20.10.2019 15:00 Uhr

Stefan Stangl 22. Spieler für links hinten beim SKN

In Salzburg gab es für Stangl kein Vorbei an Ulmer
In Salzburg gab es für Stangl kein Vorbei an Ulmer

Stefan Stangl heuert nach Stationen wie Sturm, Wiener Neustadt, Rapid, Austria und RB Salzburg nun wieder in der Bundesliga an. Der Verteidiger unterschrieb Sonntag, an seinem 28. Geburtstag, einen Vertrag beim SKN St. Pölten bis 2021.

Ein genauerer Blick auf die bisherige Besetzungsliste des "Linksverteidigers" bei den Niederösterreichern zeigt auf, was für ein Durchhaus der SKN in der Bundesliga trotz knapp 16-monatiger Transfersperre durch die FIFA (14. September 2018 bis 1. Jänner 2020) geworden ist.

Stangl - den die Niederösterreicher vor dem Spiel gegen die Austria als Neuerwerbung präsentierten - wird bei seinem Debüt der 22. "Linksverteidiger" des SKN seit dem Aufstieg 2016 sein.

So etwas kommt heraus, wenn ein Klub mit einer Ausnahme - Ranko Popović hätte wie Vorgänger Didi Kühbauer spielen lassen sollen - bei der Trainerbestellung nie auf Kontinuität achtet und (hauptsächlich aus Kostengründen) auf keine Akademie zurückgreift, aus der vielleicht das ein oder andere Talent aus der Umgebung heranreifen könnte. Wobei Popović von der Vereinsführung ja lange nicht informiert wurde, dass er sowieso keine Spieler holen darf.

Die inklusive Interimscoach Marcel Ketelaer sieben Trainer des SKN haben in 117 Bundesliga-Spielen (Relegation miteingerechnet) jedenfalls vor allem hinten reichlich herumgedoktert. Zählt man auch jene Spieler, die bei Dreierketten linker Innenverteidiger gespielt haben dazu, kommt man auf bislang 21 "Linksverteidiger" (siehe unten).

Haas weiß, wie man links kickt

Witzigerweise füllt seit etwas mehr als einem Jahr ausgerechnet Manuel Haas die Position am besten aus, der nur als "Notnagel" verpflichtet worden war, nachdem Stephan Palla im Juli 2018 nach ein paar Tagen in St. Pölten die Vereinsführung gleich wieder um seine Vertragsauflösung gebeten hatte.

Nach Haas verbucht Paul Pârvulescu (im Bild unten) die meisten Einsätze. "Für mich ist er der beste Linksverteidiger, den der SKN je hatte", sagt Jochen Fallmann, der den Rumänen als Co-Trainer und Trainer unter seinen Fittichen hatte. "Leider ist er aus familiären Gründen wieder nach Rumänien zurückgekehrt."

Vor Pârvulescu, der spät verpflichtet wurde, musste "Allzweckwaffe" Martin Grasegger links hinten ran. "Das war noch sein Aufstiegsbonus", erklärt Fallmann. Nach Pârvulescu durften sich Adi Mehremić und Damir Mehmedovic dort versuchen und die Rechtsverteidger David Steć und Sandro Ingolitsch. "Ingolitsch hatten wir nach dem Abgang von Andi Dober eigentlich als Backup für Steć rechts geholt."

Ingolitsch bewährte sich unter Kühbauer als Rechtsfuß auch links hinten, insbesondere in der Relegation gegen Wiener Neustadt. Mehremić spielt nun kurioserweise bei CD Aves. Da ist jener portugiesische Klub, den die Niederösterreicher einst als "Partnerklub" präsentierten, die Partnerschaft dann aber nie auslebten.

Der in St. Pölten lebende Marcel Holzmann (linker Flügel und Linksverteidiger im Aufstiegsjahr und zwei Mal danach) wiederum pendelt gar nach Rumänien. Er spielt mit dem FC Botoşani um den Einzug ins obere Playoff der Liga 1.

>> Holzmann: "In Rumänien geht's richtig zur Sache"

Stangl der "Missing Links"?

Vielleicht ist Stangl, der in der letzten Saison bei Slovan Bratislava nur ein Mal zum Zug kam, ja der passende Spieler. "Stefan ist ein sehr erfahrener Verteidiger, der seine Qualitäten bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat. Wir sind sehr glücklich, dass es uns gelungen ist, unser Team so qualitativ zu verstärken ", meint SKN-Generalmanager Andreas Blumauer in einer Aussendung des Klubs

Stangl selbst sagte vor dem Austria-Spiel auf "Sky", dass er sich freut "St. Pölten im Frühjahr helfen zu können" und er sich "auch im Spiel nach vorne einbringen möchte". In jedem Fall kann der 28-Jährige sowohl in der Dreierkette links als auch als klassischer linker Außenverteidiger eingesetzt werden.

Wer bei St. Pölten seit dem Aufstieg links hinten spielte:
Manuel Haas (23 Einsätze), Paul Pârvulescu (15), Sandro Ingolitsch (10) Adi Mehremić (9), Damir Mehmedovic (9), David Steć (8), Luca Meisl (6), Martin Grasegger (5), Patrick Wessely (5), Danijel Petrović (4), Michael Huber (4), Eldis Bajrami (4), Luan (3), George Davies (3), Husein Balic (2) Marcel Holzmann (2), Daniel Drescher (1), Michael Ambichl (1), Robert Ljubicic (1), Daniel Schütz (1), Ahmet Muhamedbegovic (1)

ts

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten