21.01.2020 11:59 Uhr

Babbel tritt nach: Fußball mau, Schiedsrichter grenzwertig

Markus Babbel ist in Sydney entlassen worden
Markus Babbel ist in Sydney entlassen worden

Nach etwas mehr als eineinhalb Jahren ist Markus Babbel beim australischen Erstligisten Western Sydney Wanderers entlassen worden. Während der ehemalige Nationalspieler für die Entscheidung des Klubs Verständnis aufbringt, lässt er am Fußball in Down Under kaum ein gutes Haar.

Er habe eine "tolle Zeit" bei den Wanderers gehabt, betonte Babbel im "sport1"-Interview. Allerdings habe er in den letzten Wochen vor allem an den Spieltagen keinen Spaß mehr gehabt, relativierte der ehemalige Bundesliga-Profi. Der Grund: die Leistungen der australischen Schiedsrichter.

"Es war fast wie Glücksspiel unter freiem Himmel. Da waren Entscheidungen dabei, die uns den Job gekostet haben", wetterte Babbel rückblickend gegen die Unparteiischen der A-League: "Da waren schon Situationen dabei, bei denen man sich fragt 'Was sieht der Schiedsrichter da?'"

Die Leistungen der Referees seien "schon grenzwertig" gewesen, urteilte der Trainer, der auch am fußballerischen Niveau der australischen Liga kein gutes Haar ließ: "Das Niveau bei den Spielen ist längst nicht mit der Bundesliga zu vergleichen. [...] Das fußballerische Niveau ist mau. Jetzt kann ich es sagen, ohne dafür bestraft zu werden."

Babbel wettert gegen Journalisten: "Das war Rufmord"

Ärger hatte Babbel nicht nur mit den Unparteiischen, auch einige Journalisten kamen ihrem Job in den Augen des 47-Jährigen nicht nach. Dass er kritisiert werde, sei ganz normal, "nur war da ein Printjournalist, der versucht hat, extrem böse auf den Verein draufzuhauen, und meinen Co-Trainer attackiert hat. Das war Rufmord. Das ging gar nicht", erklärte Babbel seinen jüngsten Ausraster bei einer Pressekonferenz, in der er besagten Journalisten anging.

"Wenn einer von meinen Leuten angegangen wird, dann verteidige ich ihn. Das ist wie meine Familie. Darüber hinaus war der Journalist auch noch Mitglied beim Stadtrivalen FC Sydney. Er versuchte einfach, polemisch zu berichten", begründete Babbel seine scharfe Kritik.

Er selbst sei von seinem Ausraster nicht überrascht gewesen, gestand der Fußballlehrer, denn: "Wenn meine Familie, in dem Fall mein Assistent, ohne Fakten attackiert wird, kann ich auch ganz anders sein. Ich versuche immer sehr höflich, freundlich und respektvoll mit den Leuten umzugehen, aber wenn ich keinen Respekt zurückbekomme, dann flippe ich auch mal aus."

Entlassung "kam nicht überraschend"

Alles in allem möchte Babbel die Zeit in Down Under trotz des unschönen Endes nicht missen. "Ich bin sehr dankbar für diesen Abschnitt. Ich konnte viele tolle Menschen kennenlernen. Ich wurde mit viel Respekt behandelt und konnte hoffentlich etwas zurückgeben."

Er habe Verständnis für die Entscheidung des Klubs, ihn nach rund eineinhalb Jahren zu entlassen. "Das kam nicht überraschend. Ein großes Kompliment an die Verantwortlichen, dass sie so lange versucht haben, mit mir die Kurve zu kriegen. Aber die Resultate haben einfach gefehlt", sagte Babbel, der mit den Wanderers von den letzten elf Ligaspielen nur eins gewinnen konnte.

Wie es nun mit ihm weitergeht, konnte Babbel noch nicht sagen. Eine Rückkehr nach Deutschland ist aber auf jeden Fall fest geplant. "Im Mai werden wir wohl zurück nach Deutschland kommen. Es war von Anfang an klar, dass wir wieder zurück nach Deutschland gehen werden. Ich brauche auch wieder besseren Fußball", sagte Babbel, der nicht beantworten konnte, ob für ihn auch ein Job als Co-Trainer in Frage käme: "Es käme auf die Situation an. [...] Ausschließen würde ich es natürlich nicht."

csc

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