30.01.2020 15:34 Uhr

Nagelsmann über Aufregung bei RB: "Liegt an mir"

Julian Nagelsmann hat das Training bei RB Leipzig im Blick
Julian Nagelsmann hat das Training bei RB Leipzig im Blick

Tabellenführer RB Leipzig hat eine aufregende Woche hinter sich. Fraglich bleibt, ob die Spieler den Wirbel vor dem Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach wegstecken können.

Wutrede, Friseur-Affäre und ein angeblicher Affront von Ex-Coach Ralf Rangnick: RB Leipzig hatte in den letzten Tagen mit immer neuen Turbulenzen zu kämpfen. Die Spieler müssen die Aufregung schnell wegstecken, schon am Samstag (18:30 Uhr) ist Borussia Mönchengladbach im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zu Gast.

Dass beim RB seit Tagen eine Aufregung wie bei einem Krisenklub herrscht, hat für Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann eine klare Ursache. "Das liegt an mir", verriet der 32-Jährige am Donnerstag und fügte selbstkritisch an: "Weil ich immer meine Fresse aufreiße und alles sage, was ich denke."

Nagelsmann selber hatte in der Tat für die erste Aufregung gesorgt, als er die Einstellung seiner Profis nach dem 0:2 in Frankfurt mit seiner Gipfelkreuz-Rede öffentlich kritisierte. "Es war klar, dass die Spieler danach nicht Hurra schreien. Ich habe es ihnen nochmal erklärt", meinte er. Das Training sei wieder besser gewesen, das Elf gegen Elf habe "gut funktioniert", verriet der Coach.

"Ich war auch Freitag beim Friseur"

Einen Affront, weil Ex-Coach Rangnick hinter seinem Rücken mit einigen Spielern wegen der Friseur-Affäre geschimpft habe, sieht Nagelsmann nicht. "Ich habe mit Ralf gestern die Dinge ganz normal besprochen", meinte der aktuelle Cheftrainer: "Dann haben wir uns die Hand gegeben, und er ist aus meinen Büro wieder raus."

Neun Spieler hatten vor der Niederlage in Frankfurt einen Star-Friseur einfliegen lassen. "Man kann das intelligenter lösen", meinte Nagelsmann. "Ich war auch Freitag beim Friseur. Ich lasse dann aber keinen herfliegen. Man muss so etwas auch nicht posten. Da wird dann ganz schnell aus einer Mücke ein Elefant, der im Falle einer Niederlage noch durch den Porzellanladen stolpert."

Für Sportdirektor Markus Krösche ist das Thema längst abgehakt. "Wir haben das mit den Jungs besprochen. Das war keine glückliche Entscheidung", sagte der 39-Jährige. Torwart Peter Gulacsi sagte dem "SID", dass jeder Spieler selbst wisse, was für ihn das Beste sei. "Trotzdem wirkt das nach einer Niederlage unglücklich."

Nagelsmann kommentiert Koch-Gerüchte nicht

Vor Mönchengladbach zeigte Nagelsmann großen Respekt. "Das ist ein Spitzenspiel, wir versuchen alles reinzuwerfen", versprach der Coach. Gladbach habe eine sehr wuchtige Offensive, ein sehr gutes Tempo und klare Muster in den Umschaltsituationen. "Die Entwicklung in der Hinrunde zeigt ja, dass da sehr gute Arbeit geleistet wird", lobte der RB-Coach.

An der Transferfront überschlugen sich am Donnerstag die Spekulationen, doch Nagelsmann wollte nichts kommentierten, auch nicht, dass Jung-Nationalspieler Robin Koch vom SC Freiburg für 20 Millionen Euro zu RB wechseln wolle und einen Vertrag bis 2024 erhalten würde.

Koch soll sofort kommen, da die Innenverteidiger Willi Orban (Knie-OP) und Ibrahima Konaté (Sehneneinriss) länger ausfallen. Für Stefan Ilsanker wäre dann auch der Weg frei, von Leipzig zu Eintracht Frankfurt zu wechseln.

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