14.11.2019 17:36 Uhr

Kocak soll Hannover aus der Krise führen

Kenan Kocak ist neuer Trainer von Hannover 96
Kenan Kocak ist neuer Trainer von Hannover 96

Nach der Trennung von Mirko Slomka hat Hannover 96 einen neuen Trainer gefunden. Kenan Kocak soll beim abgestürzten Bundesliga-Absteiger die Wende herbeiführen.

Die zähe Suche ist beendet, Kenan Kocak soll den gestürzten Bundesliga-Absteiger Hannover 96 aus der Krise führen. Wie der Fußball-Zweitligist am Donnerstag mitteilte, erhält der 38-Jährige einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Saison. Hannover ist als Tabellen-15. weit von den eigenen Ansprüchen entfernt.

"Wir haben mit Kenan Kocak einen ambitionierten Trainer für uns gewinnen können, der trotz seiner jungen Jahre schon sehr viel Erfahrung im Job hat und die 2. Liga bereits gut kennt", sagte Sportdirektor Jan Schlaudraff: "Ihm ist es in seiner bisherigen Karriere immer gelungen, seinen Mannschaften Stabilität und Sicherheit zu verleihen."

Kocak wird Nachfolger von Mirko Slomka, der am 3. November seinen Platz hatte räumen müssen. Am Freitag um 10 Uhr leitet der frühere Coach des Ligarivalen SV Sandhausen seine erste Einheit, anschließend wird er offiziell vorgestellt. Dank der Länderspielpause bleiben Kocak bis zum ersten Pflichtspiel nun zehn Tage mit der Mannschaft: Am 25. November (20.30 Uhr/Sky) steht das Heimspiel gegen Darmstadt 98 an.

Nach seiner Freistellung in Sandhausen im Oktober 2018 hatte sich der ehemalige Zweitliga-Profi auf Vermittlung von Nationalspieler Ilkay Gündogan Anfang dieses Jahres durch eine Hospitanz bei Pep Guardiola und Manchester City weitergebildet.

Zuletzt hatte 96 eine Absage von Alexander Frei erhalten. Der frühere Bundesliga-Stürmer von Borussia Dortmund entschied sich nach Gesprächen in Hannover, seine Arbeit als Nachwuchscoach des FC Basel fortzusetzen. Auch der Ex-Kölner und -Kieler Markus Anfang war als Kandidat im Gespräch gewesen.

Experiment Slomka geht schief

"Die Trainerposition ist eine der wichtigsten Personalien in einem Klub", sagte der mächtige Geschäftsführer Martin Kind mit Blick auf die vergangenen zwei Wochen: "Wir haben das Thema gründlich und gewissenhaft bearbeitet und intensive Gespräche geführt. Die Seriosität von Gesprächen und Entscheidungen benötigt Zeit."

Kind hatte schon vor der Absage von Frei das Profil für den neuen Trainer klar umrissen. "Ich denke, wir sollten den Mut haben, eine zukunftsorientierte Entscheidung zu treffen, also einen hungrigen, frischen Trainer mit Perspektiven zu engagieren", hatte der 75-Jährige über die klubeigenen Medien ausgerichtet. Er dachte dabei auch an das Beispiel Julian Nagelsmann.

Zuvor war das Experiment mit Rückkehrer Slomka gründlich schiefgelaufen. 159 Tage nach der Verpflichtung musste der 52-Jährige schon wieder seine Sachen packen, Schlaudraff brachte ihm dies am 3. November in einem persönlichen Gespräch bei. "Insbesondere sechs Heimspiele ohne einen einzigen Sieg sind unterm Strich einfach zu wenig", sagte Schlaudraff, der noch vor der Saison zum Sportdirektor aufgestiegen war. Ursprünglich hatte er als Assistent starten sollen.

Hannover hat in den vergangenen Wochen und Monaten ein schwaches Bild abgegeben. Die heftige 0:4-Pleite in Heidenheim zeigte noch einmal, wo der Klub sportlich steht: Hauchdünn über der Abstiegszone zur 3. Liga. "In erster Linie geht es darum, Stabilität ins Spiel unserer Mannschaft reinzubekommen", sagte Kocak am Donnerstag.

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