14.11.2019 13:16 Uhr

Mislintat: Dembélé "ist in gewisser Weise ein Bandit"

Der Abschied von Ousmane Dembélé vom BVB verlief nicht ohne Nebengeräusche
Der Abschied von Ousmane Dembélé vom BVB verlief nicht ohne Nebengeräusche

Von 1998 bis Ende November 2017 arbeitete Sven Mislintat, inzwischen Sportdirektor des VfB Stuttgart, für Borussia Dortmund, stieg zum Leiter der Scouting-Abteilung des BVB auf und verhalf den Borussen mit der Entdeckung vieler Talente zu großen sportlichen und finanziellen Erfolgen. Nun plauderte der 47-Jährige über einen seiner größten Coups: Ousmane Dembélé.

Den französischen Flügelflitzer lockten Mislintat und Co. im Sommer 2016 für 15 Millionen Euro zum BVB, wo er sich rasant zum Leistungsträger mauserte und nach nur einem Jahr in Schwarz-Gelb für bis zu 145 Millionen Euro zum FC Barcelona wechselte.

Der Deal wurde allerdings von einigen Nebengeräuschen überschattet. Dass der Transfer einen faden Beigeschmack bekommen hat, kann Mislintat allerdings nur schwer nachvollziehen. 

"Ich finde es total überflüssig, dass dieser Transfer, der sportlich mit Ousmanes großem Anteil am Pokalsieg wie finanziell mit einem dreistelligem Millionengewinn für alle Beteiligten ein maximaler Erfolg war, immer nur negativ diskutiert wird", so Mislintat im Interview mit der "Welt".

Dann geht Ex-BVB-Youngster Dembélé "für einen durchs Feuer"

Dembélé provozierte seinen Abschied indem er die Trainingseinheiten der Borussen bestreikte und zwischenzeitlich sogar gänzlich untertauchte. "Ousmane, das habe ich schon häufiger gesagt, ist in gewisser Weise ein Bandit. Wenn man ihn versteht und unterstützt, geht er für einen durchs Feuer. Er nutzt auf dem Platz jeden Raum, um Spiele zu gewinnen. Das hat Dortmund geholfen, erfolgreich zu sein. Es bedeutet aber auch, dass er, wenn er zu Barca will, auch alles dafür tut, um dorthin zu kommen", rechtfertigt Mislintat das Verhalten seines ehemaligen Schützlings.

"Klubs müssen aufhören, vom bösen Spieler und dem guten Klub zu kommunizieren. Wir als Klubs kämpfen doch auch mit harten Bandagen untereinander und mit Spielern", fordert das einstige Dortmunder "Diamantenauge" zudem eine Abkehr vom Schwarz-Weiß-Denken. Dieses hemme ohenhin die Möglichkeiten der Nachwuchsarbeit deutscher Klubs.

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