05.11.2019 23:13 Uhr

Napoli hält Salzburg in der CL auf Distanz

Takumi Minamino (m.) und die Salzburger hielten mit Napoli mit
Takumi Minamino (m.) und die Salzburger hielten mit Napoli mit

Nach dem 1:1 im Auswärtsspiel gegen Napoli ist für Red Bull Salzburg das Überwintern in der Champions League etwas weiter in die Ferne gerückt. Topstürmer Erling Håland darf sich immerhin über einen persönlichen Rekord freuen.

Der Aufstieg in die K.o.-Phase der Champions League ist für Red Bull Salzburg in weite Ferne gerückt. Das 1:1 (1:1) bei SSC Napoli bedeutete am Dienstag zwar einen kleinen Prestigeerfolg, brachte der Elf von Jesse Marsch in der Tabelle von Gruppe E aber nicht viel. Siege in den beiden abschließenden Partien in Genk (27. November) und gegen Liverpool (10. Dezember) sind damit in jedem Fall Pflicht.

Immerhin durfte Jungstar Erling Håland über seinen siebten Champions-League-Treffer jubeln. Er brachte die Gäste schon in der elften Minute aus einem Elfer nach Foul an Hwang Hee-chan in Führung. Wie die UEFA auf Twitter feststellte, hat das bei seinen ersten vier Königsklassen-Auftritten noch kein Spieler vor ihm geschafft.

Kurz vor der Pause glich Hirving Lozano aus (44.) und sorgte dafür, dass sich Salzburg wohl Platz drei und damit den Umstieg in die K.o.-Phase der Europa League als neues Ziel setzen muss. Ein Remis in der nächsten Partie am 27. November in Genk würde dafür bereits reichen. Salzburg hält nach vier Spielen bei ebenso vielen Punkten. Der Rückstand auf Titelverteidiger Liverpool und Napoli beträgt fünf beziehungsweise vier Zähler.

Marsch setzte erstmals in der Champions League auf eine Dreierkette, mit Marin Pongračić, Jérôme Onguéné und Maximilian Wöber. Vorne stürmte das "Einser"-Duo Hwang/Håland. Eine kleinere Überraschung bot die Aufstellung der Gastgeber, bei denen der aktuell treffsicherste Stürmer Arkadiusz Milik von Lozano ersetzt wurde.

Håland setzte seine Torserie in der Champions League fort

Die beiden Teams ersparten sich jegliches Abtasten. Nach Gelb für Onguéné für ein Foul am allein aufs Tor zueilenden Lozano konnte sich Goalie Carlos Coronel bei einem von Onguéné abgefälschten Schuss bereits in der fünften Minute auszeichnen. Wenig später lieferte der Brasilianer mit einer weggefausteten Flanke die unfreiwillige Vorlage für Piotr Zieliński, der aus gut 14 Metern aber nicht traf.

Doch auch Salzburg machte Druck. Nach einem verfehlten Weitschuss von Dominik Szoboszlai köpfelte Onguéné mutterseelenallein stehend knapp daneben (7.). Und wieder drei Minuten später war es so weit: Die Attacke von Weltklasseverteidiger Kalidou Koulibaly, der am Ball vorbei rutschend Dribbler Hwang zu Boden brachte, erkannte der polnische Schiri Szymon Marciniak sofort als Elfer. Håland verwandelte diesen ebenso trocken wie zwei Wochen davor im Hinspiel.

Diashow: Punkteteilung am Fuße des Vesuvs

Der 23. Pflichtspieltreffer des 19-Jährigen in dieser Saison läutete zugleich eine gute Phase für die Italiener ein, die sich in der Folge ein klares Chancenplus erarbeiteten. Zwar hatte Wöber mit einem Volley nur Zentimeter am Tor vorbei (16.) noch eine gute Möglichkeit, dann aber wurde Napoli meist mit Beteiligung von Kapitän Lorenzo Insigne brandgefährlich. Erst verpasste er eine Flanke von José Callejón hauchdünn (23.), später vergab er im Konter eine Topchance (33.), wurde von Rasmus Kristensen geblockt (36.) oder brachte einen Stanglpass dank Coronel nicht mehr an (38.). Davor hatten zudem Callejón an die Stange geköpfelt (13.) und Lozano Coronel zu einer Parade gezwungen (24.).

Der Ausgleich durch Lozano, der nach Insigne-Vorarbeit von der Strafraumgrenze präzise ins linke untere Eck traf, hatte sich also angekündigt, rief bei Salzburg aber eine sofortige Reaktion hervor. Dank Szoboszlai mit einem geblockten beziehungsweise einem Schuss ans Außennetz und einem neuerlich gefährlichen Versuch Wöbers hatten die Gäste in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch die Chance auf die neuerliche Führung.

Salzburgs Systemumstellung ohne Wirkung

Marsch reagierte auf die kleineren Defensivprobleme zur Pause, ersetzte Pongračić durch Enock Mwepu und stellte also auf eine Viererkette um. Die Partie blieb offen. Hwang mit einem abgefälschen Versuch aus Kurzdistanz (54.) und Lozano mit einem Weitschuss knapp über das Tor (58.) eröffneten den Chancenreigen, Dries Mertens scheiterte wenig später an Coronel (60.).

Die Partie verlor in der Folge aber wohl auch aufgrund von Ermüdungserscheinungen an Qualität, wurde zerfahrener und bot weniger echte Einschussmöglichkeiten. Die hatte vor allem Napoli. Erst trat Giovanni di Lorenzo mit einem Kopfball über das Tor in Erscheinung (71.), dann half den Gästen auch Fortuna: Coronel verschätzte sich bei einem Weitschuss Insignes, der Ball prallte von der Latte auf den Rücken des Tormanns und von dort ins Toraus (74.).

Salzburg tauchte in der Offensive nur noch selten gefährlich auf, die beste Gelegenheit fand Hwang bei einem Weitschuss über das Tor vor (87.). Auch Mwepu probierte es ohne Erfolg aus der Ferne (92.). Für Napoli köpfelte "Joker" Fernando Llorente im Finish noch über das Tor (90.).

apa

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