12.12.2019 06:04 Uhr

WAC plant anständigen Abschied aus Europa

Das Hinspiel WAC gegen Roma in Graz endete 1:1
Das Hinspiel WAC gegen Roma in Graz endete 1:1

Vor dem abschließenden Europa-League-Vorrundenspiel bei der AS Roma steht der Wolfsberger AC bereits als Gruppenletzter fest.

Für den Wolfsberger AC geht es am Donnerstag in Rom (21:00 Uhr) um einen würdigen Abschied aus der Europa League. Die Kärntner haben vor dem die Gruppe beschließenden Gastspiel beim italienischen Großklub keine Aufstiegschance mehr, die Römer kämpfen hingegen noch um den Einzug in die K.o.-Phase.

Der WAC reiste mit nach unten zeigender Formkurve nach Rom. In den vergangenen zehn Partien gelangen dem Team, das fast immer mit derselben Anfangsformation startet und im November Cheftrainer Gerhard Struber an den englischen Zweitligisten Barnsley verkauft hat, nur zwei Siege - gegen Sturm Graz und Mattersburg.

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Auf die Frage, ob sich seine Kicker bereits auf die Winterpause freuen, antwortete Interimscoach Mohamed Sahli: "Jein. Die Spiele stecken sicher in den Knochen. Aber noch sind wir nicht im Urlaubsmodus." Ein Kräftevergleich mit der großen Associazione Sportiva Roma ist Motivation genug. "Wir spielen nicht jede Woche gegen diesen Gegner", hielt Sahli fest. "Das ist eine besondere Bühne, auf der wir uns gut präsentieren und unser Spiel herzeigen wollen: Attraktiv und aggressiv."

Der gebürtige Tunesier, der bereits unter Struber als Co-Trainer werkelte, stellte eine im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Altach veränderte Auswahl in Aussicht. Mit Alexander Schmidt und dem neuerlich am Knie bedienten Marc André Schmerböck ("Er steigt wohl erst im Jänner wieder ein") fehlen ihm aber zwei Offensivoptionen.

Salhi erklärt, warum es für den WAC in der Europa League nicht läuft

Strubers Absprung sei, so Sahli, für die Schwächephase nicht hauptverantwortlich. Vor-Vorgänger Christian Ilzer, Struber und er teilten schließlich eine ähnliche Spielphilosophie. Tatsächlich war der Trend schon zuvor negativ. In der Europa League steht der WAC nach dem 4:0-Glanzsieg in Mönchengladbach, einem 1:1 im "Hinspiel" gegen die Römer und drei darauffolgenden Niederlagen - darunter zwei vermeidbare gegen İstanbul Başakşehir - als Gruppenletzter fest.

"Die Leistung hat immer gepasst, aber die Belohnung, sprich das Ergebnis nicht", lautete Sahlis Europacupresümee. Ausschlaggebend für ihn waren Effizienz und Fehlervermeidung. "Man muss auf diesem Niveau von drei, vier Chancen eine verwerten. Und hinten immer wach sein. Das ist uns beides nicht immer gelungen."

Den letzten Auftritt eines österreichischen Klubs im Römer Olympiastadion absolvierte die Wiener Austria im Oktober 2016. Am spektakulärem 3:3 darf Anleihe genommen werden. Die von Paulo Fonseca trainierte Roma ist als Ligafünfter vier Spiele ungeschlagen (zuletzt 0:0 bei Inter Mailand), der Aufstieg ins EL-Sechzehntelfinale ist nah. Nur bei einem türkischen Auswärtssieg in Mönchengladbach brauchen die "Giallorossi" einen Punkt.

Ein Auswärtsspiel gegen die Austria beschließt das WAC-Highlightjahr 2019 und auch Sahlis Amtszeit als Kurzzeit-Chef. Er dürfte demnächst aufgrund der fehlenden UEFA-Pro-Lizenz wieder in die zweite Reihe rücken. Dass er wie etwa Co-Trainer Hannes Jochum und Tormann-Trainer Christian Gratzei auch dem neuen Stab angehören wird, ist realistisch. "Ich stehe dem Verein zur Verfügung, habe Vertrag bis 2021", betonte Sahli.

Wer Cheftrainer wird, soll laut Klubpräsident Dietmar Riegler bis Weihnachten entschieden werden. Thomas Letsch (Ex-Austria), Red-Bull-Akademiemann Bernhard Seonbuchner und der frühere WAC-Interimstrainer Robert Ibertsberger sind in der Verlosung. Sahli: "Wichtig wäre, dass er die gleiche Philosophie wie Ilzer, Strubsi und ich hat. Die Mannschaft ist mit diesen Prinzipien zusammengewachsen."

apa

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