01.12.2019 13:26 Uhr

FC Bayern trotzig nach erster Schlappe unter Flick

Enttäuschender Abend für den FC Bayern und Leon Goretzka
Enttäuschender Abend für den FC Bayern und Leon Goretzka

Zu den traditionellen Adventsbesuchen bei ausgewählten Fanklubs brachte Bayern München die erste Schlappe unter Hansi Flick mit. Die Chancenverwertung war beim 1:2 gegen Bayer Leverkusen das große Problem.

Karl-Heinz Rummenigge war adventlich milde gestimmt und hatte ein kleines Geschenk zum traditionellen Fanklubbesuch mitgebracht.

Obwohl Bayern Münchens Superserie beim vermeidbaren 1:2 (1:2) gegen Bayer Leverkusen gerissen war, darf Trainer Hansi Flick auf ein Engagement bis zum Sommer hoffen. "Ich kann mir vorstellen, dass wir auch über den Winter hinaus mit ihm weitermachen", sagte Rummenigge am Sonntag.

Hinter dem ersten Türchen des Adventskalenders verbarg sich kein übermäßiger Tadel des Vorstandschefs für die zweite Heimniederlage der Saison, sondern ein aufbauendes: Weiter so!

"Es ist wichtig, dass wir uns nicht zu sehr aus der Bahn werfen lassen", sagte Rummenigge und folgerte selbstsicher: "Wenn wir so spielen, werden wir die nächsten Spiele allesamt gewinnen." So auch das kommende Top-Duell bei Borussia Mönchengladbach.

Rummenigge legt den Schwerpunkt beim FC Bayern auf die positiven Aspekte

Auch wenn Thomas Müller regelrecht "fassungslos und paralysiert" war wegen des Chancenwuchers bei der ersten Schlappe unter Flick, Rummenigge legte den Schwerpunkt auf die positiven Aspekte.

Der Bayern-Boss erkannte lediglich einen kleinen Schönheitsfleck auf der bis dahin so makellosen Bilanz des Kovac-Nachfolgers. "Das Tor war wie vernagelt, normal gewinnst du so ein Spiel locker", urteilte Rummenigge: "Am Ende des Tages, das ist meine Erfahrung, ist die Spielqualität wichtiger als das Ergebnis."

In der Tat war an der Leistung der Münchner gegen die Werkself nicht furchtbar viel zu bemängeln. Sie ließen sich zwar zweimal von Leverkusener Gegenstößen im Raketentempo überrumpeln, die Leon Bailey (10./35.) zu den maßgeblichen Treffern nutzte, diktierten aber sonst weitgehend den Takt.

"Wir haben sehr viel Gutes gehabt, deshalb ist es extrem hart, mit null Punkten dazustehen", sagte Müller, dessen erstes Bundesligator (34.) seit 1359 Minuten nicht genügte.

Der hochgelobte Trainer erkannte Fahrlässigkeit im Abschluss, war aber sonst ganz auf der Linie seines Vorstandschefs. "Wir hatten Kreativität, Spielfreude und Einsatz. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte Flick.

Trotzdem bedeutete der erste Dämpfer seiner Amtszeit einen Rückschlag im Meisterschaftsrennen, denn es dürfte noch ein Weilchen dauern, bis der FC Bayern zurück auf Tabellenrang eins ist.

FC Bayern will Aufbruchstimmung am Leben halten

Am nächsten Samstag in Gladbach muss jedenfalls auch das Ergebnis wieder stimmen. "Wir müssen jedes Spiel gewinnen", merkte Joshua Kimmich an, "gerade, wenn wir nicht ganz oben stehen."

Für Leverkusens Sport-Geschäftsführer Rudi Völler ist ohnehin klar, dass die Bayern zum achten Mal in Folge den Titel davontragen. "Ich bin davon überzeugt, auch wenn sie gegen uns verloren haben", sagte er.

Und schenkt man der Stimmungslage rund um die Säbener Straße Glauben, dann ist ein Trainer Flick die beste Garantie dafür.

"Wir sind mit ihm sehr zufrieden. Es ist viel Empathie zu spüren und auch eben ein klarer Matchplan", pries Rummenigge den unaufgeregten 54-Jährigen, dessen Umgang mit den Spielern inzwischen mit dem von Jupp Heynckes verglichen wird. "Wir haben einen Trainer, der gut zur Mannschaft passt."

Ein bisschen Bayern-Folklore beim Fanklub "Red Kinis 99" brachte dann auch bei Thomas Müller das Lächeln zurück - obwohl es seiner Ansicht nach "natürlich kein gutes Wochenende" war.

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