12.10.2019 20:03 Uhr

Frauen-Auswahl in die Hall of Fame aufgenommen

Gehört zur Frauen-Gründungself: Silvia Neid
Gehört zur Frauen-Gründungself: Silvia Neid

Im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund wurde die Aufnahme der ersten Elf des Frauenfußballs in die Hall of Fame gefeiert.

Den Festtag für den Frauenfußball ließ sich der neue DFB-Präsident nicht entgehen. Bei der Aufnahme der Frauen-Gründungself in die Hall of Fame des deutschen Fußballs überreichte Fritz Keller höchstpersönlich die Trophäen. Die Reise zur Männer-Nationalmannschaft nach Estland konnte bis Sonntag warten.

Pionierinnen, Weltmeisterinnen, Legenden standen im Mittelpunkt: Ein halbes Jahr nach der Einweihung durch die Männer nahmen Silke Rottenberg, Steffi Jones, Nia Künzer, Renate Lingor, Silvia Neid, Bettina Wiegmann, Inka Grings und Trainerin Tina Theune ihre Auszeichnungen entgegen - auf den Tag genau 16 Jahre nach dem ersten WM-Triumph 2003 in den USA.

Rekordnationalspielerin Birgit Prinz, zweite Ehrenspielführerin neben Wiegmann, Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sowie die an Krebs erkrankte Doris Fitschen konnten nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen, Heidi Mohr war im Februar nach schwerer Krankheit im Alter von 51 Jahren verstorben.

Europas Fußballerin des Jahrhunderts wird auch von ihren langjährigen Wegbegleiterinnen schmerzlich vermisst. "Ich erinnere mich zuerst an Heidis Warmherzigkeit und ihren Humor, aber sie war natürlich auch torgefährlich ohne Ende", sagte Theune.

Als großer Verfechter des Frauenfußballs präsentierte Keller sich bereits bei seiner Begrüßung. "Jedem, der nicht zuguckt und sich nicht mit dem Frauenfußball beschäftigt, sage ich: Das ist ein Fehler", sagte der frühere Vereinspräsident des SC Freiburg und forderte erneut alle Verantwortlichen auf, sich verstärkt für den Frauenfußball zu engagieren.

Neun Weltmeisterinnen in der Gründungself

Eine 28-köpfige Jury aus führenden Sportjournalisten hatte die Gründungself aus der Geschichte des deutschen Frauenfußballs gewählt. Genannt werden durften Fußballerinnen deutscher Herkunft, deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt.

Die erste Auswahl hat es bereits in sich: Neun Weltmeister- und 33 Europameistertitel haben Prinz, Neid und Co. vorzuweisen. Nachdem der Deutsche Fußball-Bund erst 1970 sein Frauenfußball-Verbot aufgehoben hatte, war der Gewinn des EM-Titels vor 30 Jahren im eigenen Land der große Durchbruch für die Pionierinnen.

Die "Hall-of-Famer" werden mit einer eigenen Ausstellung im Fußballmuseum geehrt. Die Ruhmeshalle war im April mit dem "Who is Who" des deutschen Männerfußballs eröffnet worden. Im jährlichen Rhythmus wird über Neuaufnahmen entschieden, jüngst stießen Helmut Schön, Oliver Kahn, Hans-Jürgen Dörner, Wolfgang Overath und Jürgen Klinsmann hinzu.

 

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