03.02.2020 11:09 Uhr

Klopp nach FA-Cup-Hick-Hack im Kreuzfeuer

Hat sich beim FC Liverpool zu einer Kultfigur entwickelt: Jürgen Klopp
Hat sich beim FC Liverpool zu einer Kultfigur entwickelt: Jürgen Klopp

Einer Mannschaft aus einem Ort nahe der walisischen Grenze könnte Großes gelingen. Für den Verein namens Shrewsbury Town sogar ganz Großes, Historisches.

In der League One spielt das Team eigentlich. Ist dort, in der dritthöchsten Klasse im englischen Fußball, Tabellen-16. Zuletzt kassierte Shrewsbury Town in der Crown Oil Arena vor 2829 Zuschauern eine 0:1-Niederlage gegen den AFC Rochdale, Tabellen-18. der 23 Teams umfassenden Liga.

Am 4. Februar (20:45 Uhr) tritt die Mannschaft aus Shrewsbury an der Anfield Road an, im Stimmungs-Tempel der Reds. Richtig: dem Stadion des FC Liverpool. Der Mannschaft, die in der vergangenen Saison die Champions League gewann und in der Premier League in dieser Spielzeit in neue Sphären vordringt. Die Mannschaft von Jürgen Klopp, der es längst auch in Liverpool zum Kultstatus geschafft hat.

Kollege Samuel Ricketts, einst walisischer Nationalspieler dürfte aber gar nicht auf Klopp treffen. Auf die Frage, ob Neil Critchley die Mannschaft im Wiederholungsspiel der vierten Runde des FA-Cups betreuen würde, hatte Klopp nach dem blamablen 2:2 in Shrewsbury kurz und knapp geantwortet: "Exakt." Die U23 tritt für die Reds an. Klopps erste Garde soll sich in der kurzen Winterpause fit halten, Fußballtraining ist aber nicht zwangsläufig angesagt.

"Ich möchte gar nicht im Mittelpunkt dieser ganzen Diskussion stehen", sagte Klopp. "Ich bin kein Revoluzzer, der zeigen möchte, wie stark er ist oder was weiß ich." Wenn die Leute denken würden, dass er faul sei, weil er nicht bei dem Spiel sein werde, könne er das auch nicht ändern. "Aber es interessiert mich auch nicht allzusehr, denn ich bin nur den Spielern gegenüber verantwortlich."

"Widerlich" und "Stur"

Für Klopps Vorgehen haben bei weitem nicht alle Verständnis. "Chaotisch und respektlos" für Shrewsbury schrieb der "Shropshire Star". Die Kommentare des 52 Jahre alten Deutschen vor der "magischen Gelegenheit" für Shrewsbury seien "widerlich" und "stur".

Ebenfalls not amused ist der englische Verband. "Vor Beginn der Saison haben alle Vereine akzeptiert, dass die Wiederholungen der vierten Runde, sofern erforderlich, in der ersten Woche der Pause zwischen den Spielen stattfinden müssen", hatte ein Sprecher gesagt. Alle Clubs hätten gewusst, dass die Winterpause eingeschränkt sein könnte. Klopp konterte: Er wisse nicht, wer von den Clubs dort gewesen sei. Die Trainer oder Sportdirektoren seien es jedenfalls nicht gewesen.

Nach dem 4:0 am Monatsersten gegen Ralph Hasenhüttls FC Southampton will Klopp die Zeit bis zum nächsten Spiel des souveränen Tabellenführers in der Premier League am 15. Februar gegen Norwich City zum Durchatmen nutzen. Danach geht es für Liverpool Schlag auf Schlag auch durch das Achtelfinale des Titelverteidigers in der Champions League gegen Atlético Madrid weiter.

Also darf die U23 ran, wie schon im unbedeutenden Liga-Pokal im Dezember. Liverpool schied durch ein 0:5 bei Aston Villa aus, während Klopp mit seinem Top-Kader bei der Club-WM in Katar gewann.

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