20.12.2019 15:14 Uhr

Pep bei City: Wieder in der Spur oder schleichendes Ende?

Pep Guardiola ist Teammanager bei Manchester City
Pep Guardiola ist Teammanager bei Manchester City

Pep Guardiola rennt mit Manchester City in der englischen Meisterschaft in diesem Jahr nur hinterher. Nach dem schlechtesten Saisonstart seiner Profi-Trainerkarriere beträgt der Rückstand auf Premier-League-Spitzenreiter FC Liverpool nach 17 Spielen bereits 14 Punkte. Blickt der Spanier bei den Citizens einem schleichenden Ende entgegen?

Es liest sich immer noch unwirklich, doch beim Blick auf die nackten Zahlen wird klar, dass Manchester City am Samstagabend (ab 18:30 Uhr) im Verfolgerduell gegen Leicester City nicht als Favorit antritt. Seit Ende Oktober haben die Foxes sechs Punkte mehr geholt als die Skyblues, haben sechs Tore mehr geschossen und sechs weniger kassiert. 

Während der Sensationsmeister von 2016 mit acht Siegen aus den letzten neun Spielen wieder ganz groß aufspielt, kämpft ManCity gegen die Meister- und Trainerlethargie.

Den ganz großen Titelhunger scheint es in dieser Saison bei den Mannen um Star-Coach Pep Guardiola nicht mehr zu geben - zumindest auf die Premier League bezogen. Das System Guardiola wirkt bisweilen dechiffriert, die absolute Spielkontrolle und Dominanz ist dem Team in den letzten Wochen immer wieder abgegangen. 

Guardiola erkennt: Nicht so konstant wie die letzten Jahre

Der Teammanager selbst hat das erkannt, meinte etwa nach der bitteren 1:2-Pleite im Stadtderby gegen Manchester United: "Wir sind nicht fähig, so konstant zu bleiben wie in den letzten beiden Spielzeiten. Das ist die Wahrheit und man muss den Spielern helfen. [...] Liverpool, United, Barcelona, Madrid und Juventus – das sind die Teams, mit denen wir konfrontiert werden, und die Realität ist, dass wir mit ihnen aktuell vielleicht nicht mithalten können."

Der Meistertitel in der Liga ist praktisch abgehakt: "Es ist unrealistisch zu glauben, dass wir sie noch einholen", sagte der Spanier mit Blick auf den enteilten Konkurrenten vom deutschen Chefcoach Jürgen Klopp, der derzeit in einer anderen Liga kickt. Der Fokus in Manchester liegt momentan auf dem Zweiten aus Leicester sowie auf der Königsklasse.

Die fußballerischen Probleme des sechsmaligen englischen Meisters liegen sowohl in der Defensive als auch beim eigenen Ballbesitz. Trotz des letzten Zu-Null-Sieges gegen den kriselnden FC Arsenal kassierte ManCity bereits 19 Gegentore - genauso viele wie Crystal Palace und drei mehr als Aufsteiger Sheffield United. 

Die Lücken des abgewanderte Kapitän Vincent Kompany und des verletzungsbedingten Ausfalls von Aymeric Laporte konnten nicht geschlossen werden. Ein echter Anführer fehlt, besonders in der Hintermannschaft. 

Manchesters Gegner sind immer häufiger mit gnadenlosem Umschaltspiel erfolgreich, welches die Stars in himmelblau schon mehrfach ziemlich ratlos hinterließ. So erkannte beispielsweise Kyle Walker im "Mirror": "Die Gegner haben uns wahrscheinlich ein bisschen entschlüsselt."

In der Königsklasse wartet Real Madrid

Es ist Guardiolas Aufgabe, diese aufgekommenen Anflüge an Selbstzweifeln in seinem Team schnellstens wieder zu verbannen. Dies gelang vorerst mit den jüngsten drei Pflichtspielsiegen in Meisterschaft, Champions League und League Cup. Vor allem das Duell gegen Leicester City am Samstagabend aber gilt als Gradmesser für die nächsten Wochen. 

Dass es mit dem Ex-Bayern-Coach auf jeden Fall über den Sommer 2020 hinaus weitergehen wird bei den Skyblues, scheint nicht mehr vollends sicher. Nach jüngsten englischen Medienberichten soll es eine Ausstiegsklausel im Kontrakt von Guardiola geben. Das Arbeitspapier läuft eigentlich noch bis 2021. 

So wurde sogar schon eine Rückkehr nach München in Erwägung gezogen, wenngleich der 48-Jährige selbst bisher ausdrücklich bekräftigte in Manchester bleiben zu wollen.

Erst einmal geht es jedoch um das Hier und Jetzt. Um die Saison noch zu retten, muss ManCity nach der quasi-verlorenen Meisterschaft primär in der Champions League liefern. Mit Pep auf der Bank war bisher spätestens im Viertelfinale Endstation.

Im Achtelfinale der diesjährigen Auflage wartet im Februar mit Real Madrid ausgerechnet eine Mannschaft, die Pep zufolge besser ist.

Mats-Yannick Roth

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