18.11.2019 08:56 Uhr

Rauball: BVB zeigte "unerwartet hohe Qualität"

Reinhard Rauball ist seit 2004 Präsident des BVB
Reinhard Rauball ist seit 2004 Präsident des BVB

In der Bundesliga hinkt Borussia Dortmund aktuell ein Stück weit hinter den eigenen Ambitionen zurück. Reinhard Rauball hat vor seiner erwarteten Wiederwahl als Präsident des BVB mehr Stabilität im Team gefordert.

"Wir erleben eine Mannschaft, die bisher keine Konstanz und keine Dauerhaftigkeit nachgewiesen hat. Daran muss gearbeitet werden", kritisierte der 72-Jährige im Interview mit dem "kicker".

Er sei dennoch der Auffassung, "dass in der Mannschaft mehr steckt, als das Negativ-Erlebnis in München vermuten lässt", erklärte Rauball unter Bezug auf die jüngste 0:4-Schlappe des BVB beim FC Bayern. "Das Spiel in München war eine herbe Enttäuschung. So etwas hatten wir nach dem Sieg über Inter Mailand nicht annähernd erwartet", räumte der Präsident ein.

Trotz der deutlichen Niederlage beim Rekordmeister sieht der Funktionär in Lucien Favre weiterhin den richtigen Trainer für die Borussia. Auf seine öffentliche Kritik an der Mannschaft habe es in den Spielen gegen Borussia Mönchengladbach, den VfL Wolfsburg und Inter Mailand eine Reaktion gegeben: "Dass die von mir angemahnten Dinge in diesen Spielen zu sehen waren, muss deutlich positiv bewertet werden", führte Rauball mit Blick auf den Coach aus.  

In den Duellen mit Bayer Leverkusen und dem FC Barcelona habe sich zudem gezeigt, dass das Team sogar über "unerwartet hohe Qualität" verfüge. 

BVB-Boss Rauball: Bundesliga enger als in den letzten Jahren

Trotz des sechsten Tabellenplatzes rückt der Vereins-Boss deshalb nicht davon ab, die Meisterschaft als Ziel auszugeben. "Wir liegen nur zwei Punkte hinter Bayern München. Die Spitze ist enorm weit auseinandergezogen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Bundesliga in den vergangenen Jahren mal so eng zusammengerückt war", sagte Rauball.

Eine Bedrohung sieht er in der aktuelle Momentaufnahme in der Liga nicht. Dass Vereine wie Gladbach oder RB Leipzig dem BVB langfristig den Rang ablaufen, sieht Rauball nicht als akute Gefahr: "Beide Vereine müssen ihre Klasse - bei allem Respekt vor ihrer nachweislich guten Arbeit - erst noch langfristig und nachhaltig nachweisen."

Nach 20 Jahren an der Spitze des Klubs stellt sich Rauball am nächsten Sonntag erneut zur Wahl. Er will den Verein weiter voranbringen und nicht bloß in der Vergangenheit leben. Dies umfasse auch die Amtszeit von Jürgen Klopp.

Obwohl Trainer Jürgen Klopp "ein Glücksfall für Dortmund" gewesen sei, sollte man nicht zu sehr "einer Phase nachhängen, die wir mit dem Namen und der Arbeit Klopps verbinden. Wir müssen uns neuen Fakten stellen, und ausschließlich diese Fakten dürfen die Zukunft bestimmen", stellte Rauball klar.

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