19.12.2019 18:23 Uhr

David Steć: "Wir spielen den schönsten Fußball"

David Steć ist raus aus der Komfortzone
David Steć ist raus aus der Komfortzone

Noch nie in der 71-jährigen Vereinsgeschichte hat Pogoń Szczecin den polnischen Meistertitel geholt und zuletzt 2001 im UEFA Cup gespielt. Mit drei Österreichern ist jetzt Europa wieder in Sicht und der Titel alles andere als unrealistsch.

Die drei ÖFB-Musketiere David Steć, Srđan Spiridonović und Benedikt Zeck rocken mit Pogoń Szczecin (Stettin) die polnische Ekstraklasa, liegen nach 19 Runden auf Platz zwei hinter Legia Warszawa (Warschau), das sie auswärts vor über 25.000 Zuschauern bezwangen.

"Wir spielen den schönsten Fußball hier, neben Legia und vielleicht noch Śląsk Wrocław", sagt Steć im Gespräch mit weltfussball begeistert, "das bescheinigen uns alle Experten."

Dabei hat Pogoń noch einen leichten Nachteil durch den Ausbau des Stadion Miejski (unten die Hauptribüne im April), das auf 20.000 Plätze erweitert wird und derzeit eine einzige Baustelle ist. Normalerweise geht in Szczecin noch mehr die Post ab. Auswärts lassen Steć und Co. wenig anbrennen.

"Dank des guten Klimas jetzt, wird unser Stadion viel früher fertig, wahrscheinlich noch vor dem Ende dieser Saison", weiß Steć. Klingt fast wie eine Kampfansage an Legia. Aber der 25-Jährige hält den Ball flach: "Jetzt müssen wir uns erst für das Meister-Playoff qualifizieren und dann schauen wir mal."

Westentlichen Anteil am Erfolgslauf haben für Steć seine neuen ÖFB-Legionärskollegen Spiridonović und Zech: "Sie haben beide voll eingeschlagen, sind eigentlich gar nicht mehr wegzudenken." Der "10er" Spiridonović gehört mit fünf Toren (ohne Elfer) und sieben Assists in 16 Einsätzen zu den besten Scorern.

Traumtor und Dinosaurier-Jubel

Steć hat im letzten Heimspiel seinen ersten Meisterschaftstreffer erzielt: Das Goldtor gegen Meister Piast Gliwice! "Es war komisch. Irgendwie habe ich es gespürt. Bei dem Match waren mein Vater, der Vater meiner Verlobten und mein Schwager im Stadion. Ich habe mir vorher schon meinen Torjubel überlegt und den 'Dinosaurier' von Manuel Hartl (Ex-Klubkollege beim SKN, Anm.) gemacht."

Der Wechsel von seinem Stammverein SKN St. Pölten in das Herkunftsland seiner Eltern habe sich voll ausgezahlt. "Beim SKN zu verlängern wäre das Einfachste gewesen. Aber irgendwann muss man sich wieder einmal neu beweisen und von Null anfangen. Das habe ich gebraucht", erklärt Steć.

Sein aktueller Vertrag endet im Sommer. Ob Steć, der von Trainer Kosta Runjaic oft als Rechtsverteidiger und manchmal im Mittelfeld eingesetzt wird, bald wieder seine Komfortzone verlässt, will er nicht verraten.

Trip in die Geburtsstadt Wien

Die Weihnachtsfeiertage wird Steć jedenfalls erst in Polen und dann in Wien verbringen. Er freut sich nicht nur auf besinnliche Tage im Kreise der Familie und Freunden, sondern auch auf's Regenerieren.

"Gegen Wisla war ich leicht angeschlagen und habe mich auswechseln lassen", erzählt Steć. Und kommt dann noch ins Schwärmen: "Der Verein hat wieder einmal alles perfekt organisiert. Zu dem Spiel nach Krakau sind wir mit dem Flieger und erst am Tag danach wieder heim. Angefangen vom großen Trainerstab passt hier einfach alles. Uns Spielern wird sowieso jeder Wunsch erfüllt."

Thomas Schöpf

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