30.09.2019 10:04 Uhr

Warum Sokratis beim FC Arsenal umstritten ist

Sokratis wechselte 2018 vom BVB zum FC Arsenal
Sokratis wechselte 2018 vom BVB zum FC Arsenal

Der frühere BVB-Profi Sokratis hat vor dem Spitzenspiel bei Manchester United am Montag seinen Stammplatz in der Innenverteidigung des FC Arsenal sicher. Dennoch wachsen die Zweifel am Griechen. Nicht zuletzt, weil er sich in der Premier League zuletzt einen Namen als Schwalbenkönig machte.

Sokratis Papastathopoulos ist eigentlich ein Verteidiger, wie man ihn in England liebt. Robust, physisch stark, der kompromisslosen Grätsche nicht abgeneigt. "No nonsense" nennen das die Briten.

Mit seiner Spielweise erinnert der Grieche an einstige Arsenal-Legenden wie Tony Adams, Martin Keown oder Sol Campbell - allesamt beinharte Innenverteidiger, die ihr letztes Hemd gaben, um ein Gegentor für die Gunners zu verhindern.

Doch ob Sokratis bei den Anhängern der Londoner je so angesehen sein wird wie seine prominenten Vorgänger, steht in den Sternen. Denn es gibt auch das andere, hässliche Gesicht des Sokratis Papastathopoulos.

Sokratis mit schwerem Patzer und peinlicher Schwalbe

Mitte September leistete sich der ehemalige Dortmunder und Bremer beim 2:2 gegen den FC Watford einen haarsträubenden Fehlpass direkt in die Füße von Gegenspieler Gerard Delafou. Der daraus resultierende Treffer von Tom Cleverley legte die Basis für das Comeback der Hornets. Arsenal bescherte er einen äußerst schmerzhaften Punktverlust.

"Ich habe uns das Spiel gekostet", sagte Sokratis anschließend. "Ich übernehme die volle Verantwortung." Viele Arsenal-Fans respektierten diese Offenheit und die selbstkritische Haltung des Profis. Nicht wenige zeigten in den sozialen Medien damals Verständnis für Sokratis.

Das änderte sich aber eine Woche später nach einem Vorfall in der Partie gegen Aston Villa schlagartig. Beim 3:2-Erfolg in Unterzahl leistete sich der Abwehrrecke eine peinliche Schwalbe. Am Boden liegend rammte Sokratis seinen Kopf gegen die Wade seines Gegenspielers Wesley und rollte im nächsten Moment unter vermeintlichen Schmerzen auf dem Rasen herum.

Ein Affront dieser Art wird auf keinem Fußballplatz der Welt gerne gesehen. Im Mutterland des Fußballs kommt er einem Sakrileg gleich.

Sokratis erntete vernichtende Kritik in den Medien. Über Twitter und Co. machten auch die Fans der Gunners ihrem Ärger Luft. Die Aktion sei "peinlich" und "eine absolute Schande", hieß es.

Konzentrationsfehler und Tempodefizit bei Sokratis

Ohnehin wachsen bei Arsenal die Zweifel an Sokratis. Nach einer überwiegend ordentlichen Debüt-Saison in Englands Oberhaus schlichen sich zuletzt immer häufiger Konzentrationsfehler beim 31-Jährigen ein.

Auch das Zusammenspiel mit seinem neuen Nebenmann David Luiz ist noch stark ausbaufähig. In sechs Ligaspielen kassierte Arsenal bereits zehn Treffer, nur vier Mannschaften weisen einen schlechteren Wert auf.

Beim Versuch, die durch Missverständnisse zwischen den beiden Routiniers entstehenden Lücken zu schließen, offenbart Sokratis, in seiner Glanzzeit für einen Innenverteidiger durchaus schnell unterwegs, mitunter Tempodefizite.

Dass der 88-fache griechische Nationalspieler Luiz mit seinem früheren Dortmunder Teamkollegen Mats Hummels verglich und in Aussicht stellte, "die Partnerschaft" werde wie damals "funktionieren", muss zumindest nach den Eindrücken der letzten Wochen in Zweifel gezogen werden - obwohl die beiden auf dem Papier gut zusammen passen. Sokratis selbst konstatierte, vor Arsenal liege noch "viel Arbeit" und "ein langer Weg".

Die Arsenal-Fans hoffen derweil, dass der potenzielle Publikumsliebling in den nächsten Wochen wieder mit den richtigen Tugenden Schlagzeilen macht. So wie sie es auf der Insel lieben.

Moritz Wollert

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