18.12.2019 12:14 Uhr

"Weil er zu faul ist": Reus stichelt gegen Werner

Timo Werner erzielte gegen den BVB zwei Tore
Timo Werner erzielte gegen den BVB zwei Tore

Timo Werner trifft für RB Leipzig, wie er will - selbst an schlechteren Tagen. Bei Borussia Dortmund wusste aber selbst nicht so recht, warum er gleich zwei Tore schießen konnte. BVB-Kapitän Marco Reus stichelte hinterher mit einem Lächeln gegen seinen Kollegen aus der Nationalmannschaft.

Timo Werner humpelte mit Handy am Ohr vor dem Mannschaftsbus auf und ab, den Mitternachtsimbiss mümmelte er aus der Styroporbox. Der Nationalstürmer von RB Leipzig wirkte eher nachdenklich als euphorisch - wohl auch, weil er selbst nicht wusste, wie ihm die Tore in den Schoß gefallen waren. "Bis dahin war es das schlechteste Spiel, das ich für uns gemacht habe", sagte Werner nach dem verrückten 3:3 (0:2) im Hochgeschwindigkeitsgipfel bei Borussia Dortmund.

Das sind dann wohl Luxusprobleme. Gleich zweimal war er Nutznießer eklatanter BVB-Patzer gewesen, 18 Tore aus 16 Bundesligaspielen sind eine Traumbilanz, die als letzter deutscher Stürmer Gerd Müller 1977 aufzuweisen hatte.

Als die Lage aussichtslos schien, verschätzte sich BVB-Torhüter Roman Bürki beim Herauslaufen, weil der Ball auf dem nassen Rasen schneller wurde als gedacht. "Der einsetzende Regen war wohl unser Freund", sagte Werner, der den Ball aus 30 Metern ins leere Tor geschoben hatte. 1:2.

BVB-Kapitän Marco Reus stichelt

Noch kurioser war das nächste Tor, nur wenige Minuten später. Werner war im Abseits stehen geblieben, positiv gesagt lauerte er genau auf das, was dann passierte: Sein Nationalmannschaftskollege Julian Brandt spielte ihm unfreiwillig den Ball maßgenau in den Fuß. 2:2. "Zum Glück bist du so faul", sagte Trainer Julian Nagelsmann zu Werner, auch BVB-Kapitän Marco Reus stichelte lächelnd: "Den macht er nur, weil er zu faul ist, aus dem Abseits herauszulaufen." Aber: Er machte ihn, auch wenn es zwei verfrühte Weihnachtsgeschenke waren. Das Spiel kippte.

"Julian hatte den Kopf nicht oben und mich nicht im Blick", berichtete Werner in seiner wie üblich monotonen Stimme: "Das waren sehr glückliche Tore." Doch auch diese zählen.

Bereits zum fünften Mal in dieser Saison traf Werner mindestens doppelt, zudem hat er auch als Vorbereiter (fünf Torvorlagen) seine Qualitäten. "Ich spiele mal auf der Zehn, mal in der Spitze, mal auf der Seite", betonte er, "ich spiele ja ganz unterschiedliche Positionen."

Werner nimmt es mit Bayern-Star Lewandowski auf

Werners Spiel ist damit um eine Dimension erweitert. Nagelsmann habe ihm vermittelt, "Räume zu sehen und besser zu interpretieren". Im Schnitt trifft er alle 75 Minuten.

Und jetzt, im immerhin zehnten Anlauf, sogar erstmals gegen den BVB. Er ist der einzige, der es in der Liga mit Robert Lewandowski aufnehmen kann.

Das Zwischenziel ist somit in greifbarer Nähe. "Das letzte Spiel gewinnen, dann sind wir Herbstmeister, das ist etwas Besonderes für uns", sagte Werner. Titelreif allerdings war diese Vorstellung noch nicht. Selbst vom Doppeltorschützen nicht.

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