01.10.2019 10:06 Uhr

LASK-Gegner Sporting Lissabon auf Formsuche

Sporting Lissabons Bruno Fernandes agiert derzeit in Topform
Sporting Lissabons Bruno Fernandes agiert derzeit in Topform

Sportlich hinkt der nächste Europa-League-Gegner des LASK, Sporting Lissabon, den hohen Ansprüchen hinterher und auch im Umfeld kämpfen die Grün-Weißen aus der portugiesischen Hauptstadt mit Problemen.

Der LASK scheint einen günstigen Zeitpunkt für ein Kräftemessen mit Sporting Lissabon erwischt zu haben. Vor dem Europa-League-Duell beider Klubs am Donnerstag (21:00 Uhr MESZ) im Estádio José Alvalade XXI kommt der Verein aus der portugiesischen Hauptstadt nicht wirklich in die Gänge - Beleg dafür ist der enttäuschende Ligarang fünf nach sieben Runden.

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Der Rückstand auf den Überraschungs-Spitzenreiter Famalicão, der mit vielen Leihspielern von Topklubs gespickt ist, beträgt acht Punkte. Auch die großen Rivalen Benfica Lissabon und FC Porto sind schon sieben Zähler entfernt. Alles deutet darauf hin, dass die "Löwen" nach dieser Saison wohl weiter auf ihren 19. Meistertitel, den ersten seit 2002, warten müssen.

Sporting Lissabon: Probleme auf und abseits des Platzes

Zu dieser langen Durststrecke gesellten sich in der jüngeren Vergangenheit noch Vorfälle, die den Sporting Clube de Portugal, wie der Verein offiziell heißt, europaweit negativ in die Schlagzeilen brachten. Wenige Tage, nachdem Sporting im Mai 2018 die Champions-League-Teilnahme verpasst hatte, bekamen die Spieler auf dem Trainingsgelände von etwa 50 maskierten Personen Besuch. Die Vermummten griffen die Profis an, es gab einige schwere Verletzungen. "Wir alle haben um unser Leben gebangt", schrieb Rui Patrício später in einem offenen Brief.

Der portugiesische Teamtorhüter verließ nach dieser Attacke ebenso wie weitere namhafte Spieler den Klub. Auch Trainer Jorge Jesus suchte das Weite. Als Schuldiger für den Hooliganangriff wurde von den Medien der damalige Präsident Bruno de Carvalho ausgemacht. Er habe die Sporting-Profis häufig in der Öffentlichkeit harsch kritisiert und damit die späteren Täter aufgestachelt, lautete der einhellige Tenor.

De Carvalho wurde im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung im Juni 2018 abgewählt, wirklich Ruhe kehrte aber nicht ein. Nach dem sportlichen Aderlass reichte es in der vergangenen Meisterschaftssaison weit hinter Benfica und Porto nur zu Rang drei, die Pokale für Cup und Ligacup waren da nur ein schwacher Trost.

Trainersessel als Schleudersitz

Auch die neue Spielzeit begann turbulent - Trainer Marcel Keizer wurde am 3. September nach nur zwei Siegen aus den ersten fünf Partien gefeuert. Zum Verhängnis wurde dem Niederländer unter anderem ein 0:5 im Supercup gegen Benfica. Keizers Nachfolger Leonel Pontes war nach drei Niederlagen und einem Unentschieden wieder Geschichte.

Erst am vergangenen Freitag wurde Jorge Silas, Anfang September bei Belenenses entlassen, zum neuen Coach bestellt. Sein Debüt endete am Montag mit einem mühevollen 1:0 bei Schlusslicht Aves. Damit steht Sportings Bilanz in dieser Saison bei fünf Niederlagen - darunter das 2:3 zum Europa-League-Auftakt bei PSV Eindhoven -, zwei Remis und nur drei Siegen.

Dabei besitzt der Kader der "Löwen" durchaus Qualität. Jérémy Mathieu spielte einst beim FC Barcelona, Jesé bei Real Madrid und Paris St. Germain, Yannick Bolasie kam von Everton, Luciano Vietto von Atlético Madrid. Marcos Acuña ist argentinischer Teamspieler, Sebastián Coates zählt seit Jahren zur Auswahl Uruguays. Allerdings hält der Abwehrmann in dieser Saison bereits bei drei verschuldeten Elfmetern, zwei Eigentoren und einer roten Karte.

Herausragender Sporting-Spieler ist jedoch Bruno Fernandes. Der 25-jährige offensive Mittelfeldspieler, der gegen Aves aus einem Elfmeter das Siegestor erzielte, wurde bereits im Sommer mit einigen Topklubs aus der englischen Premier League in Verbindung gebracht. Spätestens nach dieser Spielzeit soll es mit dem Sprung auf die Insel klappen, und zwar um eine Ablöse von bis zu 60 Millionen Euro, wie portugiesische Medien spekulieren.

Fernandes stammt aus dem Nachwuchs von Boavista Porto und ist damit kein ehemaliger Akademiespieler von Sporting - im Gegensatz zu Luis Figo, Nani, Ricardo Quaresma oder Simão, die allesamt beim Lissaboner Club zu Klassespielern reiften. Noch eine Stufe über ihnen steht ein Kicker, der mit zwölf Jahren von der Blumeninsel Madeira zu den Sporting-Junioren übersiedelte: Cristiano Ronaldo wurde bei den Grün-Weißen zum Profi, ehe er in die große Fußballwelt hinauszog.

apa

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