24.11.2019 12:09 Uhr

"Nicht Frankfurt-like": Dämpfer für die Eintracht

Bedient: Eintracht-Frankfurt-Keeper Felix Wiedwald
Bedient: Eintracht-Frankfurt-Keeper Felix Wiedwald

In der Bundesliga momentan Mittelmaß, in der Europa League stark unter Druck. Mit dem 0:2 gegen den VfL Wolfsburg hat Eintracht Frankfurt den Auftakt zum Pflichtspiele-Endspurt bis Weihnachten verpatzt und einen kräftigen Dämpfer vor der Partie am Donnerstag (21:00 Uhr) beim FC Arsenal bekommen.

"Wenn wir wie gegen den VfL spielen, wird es schwer", sagte Eintracht Chefcoach Adi Hütter. "Wir haben ein Spiel gezeigt, das nicht Frankfurt-like war."

Der 49 Jahre alte Österreicher fand nicht nur die erste Heimniederlage der Saison "sehr ärgerlich", sondern vor der Reise nach London mehr noch den schwachen bis desolaten Auftritt. "Auch die Leistung hat mir nicht gepasst. Zuhause war es auf alle Fälle die schwächste Saisonleistung", kritisierte Hütter.

Allerdings versuchte er auch, die Pleite vor dem wichtigen Gastspiel beim Mesut-Özil-Klub FC Arsenal zu relativieren. "Wenn man 31 Spiele in einer Halbsaison hat, ist es nicht immer einfach, das Feuer zu entfachen und Powerfußball zu spielen", sagte er. "Ich habe gesehen, dass die Mannschaft wollte, aber die Mittel nicht gehabt hat."

"Es war ein gebrauchter Tag"

Hütter hatte die Partie gegen die Niedersachsen als wegweisend bezeichnet und auf einen Aufwärtstrend gehofft. "Wegweisend wäre das Spiel gewesen, wenn wir es gewonnen hätten, dann wären wir vorne enger dran gewesen", sagte Sportvorstand Fredi Bobic am Samstagabend im "ZDF"-Sportstudio. "Jetzt ist es so, dass wir etwas im Mittelfeld verharren. Es war ein gebrauchter Tag."

Die vierte Niederlage in Serie im eigenen Stadion gegen Wolfsburg - für die Gäste trafen Wout Weghorst (19. Minute) und Joao Victor (65.) - zeigte einmal mehr, dass den Hessen die Strahlkraft und Konstanz der vergangenen Spielzeit oft fehlt. Nach dem Weg bis ins Halbfinale der Europa League 2018/19 droht den Frankfurtern wegen des unglücklichen 1:2 zuletzt bei Standard Lüttich das Aus in der Gruppenphase. "Wir haben nur noch zwei Spiele bei Arsenal und Vitória Guimaraes. Wir fahren dahin, um etwas mitzunehmen", sagte Hütter.

Allerdings hat er bis zum Anpfiff in London nicht viel Zeit, um seine Profis, die in der zweiten Halbzeit nach der Gelb-Roten-Karte für Marcel Tisserand nur gegen zehn Wolfsburger spielten, wieder auf- und für den Arsenal-Hit auszurichten. "Natürlich hätte uns ein Sieg sehr gut getan für das Selbstvertrauen", befand Mittelfeldspieler Djibril Sow. "Wir müssen unsere Fehler abstellen und alles reinhauen."

Gegen Wolfsburg war die Kette der Unzulänglichkeiten lang: kaum Offensivdrang, mangelhaftes Gegenpressing, fehlende Aggressivität. "Bei uns hat die Spielidee gefehlt. Das ist eine bittere Niederlage, aber wir müssen positiv bleiben", appellierte Abwehrchef Makoto Hasebe. Auch Stürmer Goncalo Paciencia plädierte dafür, die Niederlage gegen Wolfsburg schnell abzuhaken: "Es ist Fußball. So ein Spiel kann passieren. Wir können es am Donnerstag besser machen."

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