23.11.2019 17:02 Uhr

Verwirrung um Krisensitzung - Favre bleibt BVB-Coach

Beim BVB herrscht nach der Vorstellung gegen den SC Paderborn Redebedarf
Beim BVB herrscht nach der Vorstellung gegen den SC Paderborn Redebedarf

Das 3:3 gegen den SC Paderborn am Freitagabend hat für manche Fans von Borussia Dortmund das Fass zum Überlaufen gebracht. Nicht wenige fordern die Entlassung von Trainer Lucien Favre. Der Schweizer erhielt nun jedoch Rückendeckung aus der Chefetage.

"Wir gehen mit ihm nach Barcelona", wird Michael Zorc am Samstagnachmittag gegenüber dem "kicker" deutlich. Somit behält Favre vorerst seinen Posten bei der Borussia. Gleichzeitig wütete der Sportdirektor: "Es ist erschreckend, in welcher Verfassung wir uns präsentiert haben."

In Aktionismus will der BVB dennoch nicht verfallen und den Trainer entlassen, so das Fachmagazin über die Lage beim Vizemeister der Vorsaison. Dortmund gastiert am kommenden Mittwoch in der Champions League (21:00 Uhr) in Spanien. Danach steht ein Auswärtsspiel bei Hertha BSC (30.11., 15:30 Uhr) an.

Zuvor hatten "Bild" und "Sport Bild" berichtet, die Partie bei den Katalanen werde zum Schicksalsspiel für Favre. Sollte die Mannschaft des 62-Jährigen keine Leistungssteigerung zeigen, rücke eine vorzeitige Trennung immer näher.

Dies soll dem Boulevardblatt zufolge auf einer zweistündigen Krisensitzung der Dortmunder Klub-Bosse unmittelbar nach der Partie gegen Paderborn besprochen worden sein. Bis 00:22 Uhr sollen Watzke und Zorc im Signal Iduna Park diskutiert haben. Mit dabei auch Klub-Justiziar Robin Steden, Anwalt Dr. Thilo Igwecks sowie Watzkes Sohn André. 

Dieser Meldung widerspricht nun jedoch der BVB, so der "kicker". Dass sich Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nach den Heimspielen mit Freunden und Familienmitgliedern treffe, gehöre zum Ritual. Watzke wird sich erst am Sonntag bei der anstehenden Mitgleiderversammlung zum Thema äußern.

Redebedarf bei Favre, Reus und Piszczek

Ob Krisensitzung oder nicht: Thema des Treffens wird dennoch sicherlich der schwache Auftritt des BVB gewesen sein, der sich in Durchgang eins vom Tabellenschlusslicht hatte vorführen lassen. 

Doch nicht nur unter den Klub-Oberen gab es nach dem blamablen Auftritt gegen Paderborn großen Redebedarf. So blieben "Ruhr Nachrichten" zufolge auch der Trainer selbst und sein Kapitän Marco Reus und Führungsspieler Lukasz Piszczek bis tief in die Nacht im Dortmunder Stadion.

Erst um 1:23 Uhr sollen die Gespräche beendet worden sein, über den Inhalt kann freilich nur spekuliert werden.


Mehr dazu: Dahoud und Schulz unterirdisch: Die Noten zu BVB vs- SC Paderborn


"Wir werden das zusammen analysieren, das ist sehr, sehr nötig. Das kann nicht so weitergehen", hatte Favre zuvor auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärt.

Von offizieller Seite hatte man sich direkt nach Abpfiff und einem gellenden Pfeifkonzert der aufgebrachten Südtribüne bedeckt gehalten. "Ich bitte um Verständnis, dass ich heute nicht viel sage. Bis auf die Tatsache, dass die erste Halbzeit indiskutabel war und wir uns bei den Zuschauern entschuldigen müssen. Morgen ist auch noch ein Tag", sagte Michael Zorc nach dem Spiel. Vor allem der fast beiläufige letzte Satz des kurz angebundenen Sportdirektors lässt sehr viel Raum für Spekulationen.

#FAVREOUT trendet auf Twitter

Im Stadion und auf den sozialen Medien kippte die Stimmung unterdessen gegen Favre. Erstmals schallten "Trainer-Raus"-Rufe von der Tribüne, #FAVREOUT trendet bei Twitter und Co.

Viele Anhänger schießen sich auf den Trainer ein, der im Sommer die Meisterschaft als Ziel ausgegeben hatte, aber mit seinem Team auf Tabellenführer Borussia Mönchengladbach hinterhinkt. 

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