08.12.2019 11:03 Uhr

Augsburg jubelt - Mainz hadert: "Sehr, sehr bitter"

Achim Beierlorzer verlor zum ersten Mal als Mainz-Trainer
Achim Beierlorzer verlor zum ersten Mal als Mainz-Trainer

Trainer Achim Beierlorzer klagte über die Auslegung des Videobeweises, doch unterm Strich war das 1:2 (1:1) des FSV Mainz 05 beim FC Augsburg korrekt.

Der süße Geschmack des Sieges inspirierte Martin Schmidt zu einem gewagten modischen Ausflug. "Zweiter Advent, drei Punkte, ein schöner Pullover, alles passt", sagte der Trainer des FC Augsburg nach dem 2:1 (1:1) gegen den FSV Mainz. Nur: Ob das "schön" bei diesem überwiegend grünen, mit eigenwilligem Muster verzierten Kleidungsausrutscher mehrheitsfähig ist? "Es ist bald Weihnachten. Nach so einem Heimsieg kann man auch mal für alles zu haben sein", ergänzte der Schweizer schmunzelnd.

Schmidts Pendant Achim Beierlorzer verfolgte den nicht ganz ernst gemeinten Exkurs mit bestenfalls süß-säuerlicher Regung, gärte es doch nach wie vor im Coach der Rheinhessen. "Warum geht der Schiedsrichter nicht raus und schaut sich die Szene nochmal an? Es ist bitter, sehr bitter", klagte Beierlorzer über die Entscheidung von Markus Schmidt, dessen Elfmeterpfiff den Siegtreffer von Florian Niederlechner (65.) ermöglicht hatte.

Beierlorzer: "War ein klares Hinschmeißen!"

Beierlorzers Meinung nach hatte es im Zweikampf des Mainzers Pierre Kunde mit Augsburgs Ruben Vargas kein foulwürdiges Vergehen gegeben, und der Unparteiische hätte dies erkannt, wenn er denn das Hilfsmittel am Spielfeldrand genutzt hätte. "Mit dieser Entscheidung ist schwer zu leben. Wer die Situation noch mal sieht, wird sehen, dass das kein Elfmeter ist. Das war ein klares Hinschmeißen", haderte Beierlorzer.

Der Schiedsrichter verließ sich aber auf die Ansage seines Videoassistenten Martin Pedersen, der auch bewertete, ob sich die Szene im Strafraum zugetragen hatte. "Wenn der Kontakt innerhalb ist, ist es eine faktische Entscheidung, bei der wir nicht rausgehen sollen. Das wird vom Protokoll so abgedeckt", äußerte Schmidt.

Beierlorzer half das wenig, Augsburgs Marco Richter dagegen schon. Ohne den Elfmeter wäre sein irrer Fehlschuss (10.) aus sieben Metern am leeren Tor vorbei womöglich folgenreicher gewesen. "Jetzt überwiegt natürlich das Positive", sagte der U21-Vize-Europameister und pustete durch: "Zum Glück." Sein zu Scherzen aufgelegter Trainer hatte ohnehin eine ganz eigene Theorie: "Da stand das Tor am falschen Ort."

Augsburg holt zehn Punkte aus vier Spielen

Beim FCA haben sie Spaß, kein Wunder nach jetzt vier Spielen ohne Niederlage und zehn Punkten in dieser Phase. "Es ist momentan einfach vieles Kopfsache und jeder gibt Vollgas - nur so geht's", sagte Torschütze Niederlechner. "Der Pfeil zeigt nach oben", assistierte Richter. Was auch für die Tabelle gilt und hält der Trend bis Weihnachten an, zieht Schmidt den gewagten Pullover vielleicht gar nicht mehr aus.

Mainz setzt dagegen "auf eine andere Leistung als Außenseiter" (Sportvorstand Rouven Schröder) im bevorstehenden, kniffligen Duell gegen Borussia Dortmund, damit die Lage nicht wieder brisant wird. Denn eins war auch Beierlorzer nicht verborgen geblieben. Trotz des Tores von Levin Öztunali (15.) "haben wir die erste Halbzeit komplett verschlafen", sagte er. Und das war entscheidender als ein kontroverser Pfiff.

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