26.02.2020 08:47 Uhr

Matthäus: "Thomas Tuchel hat Strahlkraft verloren"

Lothar Matthäus lobt Hansi Flick und kritisiert die Transferstrategie des FC Bayern
Lothar Matthäus lobt Hansi Flick und kritisiert die Transferstrategie des FC Bayern

Immer wieder wird der ehemalige BVB-Trainer Thomas Tuchel, seit 2018 in Diensten von Paris Saint-Germain, mit einem Engagement beim FC Bayern in Verbindung gebracht. Laut Lothar Matthäus wird es dazu jedoch vorerst nicht kommen.

Der deutsche Rekordnationalspieler würde aktuell "bei Bayern sowieso nichts ändern. Es funktioniert, die Atmosphäre stimmt", so Matthäus gegenüber "Sport Bild": "Mit Tuchel hätte der eine oder andere Spieler vielleicht Probleme."

Unter Hansi Flick, der die Geschicke in München seit der Entlassung von Niko Kovac leitet, stimme das Mannschaftsgefüge. Auch "von den unzufriedenen Spielern muckt keine auf", erkannte der 58-Jährige. Bislang gilt der Vertrag von Flick nur bis zum Saisonende, neben Thomas Tuchel wurden zuletzt auch Ajax-Coach Erik ten Haag Chancen für einen Job zur neuen Spielzeit ausgerechnet.

Matthäus hat jedoch große Zweifel, dass Tuchel derzeit der richtige Mann für den Posten beim FC Bayern ist: "Thomas Tuchel hat Strahlkraft verloren. Es ist ein Unterschied, ob man Dortmund oder Paris trainiert."

Flick ist "der bessere Trainer für den FC Bayern"

In Frankreich werde der einstige BVB-Coach "oft angezählt", das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei der Borussia habe "gezeigt, dass er nicht unantastbar ist". Die Mannschaft habe scheinbar "immer wieder Probleme mit ihm zu haben, er erreicht nicht alle Stars. Deswegen hat Tuchel aus meiner Sicht an Reputation verloren."

Sollte Tuchel gegen den BVB in der Königsklasse ausscheiden, seien seine Tage dort gezählt, so Matthäus weiter: "Dafür muss man kein Prophet sein."

Daher steht für Lothar Matthäus mit Blick auf die Trainerposition in München fest: "Flick ist der bessere Trainer für den FC Bayern, ja. Die Spieler können mit ihm, sie spielen Doppelpässe mit ihm." Die Bayern sollten mit dem 55-Jährige daher unbedingt verlängern, der "Verein sollte die Zukunft von Hansi Flick nicht einzig und allein vom sportlichen Erfolg abhängig machen".

Die Chancen, dass das Arbeitspapier erneuert wird, stehen nach dem klaren 3:0-Sieg gegen den FC Chelsea im Achtelfinale ohnehin gut. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge gab nach dem Spiel in London zu verstehen, dass Flick ein neuer Vertrag winkt.

Kritik an Transferstrategie des FC Bayern

Während ein Vertragsangebot von Rummenigge für Flick bei Matthäus wohl auf große Zustimmung trifft, übte dieser aber auch gleichzeitig Kritik an der Führungsebene der Münchner. "Bayern hat in den letzten zwei Jahren nicht die glücklichsten Transfers gemacht. Wenn man dann nach Dortmund blickt, muss man sagen: Ja, in München hätte man einiges besser machen können."

Spieler wie Jadon Sancho waren vor wenigen Jahren "zu sehr niedrigen Preisen" auf dem Markt. Matthäus zufolge hätte "man zuschlagen können, ja vielleicht sogar müssen".

Im Fall Sancho, der 2017 von Manchester City zum BVB kam, "muss man sich an Bayerns Stelle schon Gedanken machen, wie man ihn versäumen konnte".

gkl

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