11.11.2019 09:12 Uhr

Hoeneß: "Das muss ich mit aller Macht verhindern"

Uli Hoeneß (li.) hat über die Lage beim FC Bayern gesprochen
Uli Hoeneß (li.) hat über die Lage beim FC Bayern gesprochen

Am 15. November endet eine Ära beim FC Bayern. Dann geht die Amtszeit von Uli Hoeneß als Präsident des deutschen Rekordmeisters zu Ende. Jetzt hat der 67-Jährige über seinen Nachfolger gesprochen, wie er sich den Klub in Zukunft vorstellt und erklärt, warum er genau zu diesem Zeitpunkt aufhört.

"Es ist eine freie Entscheidung", betonte Hoeneß im "kicker". Jetzt werde er "nicht aus Altersgründen weggemobbt".

Außerdem mache er sich keine Sorgen um die Zukunft des FC Bayern. "Wir stehen super da", sagte der Noch-Präsident, die Strukturen und der wirtschaftliche Bereich seien "gut geregelt". Er sei "zuversichtlich", dass die, die nach ihm kommen, "da hineinwachsen".

Würde er eine weitere Amtsperiode bleiben, würde er "die Entwicklung wieder drei Jahre aufhalten", so der Bayern-Macher weiter. "Ich muss die jetzt ins Wasser schmeißen. Ich glaube, der Zeitpunkt ist gut."

Sein designierter Nachfolger Herbert Hainer werde "ein managender Präsident", wie er selbst, versprach Hoeneß. Und: Bei allen internen Absprachen mit Vorstand und Aufsichtsrat, werde Hainer absolut eigenständig agieren. Der scheidende Präsident verdeutlichte, dass es keinesfalls heißen soll, dass Hoeneß im Hintergrund sowieso weiterhin alles mache.

Hoeneß will in Zukunft auf Anrufe verzichten

"Das muss ich mit aller Macht verhindern", betonte der 67-Jährige. Hoeneß' Hauptaufgabe sei nun die Einarbeitung des 65-Jährigen: "Es muss so weit kommen, dass mit mir oder mit Herbert Hainer zu reden dasselbe ist."

Trotz aller Zurückhaltung will Hoeneß auch in Zukunft "kein Fremder sein" und außerdem "gerne zur Verfügung stehen, wenn Ratbedarf ist". Spieler werden sich in Zukunft jedoch nicht mehr bei ihm ausweinen können, auch auf Anrufe, um Hinweise zu geben, will Hoeneß verzichten.

Er werde ja ohnehin weiter bei Gesprächen dabei sein, zum Beispiel nach Spielen am Vorstandstisch. Und "wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm". Auch im Aufsichtsrat wird der Noch-Präsident weiter vertreten sein, wenn auch nicht mehr in zentraler Position als Vorsitzender. 

Hoeneß: Kahn ein "Hoffnungsträger" für den FC Bayern

Von Oliver Kahn, dem designierten Nachfolger des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, erhofft sich Hoeneß eine positive Umwälzung des Klubs.

In Unterhaltungen mit dem ehemaligen Nationaltorhüter habe er erfahren, dass Kahn "in vielen Bereichen ganz andere Vorstellungen" habe, zum Beispiel im Scouting und in der Nachwuchsarbeit.

Deshalb wolle Kahn in Zukunft moderne Strukturen schaffen. "Wäre schlimm, wenn es anders wäre", resümierte Hoeneß. 

Der 50-Jährige sei ein "Hoffnungsträger, sonst hätte ich ihn nicht eingestellt", führte der Bayern-Verantwortliche aus. Die Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Rummenigge werde funktionieren. Er habe "das Gefühl, dass Karl-Heinz absolut bereit ist, Oliver gut einzuarbeiten. Ich glaube, dass es gut wird. Die Aufgabe muss beide zusammenführen".

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