18.11.2019 10:09 Uhr

Trainingshilfe Tischtennis - Mit "Ping Pong" zur Höchstleistung

Timo Boll (l.) ist Deutschlands populärster Tischtennisspieler
Timo Boll (l.) ist Deutschlands populärster Tischtennisspieler

Tischtennis gilt als eine der schnellsten Ballsportarten der Welt, doch das beliebte Spiel punktet mit weitaus mehr als mit spektakulären Ballwechseln und harten Schmetterbällen. Es hält gesund und kann ein echter Leistungsoptimierer für andere Sportarten sein, nicht zuletzt für König Fußball.

Dies hatte sich Major Walter Clopton Wingfield wohl nicht träumen lassen, als er 1874 eine Frühform des heutigen Tischtennis erfand. Zunächst war es reiner Zeitvertreib für den englischen Adel, doch schon bald verbreitete sich der bei vielen als "Ping Pong" bekannte Sport um die ganze Welt. Nicht nur im privaten Bereich erfreute er sich großer Beliebtheit, er half 1971 den USA und China sogar bei der Verbesserung ihrer diplomatischen Beziehungen. Damit fand es auch seinen Weg in den legendären Filmklassiker "Forrest Gump" und somit auf die große Kinoleinwand.

Abgesehen von solchen Ausnahmen liegt die Faszination von Tischtennis aber vor allem in seinem rasanten Tempo und seiner immensen Intensität. Eigentlich wirkt das Setup aus einer Tischplatte mit Netzgarnitur, zwei Schlägern mit Gummischlagfläche und einem leichten Kunststoffball - wie sie im Einzelnen oder als Komplettpaket bei tischtennisplatte.net erworben werden können -   sehr einfach, doch es verbirgt sich eine Menge dahinter. Profis beschleunigen den Ball auf bis zu 180 km/h, den Spielern bleiben meist nur Millisekunden zum Rückschlag und dank Side- sowie Topspin dreht sich die kleine Kugel bis zu 10.000 Mal in der Minute.

Timo Boll weiß, was Tischtennis so besonders macht

Kaum jemand kennt sich mit diesen Begebenheiten besser aus als Timo Boll, deutscher Tischtennis-Superstar und siebenfacher Europameister. Er verrät, wie hoch es in einer Partie hergehen kann. "Ich gehe nie mit einem starren Plan ins Spiel. Ich registriere fortlaufend, was passiert und versuche dann, zu reagieren", sagt Boll über die speziellen Anforderungen seiner Sportart. "Wie punktet mein Gegner? Wie ich? Was funktioniert bei ihm, was bei mir?"

Seine Taktik müsse er zwischen den Ballwechseln immer wieder hinterfragen und anpassen, so der Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Manchmal sogar während der Ball über das Netz fliegt. Der zu Lebzeiten umstrittene Schachweltmeister Bobby Fischer beschrieb die mentale Anforderung beim Tischtennis einst folgendermaßen: "Es ist so, als würde man ein 100 Meter Rennen laufen und gleichzeitig eine Partie Schach spielen."

Paul Pogba, Tiger Woods & Co. bekennende Fans

Dieses vielseitige Anforderungsprofil begeistert schon seit jeher viele andere Top-Sportler. Die zwei wohl erfolgreichsten Golfer der Neuzeit, Tiger Woods und Phil Mickelson, sollen sich schon etliche hart umkämpfte Duelle mit den kleinen Schlägern geliefert haben und die Fußballstars von heute stehen ihnen in nichts nach. Paul Pogba gilt als begeisterter Spieler und auch bei der deutschen Fußballnationalmannschaft fanden sich mit Thomas Müller oder Philipp Lahm schon versteckte Talente an der Platte.

In der amerikanischen Eishockey-Liga NHL steht in den Katakomben fast jeder Halle ein Tisch und Jahr für Jahr duellieren sich die "harten Jungs" beim Smashfest, einem großen Ping-Pong-Turnier für wohltätige Zwecke. Sogar im Trainingsalltag haben viele Hockeyspieler Tischtennis für sich entdeckt. So nutzen vor allem Torhüter die Sportart zur Verbesserung ihrer Reaktionsfähigkeit.

Auch Fußballer können von Tischtennis profitieren

Auch im Fußball lässt sich durch regelmäßiges Tischtennisspielen die Leistung erhöhen. Das schnelle Spiel verlangt Antizipation, Schnellkraft, Körperbeherrschung, Ausdauer sowie strategisches Denken und stellt dabei ähnliche Herausforderungen an seine Spieler wie der Fußball. Die hohe Intensität erlaubt es den Akteuren beim Tischtennis allerdings, die besagten Fähigkeiten auf ganz besondere Weise zu schulen.

Dazu trainiert Tischtennis besonders die sieben großen koordinativen Fähigkeiten (Kinästhetische Differenzierung, Kopplung, Reaktion, Orientierung, Umstellung, Rythmisierung und Gleichgewicht), welche auch oder gerade beim Fußball von großer Bedeutung sind. Bei den schnellen Ballwechseln an der der Tischtennisplatte werden etliche Sinne gefordert, trainiert und geschärft. Viel davon passiert im Kopf.

"Wie keine andere Sportart der Welt trainiert Tischtennis das Gehirn, vor allem den Teil, der für unseren Bewegungsapparat zuständig ist", sagt Wendy Suzuki, Professorin für Neurowissenschaften an der renommierten New York University. "Damit verbessern wir unsere Instinkte, unser strategisches Denken und unsere Feinmotorik." Dinge, die jeder Fußballer auf dem Platz gebrauchen kann.

Gesundheitssport Tischtennis gerade für Amateure interessant

Und die jeder Mensch in seinem alltäglichen Leben gebrauchen kann, was die Sportart gerade für Amateure besonders attraktiv macht. Tischtennis lässt sich bis ins hohe Alter generationsübergreifend ausüben und Studien belegen, dass es sich positiv auf Intelligenz, Kreativität und die allgemeine Gesundheit auswirkt. Nicht umsonst wurde es als erste Spielsportart offiziell als Gesundheitssportart anerkannt und mit dem Siegel "SPORT PRO GESUNDHEIT" vom Deutschen Olympischen Sportbund ausgezeichnet. Es kann helfen, die Symptome schwerer Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder Depression abzuschwächen und ihnen präventiv vorzubeugen.

Fußballer können also sowohl auf als auch neben dem Platz stark vom Tischtennis profitieren. Gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Spiel an der Platte haben die Kicker allemal, sagt Timo Boll. "Ich habe schon mit vielen Fußballern bei Veranstaltungen gespielt", so der bekennende Fan von Borussia Dortmund. "Die Jungs können alle gut mit dem Ball umgehen." Dies gilt nach einigen Einheiten am Tisch dann wohl erst recht für den Umgang mit dem runden Leder.

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