09.10.2019 20:23 Uhr

Ailton: Ohne Pizarro kein Werder-Verbleib

Pizarro und Ailton im September 1999
Pizarro und Ailton im September 1999

Im September 1999 standen Ailton und Claudio Pizarro erstmals gemeinsam für den SV Werder Bremen auf dem Platz. 20 Jahre später erinnert sich der Brasilianer noch immer gern an die gemeinsame Zeit mit dem Peruaner, der noch heute beim Weser-Klub unter Vertrag steht. 

"Die Kombination Claudio Pizarro und Ailton passte perfekt", erklärte Ailton gegenüber dem "Weser Kurier". "Zwei Jahre haben wir bei Werder super zusammengespielt. Auf dem Platz haben wir harmoniert, und wir sind auch gute Freunde geworden. Ailton ist richtig explodiert. Ich habe sehr gut gespielt, und Claudio war dabei eine große Hilfe für mich", blickte der 46-Jährige zurück. 

Dabei war es für Ailton zuerst gar nicht so einfach in Bremen Fuß zu fassen. "Ich bin 1998 zu Werder gekommen, Claudio kam 1999 nach dem Pokalsieg im Finale gegen die Bayern. In dieser Phase war es für mich sehr schwer. Als Felix Magath noch Trainer war, saß ich fast nur auf der Bank oder auf der Tribüne. Das war eine Katastrophe für mich", erinnerte sich der Brasilianer.

"Dann ist Thomas Schaaf Trainer geworden, aber der Plan war, dass ich zurückgehe nach Brasilien oder nach Mexiko. Und plötzlich kam Claudio Pizarro. Ein Peruaner, ein Latino wie ich. Wir konnten uns sofort auf Spanisch verständigen und haben die gleiche Mentalität. Das war gut für Claudio und gut für mich." Also hätten sich Schaaf und das Werder-Präsidium überlegt, dass der Angreifer noch ein bisschen Zeit mit Pizarro bekommt", verriet der Stürmer.

Das gute Verständnis der beiden machte der "Kugelblitz" am "Latinoblut" fest: "Unsere gemeinsame Mentalität. Außerdem ist Claudio einfach ein super Junge, ein Sympath. Wir beide sind wie Brüder."

Ailton: Schaaf hat den Werder-Stars die nötigen Räume gegeben

Ob Ailton Werder ohne den Transfer von Pizarro schnell wieder verlassen hätte? "Nicht zu 100 Prozent, aber zu 99 Prozent", sagte der 46-Jährige und erklärte: "Wären Claudio und auch Julio Cesar nicht nach Bremen gekommen, wäre ich zurück nach Brasilien oder nach Mexiko gegangen."

Als Schlüsselfaktor für die Integration darf wohl auch Thomas Schaaf genannt werden. Er "war für einen Latino ein sehr guter Trainer. Er hat verstanden, dass ein Latino auch mal den Kopf freibekommen muss", sagte Ailton. 

"Claudio und ich waren jung. Natürlich wollten wir auch mal in die Disco. Das ist doch normal. Thomas Schaaf konnte das nachvollziehen. Claudio, Thomas und ich haben uns sowieso immer gut verstanden." Der ehemalige Werder-Coach habe die beiden "nicht nur als Spieler gesehen, sondern auch als Menschen. Er hat uns die nötigen Freiräume gegeben".

 

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