "Wenn ich schreie, sehe ich wie ein Serienkiller aus"

"Wenn ich schreie, sehe ich wie ein Serienkiller aus. Es ist mein Gesicht - Ich fletsche meine Zähne auf diese spezielle Art und Weise", führte der Ex-Spieler des 1. FSV Mainz weiter aus. Die Miene spiegelt laut Klopp jedoch schlicht einen emotionalen Gemütszustand wider. Genauso schaue er süße Babys an und sehr häufig würden diese losweinen.

Dennoch habe er sich schon besser in den Griff bekommen. "Ich bin schon deutlich ruhiger geworden", so Klopp. "Ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber ich habe mich komplett geändert."

Hinter der Grimassenflut steckt jedoch auch Berechnung. Um Anweisungen zu geben, sei es im Stadion häufig zu laut, mit seinem extrovertierten Verhalten wolle Klopp seinen Schützlingen seine "Kraft" zukommen lassen. "Ich habe habe den Spielern mehrmals gesagt: 'Ich gebe euch all meine Kraft, ich brauche sie nicht. Ich werde euch in den Arsch treten, wenn ihr es braucht und ich werde euch anbrüllen, wenn ihr euch schwach fühlt'", so Klopp.

Es sei besser für die Akteure auf dem Rasen, ihre Wut und Aggression auf ihn zu bündeln, als über eine vergebene Chance zu grübeln. "Es ist besser, wenn sie denken: 'Boss, du bist so ein ...' und mir dann zu beweisen, was sie draufhaben."

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