07.10.2019 16:46 Uhr

Deschamps begründet Hernández-Nominierung

Lucas Hernández muss zur französischen Nationalmannschaft
Lucas Hernández muss zur französischen Nationalmannschaft

Bayern München muss Verteidiger Lucas Hernández trotz einer Verletzung nun doch zur französischen Nationalmannschaft reisen lassen.

Der Weltmeister soll in Paris vom Ärzteteam der Equipe Tricolore an seinem verletzten Knie untersucht werden, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister am Montag mit und machte aus einem Konflikt um die Nominierung kein Hehl. "Ich bin irritiert über das Verhalten des französischen Verbandes", sagte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Der FC Bayern hatte dem französischen Verband FFF am Samstagabend nach dem 1:2 gegen die TSG Hoffenheim mitgeteilt, dass Hernández aufgrund seiner Blessur in München bleiben müsse. "Lucas hat eine Stressreaktion am Knie", hatte Sportdirektor Hasan Salihamidzic gesagt, er werde "definitiv" nicht abreisen.

Die Franzosen hatten jedoch zuvor schon erkennen lassen, dass sie auf die Berufung für die EM-Qualifikationsspiele in Island und gegen die Türkei (11. und 14. Oktober) bestehen würden.

Deschamps will "keinerlei Risiko" eingehen

Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps rechtfertigte die Anforderung des Defensiv-Asses am Montag nochmals. "Wir stellen die Diagnose nicht infrage und wollen uns selbst ein Bild machen, aber wir spielen nicht heute, sondern erst am Freitag", sagte der Coach auf einer Pressekonferenz im Trainingslager in Clairefontaine.

Der 50-Jährige versicherte zugleich, mit Hernández "keinerlei Risiko" eingehen zu wollen. In einem Telefonat, berichtete Deschamps weiter, Münchens Trainer Niko Kovac habe aufgrund eigener Erfahrungen als kroatischer Nationaltrainer auch Verständnis für die Haltung der Franzosen geäußert.

Müller-Wohlfahrt: Abstellung "macht keinen Sinn"

Obwohl die FIFA-Statuten das Vorgehen der Franzosen ermöglichen, ist der FC Bayern verärgert. "Ich möchte darauf hinweisen", sagte Rummenigge, "dass Lucas Hernández aufgrund seiner Verletzung weder gegen Tottenham Hotspur noch gegen die TSG Hoffenheim im Kader stehen konnte". Auch die "zitierte Aussage" von Deschamps, "wonach Hernández bereit sei, 'mit einem Bein zu spielen', hat uns doch sehr überrascht", ergänzte der Bayern-Boss.

Der FC Bayern, führte Rummenigge aus, hätte "wegen des großen Risikos mehr Verständnis" vonseiten der Franzosen erwartet. Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt bekräftigte: "Lucas Hernández kann bei den anstehenden Partien der französischen Nationalmannschaft nicht spielen, von daher macht auch eine Abstellung keinen Sinn."


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