17.12.2019 10:29 Uhr

Verschlingt Tor-Ungeheuer Werner jetzt auch den BVB?

Timo Werner ist in dieser Bundesliga-Saison nicht zu stoppen
Timo Werner ist in dieser Bundesliga-Saison nicht zu stoppen

Timo Werner verblüfft derzeit in der Fußball-Bundesliga mit Weltklasse-Leistungen. Der Stürmerstar von RB Leipzig stellt mit seinen Werten sogar Robert Lewandowski vom FC Bayern München in den Schatten. Am Dienstagabend will er sich auf dem Weg zur ersten Herbstmeisterschaft der Vereinsgeschichte den BVB vorknöpfen und endlich seinen Torfluch gegen die Schwarz-Gelben brechen.

Auch bei Borussia Dortmund wollen die Roten Bullen ihre überragende Offensivquote von fast drei Toren pro Partie erneut bestätigen. 42 Ligatore nach 15 Spielen stehen zu Buche. Noch nie war RB im Fußball-Oberhaus so in Ballerstimmung wie unter Cheftrainer Julian Nagelsmann, der seiner Mannschaft genau die richtige Mischung aus cleverem Kombinationsspiel, temporeichem Umschaltfußball und offensivem Freigeist eingeimpft hat.

Sinnbildlich dafür steht Timo Werner, der mit Abstand erfolgreichste Stürmer der dreieinhalbjährigen Bundesliga-Historie des Klubs. Der deutsche Nationalspieler überragt aktuell nicht nur als eiskalter Vollstrecker mit sagenhaften 16 Treffern in 15 Saisonspielen. Werner agiert mannschaftsdienlich und bisweilen uneigennützig. Samt seiner fünf Torvorbereitungen bringt es der wertvollste Spieler im Kader der Leipziger (geschätzter Marktwert 65 bis 70 Millionen Euro) auf 21 Scorerpunkte. 

Werner an jedem zweiten RB-Tor direkt beteiligt

Werner ist damit an jedem zweiten Leipziger Treffer direkt beteiligt, was auf diesem Niveau der besten Offensivreihe der Bundesliga ein überragender Wert ist.

Der Stürmer selbst hat erkannt, warum es unter Neu-Coach Julian Nagelsmann bisher so hervorragend funktioniert: "Ich agiere teilweise auf der Zehn. Das hilft mir sehr, ich habe viele Freiheiten", erklärte er bereits vor den jüngsten Gala-Vorstellungen gegen Hoffenheim und Düsseldorf.

Werner ist gelassener geworden. Gelassener im Umgang mit dem riesigen Interesse an seiner Person und gelassener im Umgang mit den vielen Drucksituationen und der Verantwortung, die in den Leipziger Pflichtspielen auf seinem Mittelstürmer lasten: "Ich habe mich da entwickelt, mache mir nicht zu viele Gedanken, ob ich treffe. Ich gehe auf den Platz, haue alles raus und hoffe, dass am Ende ein Treffer auf dem Konto steht, der im Idealfall zum Sieg beiträgt", so Werner.

Zuletzt zehn Tore in sechs Spielen - das schafft nicht mal Lewandowski

Mit dieser Lockerheit und dem Urvertrauen seines Cheftrainers hat sich der gebürtige Stuttgarter zum derzeit formstärksten Stürmer der Bundesliga gespielt. Besser als die Dortmunder Offensivstars um Kapitän Marco Reus, Julian Brandt oder Paco Alcácer, die heute Abend auf den Leipziger Ligaprimus warten, und sogar besser als Robert Lewandowski.

Bayerns Nummer 9 wird gegenwärtig als bester Mittelstürmer der Welt gehandelt. Hinter dem Superstar des FC Bayern braucht sich Timo Werner im Spätherbst und Winter 2019 aber nicht mehr zu verstecken. Zehn Tore in den letzten sechs Ligaspielen, dazu fünf Assists: Das Tor-Ungeheuer Werner verschlang in den letzten Wochen die Gegner fast im Alleingang und hat sich für heute Abend den BVB vorgeknöpft. 

Die Stärke des 203-fachen Bundesligaspielers - Rekord! Kein Akteur hat es bisher in Werners Alter auf so viele Einsätze gebracht - wird nicht nur beim Blick auf seine Torquote deutlich.

Werner stellt Lewandowski in fast allen markanten Offensiv-Statistiken in den Schatten: Er hat in den letzten Wochen mehr Tore geschossen, bringt mehr Pässe an den Mann (75,2 Prozent zu 71,5 Prozent), bereitet mehr Torschüsse der Kollegen vor (25 zu 12) und verliert weniger Bälle als der Pole (33 Ballverluste zu 44).

Der Leipziger geht erfolgreicher aus Dribblings hervor (62,5 Prozent zu 57,1 Prozent), hat im Schnitt mehr Ballkontakte pro Spiel (knapp 44 zu knapp 39) und gehört mit einer Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h wie gewohnt zu den schnellsten Spielern der gesamten Bundesliga.

Alles Werte, die die momentane Stärke des RB-Aktivpostens und seine Wichtigkeit für die Nagelsmann-Elf belegen.

Werners Katastrophen-Bilanz gegen den BVB: Neun Spiele - null Tore

"Werner spielt immer!" Dieses Credo gilt schon seit sechs Jahren. Seit dieser Zeit hat der 1,80-m-Mann für seine Klubs VfB Stuttgart und RB Leipzig in mindestens 30 Saisonspielen auf dem Rasen gestanden.

Auch gegen den kommenden Kontrahenten Borussia Dortmund hat Werner bereits neunmal gespielt. Besonders kurios: Der BVB ist der einzige Klub in der Bundesliga, gegen den Tor-Ungeheuer Werner noch nicht geknipst hat. Im zehnten Anlauf soll es endlich klappen gegen die Westfalen, die zuletzt mit hochüberlegenen Zu-Null-Siegen gegen Mainz und Düsseldorf vor allem in der Abwehrreihe neues Selbstvertrauen tankten.

Im "ZDF-Sportstudio" stellte Werner am letzten Samstag klar, dass seine lange Durststrecke gegen die Schwarz-Gelben am Dienstagabend enden soll.

Gleichzeitig betonte er die Wichtigkeit des vorletzten Hinrundenspiels: "Das wird ein spannendes Spiel. Nicht nur für uns als Mannschaften, sondern auch für die Zuschauer. Da geht es um viel. Ich glaube, da wir dann schon die Weiche für den restlichen Verlauf der Saison gelegt. Es ist das sogenannte Sechs-Punkte-Spiel für uns."

Mats-Yannick Roth

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